Anstieg Ölpreise vorerst gestoppt

25. April 2016,

Heizoelpreis gleich 250416

Die Ölpreise sind zum Ende der vergangenen Woche nicht weiter gestiegen und auch am heutigen Morgen richtet sich die Tendenz eher abwärts. Der Euro festigt sich nach den Verlusten vom Freitag ebenfalls. Der Heizölpreis startet weitgehend unverändert in die Woche, wobei sich im Tagesverlauf leichte Nachlässe andeuten.

Ölpreisentwicklung

Die Ölpreise sind in der vergangenen Woche vorrangig bedingt durch Produktionsausfälle in den Bereich neuer Jahreshochs gestiegen. Amerikanische Ölproduzenten sollen dieses Preisniveau jetzt nutzen, um ihre künftige Ölproduktion über am Terminmarkt zu verkaufen. Verstärkte Verkäufe erhöhen wiederum den Preisdruck und verhindern in der Folge einen weiteren Anstieg der Ölpreise.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis-Index Brent wird aktuell bei 44,52 US Dollar je Barrel gehandelt. ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, wird bei 388,75 US Dollar je Tonne notiert.

Bei niedrigen Ölpreisen im Bereich von 30 US-Dollar war die Förderung für viele amerikanische Ölproduzenten nicht mehr wirtschaftlich. In der Folge nahm die Produktion in den USA vor allem in den letzten Wochen kontinuierlich ab.

Ein Indikator dafür ist die Anzahl der aktiven US Ölbohranlagen, welche sich innerhalb des letzten Jahres noch einmal halbiert hat. Der Baker Hughes Report meldete am vergangenen Freitag 343 aktive Ölbohranlagen, vor einem Jahr wurden von gleicher Stelle 734 Anlagen in Betrieb gemeldet.

Der Preis für das amerikanische WTI-Öl ist seit Februar um etwa 70 Prozent gestiegen. Über Termingeschäfte können Produzenten nun das höhere Preisniveau nutzen,  um ihre erwartete Produktion abzusichern.

Da die künftige Förderung schon heute verkauft wird, sichern sich die Unternehmen über das jetzige Preisniveau gegen möglicherweise fallende Ölpreise ab. Dadurch könnte der Produktionsrückgang in den USA langsamer ausfallen, als bisher erwartet.

Das war bereits im letzten Frühjahr zu beobachten, als die Ölpreise zwischen März und Juni dauerhaft anstiegen. Dadurch konnten einige Projekte oder noch nicht erschlossene Ölquellen rentabel werden. Deren erwartete Produktion wurde über Terminkontrakte vorzeitig verkauft und die US Ölförderung stieg sogar leicht an.

Für die meisten Analysten ist die rückläufige Produktion in den USA, bei einer gleichzeitig positiven Entwicklung der Ölnachfrage, ein wesentlicher Faktor, um das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu erreichen.

Insofern deckelt die US Ölindustrie auch die Ölpreisentwicklung. Steigt der Ölpreis zu rasant, könnte die Produktion in den USA über Sicherungsgeschäfte vermarktet werden und würde damit nicht entscheidend sinken.

Das wiederum würde die Ölpreise entsprechend belasten, da das Angebot die Nachfrage weiter übersteigt – gerade wenn man sich nicht an anderer Stelle auf eine Reduzierung der Fördermengen einigen kann.

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Dienstag, 24.04.2016

  • Vorabschätzung US-Ölbestandsdaten American Petroleum Institute (API)

Mittwoch, 25.04.2016

  • Offizielle US-Ölbestandsdaten Department of Energy (DOE)
  • Fed Zinssatzentscheidung und Pressekonferenz

Freitag, 27.04.2016

  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
  • Verbraucherpreis-Index Eurozone

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Ein Euro ist aktuell 1,126 US-Dollar wert. Am Devisenmarkt richtet sich der Blick nun auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Der überwiegende Teil der Marktteilnehmer rechnet vorerst nicht mit einer Fortsetzung der Zinswende.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Heizöl-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt 48,63 Euro pro 100 Liter Heizöl. Das sind zwar im Vergleich zu den Tiefstständen dieses Jahres zehn Cent mehr pro Liter Heizöl, gegenüber dem Vorjahr aber fast zwanzig Cent weniger.

Aufgrund der nach wie vor mehr als komfortablen Versorgungslage am Ölmarkt, rechnen wir nicht mit nachhaltig steigenden Preisen für Heizöl. Wer noch genügend Heizöl im Tank hat, kann durchaus auf sinkende Heizölpreise spekulieren. Kurzfristige Lieferzeiten sind fast überall verfügbar.

Wir empfehlen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Wunschpreis anzulegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.