Aktienmärkte im Aufwind – Ölpreise ziehen mit

16. Februar 2018, Peter Dudda

heizoel-zum-wochenende-guenstiger-160218

Libyen und Nigeria haben ihre Ölförderung in den letzten Monaten ausgebaut und kündigen weitere Ausbaupläne an. Das sorgte für Druck auf die Kurse an den Ölmärkten. Zum späten Handel orientierten sich die Ölkurse an den Aktienmärkten und zogen über die Nacht wieder an. Heizölpreis dennoch gefallen.

Ölpreisentwicklung

In der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag machten die Ölpreise noch einen kräftigen Sprung nach oben. Entgegen der allgemeinen Erwartung stiegen die US-Rohölbestände nur minimal an, Marktteilnehmer gingen von einem deutlicheren Anstieg aus. In der Folge stieg gestern auch der Heizölpreis wieder deutlich an. Bereits am Donnerstagvormittag beruhigte sich die Lage und die Kurse verblieben auf ihren Startniveaus.

Die Meldung aus Libyen und Nigeria, wonach beide OPEC-Mitglieder ihre Produktion weiter ausgebaut haben und noch ausbauen wollen, sorgten im weiteren Handelsverlauf für Druck auf die Kurse der bis in den frühen Abend hinein anhielt und die Kurse auf ihre Tagestiefs schickte. Zum späten Handel zeigte sich abermals, dass die Entwicklungen an den Aktien- und Devisenmärkten im Ölmarkt zur Zeit einen besonderen Stellenwert zu genießen scheinen. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Ölkurse zeitgleich mit einer Rallye an den Aktienmärkten mitzogen. Alle relevanten Notierungen schlossen den Handelstag so auf ihren Tageshochs.

Inländische Heizölverbraucher profitieren allerdings dennoch von den niedrigeren Preisen des gestrigen Tages und so wird Heizöl für heute vorerst etwas günstiger zu bekommen sein.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Die europäische Referenz-Ölsorte Brent notiert am Morgen des letzten Handelstages der Woche bei 64,58 US-Dollar. Damit hat der Kurse im Vergleich zum Donnerstagmorgen nur leicht zugelegt (64,49 US-Dollar). Der Schlusspreis lag gestern bei 64,33 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Freitagmorgen bei 565,00 US-Dollar. Am Donnerstagmorgen waren es noch 562,00 US-Dollar. Der Schlusspreis für Donnerstag wurde bei 557,25 US-Dollar festgesetzt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Nigeria und Libyen steigern Ölproduktion

Bereits seit November 2016 haben sich die Mitglieder der OPEC, aber auch weitere Partner, allen voran Russland, auf eine Beschränkung ihrer Ölfördermengen geeinigt. Das Abkommen wurde bereits zweimal verlängert und hat noch eine Laufzeit bis zum Ende dieses Jahres. Das Ziel der selbstauferlegten Förderbeschränkung ist die Senkung der weltweiten Ölbestände auf das sogenannte 5-Jahres-Durchschnittsniveau. Letztlich steht keine andere Absicht dahinter, als die schnell verfügbaren Ölmengen am Weltmarkt derart zu begrenzen, dass die Verknappung zu steigenden Ölpreisen führt. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten ging das Kalkül der OPEC und ihrer Partner seit Herbst des letzten Jahres immer mehr auf. Das Ölangebot wurde knapper und die Preise zogen bis Anfang Februar stetig an.

Russland stellte noch zum Anfang der Woche die Abwicklungsbedingungen des Deals zur Debatte. Vor allem vor dem Hintergrund der baldigen Erreichung des ausgemachten Ziels des sogenannten 5-Jahres-Durchschnittsniveaus. Saudi-Arabien, der mächtigste Spieler und damit der Wortführer in den Reihen der OPEC, beschwichtigte und sieht aktuell keinen Handlungsdruck. Demnach soll das Abkommen in jedem Fall noch bis zum Ende des Jahres Bestand haben.

Libyen und Nigeria schaffen nun andere Fakten. Beide Staaten sind im sprichwörtlichen Sinne so etwas wie die Sorgenkinder der OPEC. Beide Länder sind sowohl wirtschaftlich wie innenpolitisch instabil und haben immer wieder mit Rückschlägen bei ihrer Ölproduktion zu kämpfen gehabt. Aus diesem Grund haben die beiden Staaten sehr hoch ausgelegte Förderquoten im Rahmen des Deals bekommen, deren Grenzen nun allerdings erreicht wurden.

Insbesondere Libyen konnte seine Ölförderung seit dem Frühjahr des letzten Jahres immer weiter ausbauen. War die Förderleistung im April 2017 noch im Bereich von täglich 250.000 Barrel, hat das nordafrikanische Land die Förderquote von täglich einer Million Barrel jetzt angeblich schon überschritten. Auch Nigeria hat nach jüngsten Meldungen das Ziel, seine mittlerweile eh schon sehr hohe Produktionsleistung bis zum Jahr 2020 um weiter 700.000 Barrel pro Tag zu steigern.

Ein Statement der OPEC-Führung zu den Kapazitätsaufbauten und den weiteren Ausbauplänen steht noch aus. Gerade Saudi Arabien hat seine Macht im Kartell schon allzu oft bewiesen und könnte auch hier wieder in der Lage sein die Ausreißer im Kartell auf Kurs zu bringen.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro hat seine Position über der Marke von 1,25 US-Dollar ausgebaut und notiert heute zum Tagesstart mit 1,2504 US-Dollar. Gestern Morgen waren es noch 1,2455 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,2493 US-Dollar fest.

Gestern erreichte der Euro mit 1,2555 US-Dollar zeitweilig den höchsten Stand seit Ende 2014. Der bestimmende Faktor ist vor allem der schwache US-Dollar, welcher im Vergleich zu den meisten Währungen zur Zeit schwächelt. Ein Grund ist allerdings nicht auszumachen und Analysten und Experten rätseln weiter über die Ursachen.

Analysten eines großen deutschen Bankhauses nehmen an, dass die hohe US-Staatsverschuldung in Kombination mit der trumpschen Steuerreform der Auslöser sein könnte. Auch die jüngsten Beschlüsse zum US-Finanzhaushalt wirken da mit rein, da das Haushaltsdefizit immer weiter steigt. Vor allem mit Blick auf die gute US-Konjunktur ist eine Ausweitung der US-Staatsverschuldung ungewöhnlich und wird von den Marktteilnehmern scheinbar als verheerendes Signal gewertet.

Heizölpreisentwicklung

Die Heizölpreise haben sich binnen der letzten zwei Wochen deutlich vergünstigt – nachdem es gestern leicht aufwärts ging, können Heizölkunden nicht zuletzt aufgrund des starken Euros vor dem anstehenden Wochenende wieder aufatmen. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 58,68 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es noch 59,16 Cent.

Für Heizölkäufer kann auch für heute festgehalten werden, dass es kaum eine bessere Gelegenheit gibt, den Heizölkauf auszulösen – insbesondere dann, wenn sich der Tank leert. Das Preisniveau ist ausnehmend attraktiv und Sie machen sich von allen weitern Spekulationen und möglichen Kurskorrekturen in die andere Richtung vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.