Niedrige Ölpreise - Ist die Wärmedämmung noch wirtschaftlich?

Selbst bei niedrigen Ölpreisen lohnt sich das Daemmen noch

Die Ölpreise sind vergleichsweise niedrig. Aber unzureichend gedämmte Gebäudehüllen und Dächer bedeuten immer auch einen vermeidbaren Energieverlust. Allerdings kostet eine professionelle Wärmedämmung viel Geld. Lohnt sich die Investition noch?

Rein rechnerisch lohnt sich das Dämmen bei den derzeit niedrigen Ölpreisen kaum, denn der Amortisationszeitraum für einzelne Dämm-Maßnahmen beläuft sich auf einige Jahrzehnte:

Amortisationszeiträume:

  • Fenster- und Türenaustausch: 46 bis 76 Jahre
  • Dachdämmung: 25 bis 41 Jahre für die
  • Fassadendämmung: 19 bis 32 Jahre

Quelle IWO – Institut für Wärme und Oeltechnik

Muss eine Hausfassade ohnehin saniert werden, lohnt es sich jedoch, die Wärmedämmung einzubeziehen. Sie kostet ca. 30 % mehr und spart Heizkosten – wie hoch die Ersparnis ist, hängt wiederum vom Ist-Zustand des Hauses ab.

Von Experten werden zwei einfache Dämm-Maßnahmen empfohlen, die energetisch wirkungsvoll, relativ preisgünstig sind und sich daher trotz niedriger Ölpreise innerhalb kurzer Zeit amortisieren.

Dachboden-Dämmung

Um die Wärme in den unteren Räumen zu halten, können Dämm-Materialien auf dem Dachboden eine große Hilfe sein. Diese Lösung greift immer dann, wenn der Dachboden nicht zum Wohnbereich gehört. Laut der aktuellen Energieeinsparverordnung ist die Dämmung der oberen Geschossdecke sogar Pflicht, wenn Sie Ihr Haus seit oder nach dem 1. Februar 2002 besitzen und der Dachraum weder beheizt noch gedämmt ist.

Kellerdecken-Dämmung

Diese Sanierungsmaßnahme rechnet sich auch deshalb, weil Hausbesitzer eine Kellerdeckendämmung selbst einbauen können. Sie senkt die Heizkosten und erhöht den Wohnkomfort im Erdgeschoss erheblich.

Niedrige Ölpreise sollten auch nicht dazu verleiten, alte, ineffiziente Kessel zu belassen. Ein Kesseltausch kann bereits 30 Prozent Heizkosten sparen, sofern es sich bei Ihrem Neuen um ein Öl-Brennwertgerät handelt.

Ob weitere Dämm-Maßnahmen in Ihrem Fall wirtschaftlich sind, kann Ihnen ein Energieberater errechnen. Ohnehin sollten Sie vor jeder energetischen Maßnahme einen Energieberater hinzuziehen, um Fehlinvestitionen zu vermeiden und Fördermittel auszuschöpfen. Auch die Energieberatung an sich wird staatlich bezuschusst.