IW-Gutachten: Öko-Umlage im Wärmemarkt nach Vorbild des EEG?

Umlage EEG Nein © Phatic-Photography / fotolia.com

Um die energetische Sanierung auf dem Wärmemarkt weiter voran zu treiben und finanziell zu fördern, erwägt die Bundesregierung eine neue Umlage auf den Heizölverbrauch nach dem Vorbild des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). - Okt. 2013

Neben der Auswertung der bisherigen Erfahrungen mit dem EEG, stellte sich vor allem die Frage nach der Verteilungsauswirkung einer solchen Refinanzierungsmaßnahme auf die privaten Haushalte. Bei einer Gesamtfördersumme von über 6 Milliarden Euro müsste die Umlage 1,8 Cent je Kilowattstunde betragen, was im Durchschnitt etwa 20 Euro mehr pro Haushalt im Monat bedeuten würde.

Drei wesentliche Ergebnisse der Studie können festgehalten werden:

Die Sicherheit einer langfristigen Refinanzierung ist nicht gegeben, da der Verbrauch von Heizöl nicht konstant und damit schwer kalkulierbar ist. Hinzu kommt, dass eher selbstnutzende Eigentümer von der Förderung zur energetischen Sanierung profitieren würden, wohingegen Mieter in Mehrfamilienhäusern keine Mitbestimmung hätten.

Aus unserer Sicht wäre jedoch der größte Nachteil der Umlage die ungleiche Zusatzbelastung der verschiedenen Haushalte: Für das ärmste Zehntel wäre diese drei Mal so hoch wie bei den wohlhabendsten 10 Prozent der betroffenen Bevölkerung. Denn anteilig auf das Einkommen gerechnet würden Geringverdiener rund 1,49 Prozent ihres verfügbaren Einkommens auf die Umlage verwenden, während der Anteil bei Gutverdienern mit einem Einkommen von über 3.100 Euro monatlich bei nur 0,49 Prozent liegt.

Aus diesem Grund würde TOTAL Deutschland eine Umverteilung nach Vorbild des EEG nicht unterstützen.

Das Gutachten entstand im Auftrag von: Institut für Wärme- und Öltechnik e.V. (IWO), Mittelstand Energiewirtschaft Deutschland e.V. (MEW), Mineralölwirtschaftsverband e.V. (MWV), Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen e.V. (UNITI).