Angespannte Lage in Jemen setzt sich fort – Heizölpreise weiter steigend
27. März 2015,
Da durch den Jemen-Konflikt die Risikoprämie von den Versicherern angehoben wurde, stiegen die Ölpreise auch gestern Abend wieder an. Der Präsident Jemens musste zuvor aus dem Land flüchten, da sich die schiitischen Rebellen der Hautstadt Saana näherten.
Einige Länder haben Jemen bereits militärische Hilfe zugesprochen. So unterstützt zum Beispiel Saudi-Arabien mit 150.000 Soldaten die Truppen Jemens. Sollte es zu einer Blockade der Meereswege kommen, müssten Tanker den Umweg über das südliche Kap von Afrika nehmen, was vor allem die Transportkosten erhöht und wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Außerdem wird befürchtet, dass die Atomverhandlungen mit dem Iran von der Situation in Jemen beeinflusst werden könnte. Glaubt man einigen Meldungen, so könnte es möglich sein, dass der Iran die Rebellen unterstützt. Eine offizielle Bestätigung liegt allerdings nicht vor.
Meinungen zur Ölpreisentwicklung sind geteilt
Einige Analysten halten den Ölpreisanstieg durch den Jemen-Konflikt für eine Überreaktion. Der Markt sei überversorgt und ohne eine fundamentale Änderung, wie zum Beispiel Produktionskürzungen der OPEC, könnten die Preise noch weiter fallen. Andere halten es für möglich, dass die Preise zumindest kurzfristig weiter ansteigen könnten.
Der Euro verbleibt auch weiterhin auf einem niedrigen Niveau, wodurch sich der Zukauf von Öl für Käufer aus dem Euroraum verteuert, da Gasöl, das börsengehandelte Vorprodukt von Heizöl, in Dollar gehandelt wird. Dadurch sind auch die inländischen Heizölpreise gestiegen. Auch wenn die Aufwärtsbewegung der Ölpreise vom gestrigen Abend als beendet gilt, werden heute weitere leichte Preiszuschläge beim Heizöl erwartet.
Eine Übersicht über die regionale Heizölpreisentwicklung finden Sie hier: TOTAL Heizölpreise