API: Sinkende US-Rohöl-Bestände – was sagen die Heizölpreise?

4. April 2018, Peter Dudda

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Das American Petroleum Institute vermeldete heute Nacht deutlich gesunkene US-Rohöl-Bestände. Die Märkte reagieren verhältnismäßig gelassen und warten auf eine Bestätigung der Daten heute Nachmittag. Die Auswirkungen auf die Heizölpreis-Entwicklung erfahren Sie hier.

Ölpreisentwicklung

Nach dem langen Osterwochenende starteten die Kurse im Vergleich zur Vor-Osterwoche mit deutlichen Verlusten in den Handel. Hintergrund war die Zuspitzung des Handelskonflikts zwischen den USA und China, welcher das Welt-Wirtschaftswachstum unter Druck setzen könnte. In der Folge könnte die Nachfrage nach Öl sinken – und genau diese Gefahr wurde zum Wochenbeginn in sinkende Ölpreise umgesetzt.

Am Dienstag konnte sich die Abwärtsbewegung nicht fortsetzen. Einige Händler nutzten das niedrige Preisniveau für Käufe und sorgten so für ein stabiles Kursniveau. Da es auch Nachrichtenseitig eher ruhig blieb, schlossen die Kurse nur unwesentlich über ihren Tagesstartniveaus.

Zum späten Abend veröffentlichte das American Petroleum Institute seine Prognosen zur US-Bestandsentwicklung an Rohöl und Ölprodukten. Die Zahlen fallen eher preissteigernd aus, bis zum Morgen blieben deutliche Reaktionen allerdings aus. Erfahren Sie weiter unten alle Details zum aktuellen API-Bericht.

Heizölverbraucher könnten von der Ölpreisentwicklung eigentlich profitieren. Leider nur „eigentlich“, denn ein nachgebender Euro macht inländischen Heizölkäufern heute leider einen Strich durch die Rechnung und Heizöl ist heute marginal teurer als noch gestern.
 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Mittwochmorgen bei 67,90 US-Dollar. Am Vortag stand der Kurs mit 67,72 US-Dollar auf dem gleichen Niveau. Vor dem Osterwochenende kratze der Kurs noch an der Marke von 70 US-Dollar. Der Schlusspreis wurde am Dienstag bei 68,12 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 610,75US-Dollar, am Dienstagmorgen waren es noch 2,75 US-Dollar weniger. Der Schlusskurs wurde am Dienstag bei 613,00 US-Dollar festgelegt.
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 04.04.2018


Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Unerwartet: API vermeldet sinkende Rohölbestände

Geht es nach dem American Petroleum Institute haben die US-Rohölbestände im Vergleich zu Vorwoche deutlich zugelegt. Bei den Produktkategorien vermeldet das API hingegen leichte Aufbauten.

Die API-Daten im Überblick
 

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Die Märkte reagieren verhalten auf die API-Zahlen. Vor allem die Rohölbestände werden kritisch betrachtet, da sie aktuellen Bestandszahlen aus dem größten und wichtigsten US-Tanklager in Cushing (Oklahoma) wiedersprechen. Dort haben die Bestände zuletzt deutlich zugelegt. Sollte der API-Wert stimmen, müssten in allen anderen Regionen deutliche Abbauten verzeichnet worden sein – aufgrund saisonal bedingter niedriger Raffineriekapazitäten scheint das nahezu unmöglich. Denn zum Jahresanfang nutzen Raffineriebetreiber die tendenziell eher nachfrageschwächere Jahreszeit gern für Reparaturen und Wartungsarbeiten. Für eine Zunahme der Raffinerietätigkeit sprechen hingegen die zunehmenden Bestände an Benzin und Destillaten (Heizöl und Diesel).

Der API-Bericht gilt auch in dieser Woche, vor allem aufgrund der Widersprüchlichkeiten, einmal mehr nur als Prognosepapier. Genauere Daten werden heute Nachmittag mit der Veröffentlichung des US-Bestandsberichts des Department of Energy (DOE) erwartet. Das DOE greift bei seiner Marktbetrachtung auf eine breitere Datenbasis zurück, zieht zum Beispiel Im- und Exportdaten, aber auch Produktionsdaten mit in seine Betrachtungen ein.
 

In aller Kürze: Was für die Ölpreisentwicklung heute noch wichtig ist

  • Venezuela: Die Meldungen sind nicht neu. Venezuela befindet sich in einer schweren wirtschaftlichen Krise. Darunter leidet vor allem die Bevölkerung des Landes, aber auch der Einnahmenstärkste Wirtschaftszweig des Landes – die Ölindustrie. Investitionen in die Infrastruktur, gar Neu-Erschließungen bleiben aus. Nach neuesten Meldungen ist nun die Ölförderleistung im März abermals gesunken – und das deutlich. Im Vergleich zum Februar sei die Produktion um 100.000 Barrel pro Tag auf nun 1,51 Millionen Barrel pro Tag gesunken sein. Sollte es zu einem Kollaps der Ölindustrie im Land kommen, kann mit deutlich steigenden Ölpreisen gerechnet werden.   
     

Fazit

So unwahrscheinlich es scheint, könnte eine Bestätigung der API-Daten durch DOE zu stark steigenden Ölpreisen führen. Die Märkte sind zur Zeit sehr volatil und reagieren vor allem auf Nachrichten mit Angebotsauswirkung sehr empfindlich. Wir empfehlen die Entwicklung weiter im Auge zu behalten. Wie es mit den US-Beständen ausgeht und natürlich auch alles andere Wichtige zum Ölmarkt, erfahren Sie morgen wie gewohnt bei uns.
 

Entwicklung Eurokurs

Hatte sich die europäische Gemeinschaftswährung über das Osterwochenende noch weitestgehend stabil gehalten, musste der Euro am Dienstag Verluste hinnehmen. Der Euro startete heute Morgen mit 1,2272 US-Dollar in den Handel. Gestern Morgen waren es noch knapp 0,3 Cent mehr. Die EZB legte den Referenzpreis am Dienstagnachmittag auf 1,2308 US-Dollar fest.

Das der Euro am Dienstag nachgegeben hat, lag wohl vor allem am impulsarmen und ruhigen Handel. Für heute wird mehr Bewegung erwartet. Vor allem die Veröffentlichung der aktuellen Inflationsdaten aus der Eurozone werden von den Händlern an den Devisenmärkten mit Spannung erwartet. Im Fokus dieser Woche stehen weiter die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag sowie die Entwicklung zwischen den USA und China im Zusammenhang mit dem gerade aufkeimenden Handelskonflikt.
 

Heizölpreisentwicklung

Leicht gesunkene Ölpreise und ein zugleich nachgebender Euro: Für heute keine gute Kombination wenn es um den Heizölpreis geht. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 63,83 Cent pro Liter Heizöl. Gestern waren es noch 63,62 Cent.

Die Märkte stehen weiter am Scheideweg was die kurzfristige Ölpreisentwicklung betrifft. Sollten morgen anstatt sinkender US-Rohölbestände steigende Bestände bestätigt werden, könnten die Preise deutlich nachgeben. Sollte sich ihr Tank leeren und sie nicht länger auf den Heizölkauf warten können, empfehlen wir Ihnen sich von allen Entwicklungen unabhängig zu machen und den Heizölkauf heute auszulösen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.