API-Daten sorgen für Kursnachlässe nach steigenden Preisen

14. Juni 2017,

oelpreise-am-mittwoch-stabil-140617

Erneut sind laut API-Bericht die US-Bestände an Rohöl und Benzin entgegen aller Erwartungen gestiegen. Das schickte die Kurse an den Ölbörsen gestern wieder ins Minus, nachdem sie zunächst fester notierten. Saudi-Arabien hat angekündigt, die Ölexporte in die USA um historische Werte zu reduzieren.

Ölpreisentwicklung

Ist die Nachricht, dass Saudi-Arabien seine Ölexporte in den Sommermonaten kürzen will, weder neu noch überraschend, so konnte das führende OPEC-Land gestern doch für ein Aufhorchen an den Ölbörsen sorgen: Die Exporte in die USA sollen drastisch sinken und allgemein teurer werden.

Diese Ankündigung scheint einmal mehr wohl kalkuliert seitens des Ölkartells, denn der wöchentliche Bericht des American Petroleum Institutes (API) zu US-Ölbeständen verzeichnete erneut unerwartete Bestandsanstiege. Diese sorgten letztendlich auch dafür, dass die zunächst gestiegenen Kurse wieder nachließen.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäischen Ölpreis Brent notiert aktuell bei 48,22 US-Dollar. Der Schlusspreis von Dienstag lag bei 48,72 US-Dollar, also über dem Schlusspreis von Montag bei 48,29 US-Dollar. ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, liegt momentan bei 427,50 US-Dollar. Der Schlusspreis für Dienstag betrug 426,00 US-Dollar.

Die Entwicklung an den Ölbörsen bleibt weiterhin davon bestimmt, was Trader letztendlich vom OPEC-Deal bzw. dessen Wirksamkeit erwarten. Zunächst ging es mit den Kursen gestern nach oben, nachdem Saudi-Arabien angekündigt hatte, die Ölexporte in die USA auf historische Tiefs zu senken. Außerdem soll saudisches Öl für alle Abnehmer teurer werden.

Wiederum ist der Zeitpunkt für diese Ankündigung perfekt gewählt, denn die wöchentlichen US-Bestandsdaten laut Bericht des American Petroleum Institutes (API) zeichnen ein anderes Bild:

Entgegen der Erwartungen sind die Bestände an Rohöl um 2,8 Mio. Barrel gestiegen, obwohl der Markt von Reduzierungen um 2,6 Mio. Barrel ausging. Auch die Benzinvorräte sind nicht wie erwartet gefallen, sondern haben um 1,8 Mio. Barrel zugelegt. Darum ist erneut davon auszugehen, dass die Nachfrage in den USA entgegen saisonaler Trends weiterhin niedrig ist.

Besonders spannend an der Konstellation zwischen saudischer Meldung und API-Daten ist der Fakt, dass die USA die einzige Ölnation ist, die wöchentlich und überaus transparent Daten zur aktuellen Lage am Markt veröffentlicht. Damit sind der API-Bericht und im noch größeren Maße der DOE-Bericht, der heute Nachmittag folgt, wichtige Seismographen dafür, ob die globalen Ölbestände nun tatsächlich sinken oder nicht. Entsprechend heftig sind oft die Reaktionen auf die Zahlen.

Sollte Saudi-Arabien der Ankündigung Taten folgen lassen, müsste sich dies eigentlich sehr bald auch in den amerikanischen Bestandsdaten bemerkbar machen. Und genau darauf scheint die OPEC zu setzen.

Analysten sehen hinter dieser Ankündigung indes nichts weiter als Kalkül, schließlich stellt sich die Frage, wohin das Öl, das nicht mehr in die USA exportiert werden soll, letztendlich gehen wird. Auch wenn das saudische Angebot für alle Abnehmer teurer werden soll, gibt es wohl genug Nationen, die es weiterhin kaufen. Und diese veröffentlichen eben keine Daten, die Einfluss auf den globalen Ölmarkt haben könnten. Ein Teil dürfte in den Sommermonaten außerdem selbst verbraucht werden.

OPEC-Bericht hält keine Überraschungen bereit – Was sagt die IEA?

Wie bereits im Vorfeld analysiert, hielt der Monatsbericht Mai der OPEC keine Überraschungen bereit und wurde dementsprechend vom Markt auch weitestgehend ignoriert. Die Produktion im Mai ist gestiegen und damit ein weiteres Signal dafür, dass der Kürzungsdeal vorerst keine Wirkung zeigt.

Im Laufe des Vormittags steht der Bericht der International Energy Agency auf der Agenda, wobei Experten von einer Korrektur der Preisprognosen für 2017 – erwartungsgemäß nach unten – ausgehen.

Richtig spannend dürfte es mit dem DOE-Bericht heute Nachmittag werden. Das Department of Energy der USA ist dafür bekannt, die API-Daten feiner zu konturieren und diesen häufig zu widersprechen. In der vergangenen Woche hatten die DOE-Werte einen Preisrutsch ausgelöst und es bleibt abzuwarten, ob der Effekt in dieser Woche erneut eintritt.

Entwicklung Eurokurs

Momentan ist der Euro recht stabil und notiert bei 1,125 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Dienstag lag bei 1,1217 US-Dollar.

Man könnte dies als Ruhe vor dem Sturm betrachten, gibt die US-Notenbank Fed doch heute ihre aktuelle Zinssatzentscheidung bekannt. Anleger geben von einer Anhebung aus. Bis zu einem gewissen Punkt ist diese Erwartung bereits in die Kurse übergegangen, allerdings schließt dies nicht aus, dass es nach der Ankündigung zu deutlichen Bewegungen kommen könnte.

Heizölpreisentwicklung

Die recht späten Kursnachlässe an den Ölbörsen sowie ein stabiler Eurokurs sorgen letztendlich dafür, dass sich die Heizölpreise für inländische Verbraucher heute Morgen kaum verändert haben – der Zeiger zeigt leicht nach unten. Am Morgen kostet eine 3.000 Liter Standard Lieferung im bundesweiten Durchschnitt rund 53,15 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es 53,19 Cent.

Es ist weiterhin unmöglich, eine definitive Aussage zur Preisentwicklung auf den Märkten zu treffen. Darum ist es ratsam, sich jetzt für den Heizölkauf zu entscheiden – insbesondere bei einem fast leeren Tank. Darf man Saudi-Arabien Glauben schenken, sollte die Preisrallye aufgrund gesunkener (sichtbarer) Ölbestände demnächst beginnen. Wenn Sie jetzt kaufen, sichern Sie sich ein gutes Preisniveau.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.