Aufwärtstrend bei den Ölpreisen – Euro stabil

19. Mai 2017,

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Nach Saudi Arabien und Russland bekundet auch Algerien offiziell die Bereitschaft für eine Verlängerung des OPEC-Förderkürzungsdeals. Euro bleibt mit leichten Verlusten stabil und sorgt für niedrigere Heizölpreise.

Ölpreisentwicklung

Der Handel am Donnerstag verlief aufgrund einer schwachen Nachrichtenlage ruhig. Am Vormittag sorgten die aktuell viel diskutierten Skandale in der US-Politik für ein leichtes Absacken der Kurse. Als Grund wird die Lähmung des Politikbetriebes und die damit verbundenen Unsicherheiten für die weitere politische Entwicklung in den USA angegeben.

Mit Meldungen über einen Bestandsrückgang im wichtigsten US-Amerikanischen Lager für Rohöl und Öl-Produkte, zogen die Kurse im weiteren Handelsverlauf wieder an. Die Meldungen über weitere offizielle Bekundungen zur Verlängerung des OPEC-Deals stützten diese Entwicklung. Die wichtigsten Kurse schlossen zum Handelsende mit ihren Tageshochs.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Ein Barrel der europäischen Ölsorte Brent liegt momentan bei 52,59 US-Dollar. Der Schlusspreis vom Donnerstag lag noch etwas niedriger bei 52,24 US-Dollar. Der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis ICE Gasoil, notiert am Freitagmorgen bei 465,25 US-Dollar für die Lieferung im Juni und damit auf dem gleichen Niveau des Schlusspreises vom Donnerstag (465,00 US-Dollar).

US-Ölbestände in Cushing rückläufig

Die kleine Stadt Cushing liegt nord-östlich von Oklahoma City direkt im Herzen des Bundesstaates Oklahoma. Im Zusammenhang mit dem Öl-Markt und der Preisentwicklung von Öl- und Öl-Produkten, fällt immer wieder der Name dieses mit gerade mal 9000 Einwohnern eher kleinen Ortes.

Durch seine Lage im zentralen Süden der USA, ist Cushing als Umschlagsplatz für ein Produkt wie Rohöl prädestiniert. In den großen Tanklägern rund um den Ort, laufen die wichtigsten Pipelines der US-Amerikanischen Öl-Produktion und der Importhäfen aus dem Süden der USA zusammen. Mit einer Kapazität von über 80 Millionen Barrel, beherbergt Cushing eines der größten Tanklagerkomplexe der Welt.

Von hier wird nahezu der gesamte Norden der USA mit Rohöl – und Ölprodukten versorgt. Neben dieser physischen Dimension für die US-Amerikanische Wirtschaft, hat Cushing aber auch eine weitere, für den Öl-Preis am Weltmarkt mit bestimmende Dimension. Für die Handelsplätze sind die Lagerbestände in Cushing ein wichtiger Indikator. Nähern sich die Läger ihrer Kapazitätsgrenze, wie zuletzt Mitte April, kann dies ein Zeichen für ein Überangebot an Öl auf dem Weltmarkt, was im Normalfall zu einer Preissenkung führt.  

Doch Cushing kann auch nur regionale Auswirkungen, vor allem auf die Rohölsorte WTI haben. In nachfrageschwachen Zeiten sorgte Cushing in der Vergangenheit für ein besonderes Phänomen. Für Händler kann es bei einer nachfrageschwachen Marktlage gewinnbringender sein, eine bestimmte Menge an Öl erst zu einem festen Termin in der Zukunft zu verkaufen. Bis dahin muss das Öl aber gelagert werden, was die Kapazitätsauslastung insbesondere in Cushing erhöht.

Selbst wenn die Gesamtnachfrage in der Weltwirtschaft stabiler als in den USA ist, kann das Überangebot von WTI in Cushing für einen Preiseinbruch dieser Sorte sorgen. Cushing kann auf diese Weise für eine Marktverzerrung sorgen. Als Reaktion auf dieses Phänomen, verlor die Rohölsorte WTI Ender der 2000er Jahre an Bedeutung als preisbestimmende Öl-Sorte. Die Handelsplätze wendeten sich der Rohölsorte Brent zu, welche wesentlich flexibler gelagert werden kann, da sie einfach direkt nach der Produktion in schwimmende Läger gepumpt werden kann.

Wie wichtig die Rolle von Cushing nach wie vor ist, zeigten am Donnerstag die Auswirkungen der Meldungen über Bestandsabbauten in den Lägern des Ortes. Nach dem die Kurse im frühen Tagesverlauf stagnierten, sorgte Cushing wieder einmal für ein Anziehen der Preise und führte die Kurse wieder in den positiven Bereich. Cushing wird daher auch in Zukunft weiter ein wichtiger Indikator für die Preisentwicklung bleiben.

Verlängerung des OPEC-Deals scheint sicher

Das derzeitige OPEC-Abkommen über Förderkürzungen läuft Ende Juni aus. Am 25. Mai finden in Wien die Verhandlungen über eine Verlängerung des Deals statt. Beim derzeitigen Abkommen, haben sich 13 OPEC- und 11 Nicht-OPEC Länder den Förderkürzungen verschrieben. Bei den kommenden Verhandlungen ist es nicht auszuschließen, dass weitere Staaten sich am Deal beteiligen.

Wie zu vernehmen ist, sind die Produktionskürzungen durch die wichtigsten Kräfte innerhalb der OPEC bereits beschlossen und die Vorverhandlungen über die Details laufen bereits. Danach sollen die Kürzungen um weitere neun Monate, also bis Ende März 2018 beschlossen werden. Nach Aussagen aus algerischen Regierungskreisen, haben sich neben Saudi Arabien und Russland, auch der Irak, Algerien, Kuwait, Venezuela, Südsudan wie auch Oman bereits einer Deal-Zusage verschrieben.

Die nächste Handelswoche wird vorrausichtlich ganz in der Erwartung der offiziellen Deal-Verlängerung stehen. Dabei wird der Fokus vor allem auf Details, wie aktuell noch vorliegende Ausnahmeregelungen für Libyen oder Nigeria liegen.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro bleibt weiterhin stabil auf hohem Niveau. Am Freitagmorgen liegt der Kurs bei 1,1101 US-Dollar und damit unwesentlich unter dem Schlusspreis vom Donnerstag mit 1,1102 US-Dollar. Der EZB-Referenzpreis für Donnerstag liegt bei 1,1129 US-Dollar.

Auch am Donnerstag waren die politischen Turbulenzen in den USA der Hauptgrund für einen schwachen Dollar. Da mit dem neuen Präsidenten ein gewisser Gewöhnungseffekt an solche Turbulenzen eingekehrt ist, kann davon ausgegangen werden, dass weitere Auswirkungen allerdings ausbleiben. Für den heutigen Freitag wird eine schwache Nachrichtenlage erwartet, so dass ein stabiler Wechselkurs zum Wochenschluss zu erwarten ist.

Heizölpreisentwicklung

Steigende Rohölpreise und ein weiterhin starker Eurokurs sorgen im Vergleich zum Vortag für eine Preissteigerung bei Heizöl. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 56,21 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es noch 55,73 Cent.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für den Heizölkauf, denn die Preissteigerung könnte sich bereits in den nächsten Tagen mit Blick auf die OPEC-Verhandlungen weiter fortsetzen.

Mit einem baldigen Heizölkauf machen Sie sich komplett unabhängig von den Entwicklungen in den nächsten Tagen und Wochen und können die weitere Entwicklung an den Ölmärkten entspannt aus Beobachtersicht an sich vorbeiziehen lassen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie heizöl auf raten kaufen oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.