Abwärtstrend bei den Ölpreisen – Euro weiter stark

4. Oktober 2017, Peter Dudda

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Die Ölpreise sind über den Feiertag in Deutschland weiter deutlich gefallen. Wesentlicher Grund: Die OPEC-Förderung ist im September deutlicher gestiegen als erwartet. Ein schwächer US-Dollar beflügelt zudem den Euro, der dennoch unter Druck bleibt – Heizöl deutlich günstiger als noch zum Wochenende

Ölpreisentwicklung

Bereits vor dem Feiertag zeichnete sich die Abwärtsbewegung ab. Nachdem die Ölpreise zum Anfang der vergangenen Woche erhebliche Sprünge nach oben unternahmen, scheint sich in dieser Woche eine Gegenbewegung einzustellen. Noch sind die alten und damit niedrigen Preisniveaus zwar nicht erreicht, aber die aktuelle Nachrichtenlage lässt eine kurzfristige, abermalige Verteuerung zumindest auch nicht zu.

Die für Verbraucher negative Preisentwicklung im September wurde durch viele Faktoren beeinflusst: In den USA sorgte die, vor allem in diesem Jahr mit starken Auswirkungen behaftete Hurrikansaison für Produktionsausfälle. Ölförderanlagen im Golf von Mexico mussten evakuiert werden, Raffinerien in den Küstenregionen ihre Produktion einstellen. Darüber hinaus waren auch die Transportwege betroffen: Schiffe konnten die Ölhäfen der Region entweder nicht verlassen oder nicht erreichen.

Doch auch auf der anderen Seite des Erdballs gab es für die Handelsplätze preistreibende Nachrichten. Die Top-Nachricht der vergangenen Woche kam aus dem Nahen Osten. Im Norden des Irak sorgten die Unabhängigkeitsbestrebungen der halbautonomen Region Kurdistan für Spannungen.

Kurdistan sieht sich dabei neben der irakischen Zentralregierung mit der Türkei und dem Iran im Konflikt um seine Unabhängigkeit. Keine dieser Staaten würde wohl wahrscheinlich niemals einen gänzlich autonomen kurdischen Staat befürworten. Die Bevölkerung Kurdistans hat jedoch in einem Referendum mit über 90% der abgegebenen Stimmen für eine Unabhängigkeit vom Irak gestimmt.

Für den Ölmarkt bedeutet die aufkeimende Auseinandersetzung das potenzielle Ausbleiben von täglich 500.000 Barrel Öl. Vor allem der europäische Ölmarkt würde dabei kurzfristig unter Druck geraten, da das durch die Türkei geleitete kurdische Öl vor allem dort seine Abnehmer findet. In der Folge kam es zum Start der vergangenen Handelswoche zu erheblichen Preissprüngen.

Diese beiden Ereignisse verdeutlichen vor allem eines: Jedes noch so kleine Rädchen in der Maschine des internationalisierten Ölmarktes, hat bei Änderungen weltweit Einfluss auf die Öl- und damit auch auf die Verbraucherpreise von Ölprodukten wie Heizöl oder Benzin. Zum Glück für inländische Heizölkunden, hat sich die Nachrichtenlage zum Wochenende gewendet und die Stimmung an der Märkten ist tendenziell eher von der Aussicht auf fallende Preise bestimmt. So bestimmen nun vor allem Meldungen über die gestiegene OPEC-Ölproduktion und der abermalige Anstieg der US-Ölförderung das Marktgeschehen.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis der Sorte Brent notierte am Mittwochmorgen bei 55,71 US-Dollar. Am Dienstag lag der Schlusskurs noch bei 56,00 US-Dollar. Am Montag kostete ein Barrel noch um die 56,80 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notierte am Mittwochmorgen bei 522,25 US-Dollar. Am Montag waren es zur gleichen Zeit noch 544,25 US-Dollar. Die Notierung schloss zum Dienstag mit 526,50 US-Dollar. Für inländische Heizölverbraucher ist diese Entwicklung eine äußerst gute Nachricht, da dies eine direkte und positive Wirkung auf den heutigen Heizölpreis hat.  

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Entwicklung Eurokurs

Die Gemeinschaftswährung steht durch das Unabhängigkeitsreferendum in der spanischen Provinz Kataloniens weiter unter Druck. Wenn er auch von den tragischen Ereignissen in Las Vegas von Sonntagnacht und einem damit verbundenen Druck auf den US-Dollar gestützt wurde.

Der Euro kostet zum Handelsstart 1,1739 US-Dollar, kann sich im frühen Handel aber behaupten und legte bereits auf 1,1773 US-Dollar zu. Die EZB hatte den Referenzkurs für Dienstag auf 1,1753 US-Dollar festgesetzt. Für heute wird weiterhin die Entwicklung in Spanien im Vordergrund stehen. Aber auch Stimmungszahlen aus der Wirtschaft der Eurozone und dem US-Arbeitsmarkt werden ihre Beachtung finden.

Heizölpreisentwicklung

Ein stabiler Euro und gefallene Ölpreise sind heute eine sehr gute Kombination wenn es um den Heizölkauf geht. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 58,58 Cent pro Liter Heizöl. Das sind bereits ca. 1,5 Cent weniger als noch zum Ende der letzten Woche.

Doch ohne übertriebene Szenarien zu entwerfen, ist es aktuell dennoch fraglich welche Richtung die Preise nehmen werden. Der Euro hat momentan zwar wieder Rückenwind, doch mit Blick nach Spanien scheint diese Entwicklung alles andere als stabil. Selbst wenn sich die Lage in und um Kurdistan beruhigen sollte, ändert dies nichts an der steigenden Nachfrage, dem Winter, der in Europa bevorsteht und anderen globalen Brennpunkten, die uns seit geraumer Zeit beschäftigen.

Wenn Sie sich heute zum Heizölkauf entscheiden, erhalten Sie zwar nicht das günstigste Preisniveau, doch sichern Sie sich wenigstens gegen mögliche weitere Preissprünge ab.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.