Bestandsaufbau bremst Ölpreis-Anstieg

17. November 2016,

Heizoelpreise sinken 171116

Der Ölpreis-Anstieg wurde gestern durch steigende amerikanische Ölbestände ausgebremst. Der Eurokurs steht weiter unter Druck. Die Heizölpreise geben heute Morgen leicht nach, behalten aber eine feste Tendenz.

Ölpreisentwicklung

Bestimmendes Thema am Ölmarkt bleibt das angestrebte OPEC Abkommen zur Reduzierung des Ölangebotes. Die Ölpreisentwicklung richtete sich gestern nach Äußerungen des russischen Energieministers weiter aufwärts. Der weltweit größte Ölproduzent Russland wolle jede Entscheidung der OPEC mittragen und sei optimistisch, dass es zu einer Einigung kommen werde.

Der Preisanstieg wurde jedoch durch steigende Ölvorräte in den USA ausgebremst. Nach den offiziellen Daten des DOE (US Energieministerium) haben sowohl die Rohöl- als auch die Produktbestände in der vergangenen Woche zugenommen. 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent liegt aktuell bei 46,78 US-Dollar pro Barrel. ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, wird mit 422 US-Dollar pro Tonne notiert. Im Vergleich zum Wochenstart sind die Ölpreise um etwas mehr als fünf Prozent gestiegen.

Am 30. November trifft sich die OPEC in Wien. Erstmals seit 2008 soll dann ein Abkommen zu Reduzierung der Ölproduktion verabschiedet werden. Meldungen rund um dieses Thema werden die Ölpreisentwicklung der nächsten Wochen maßgeblich bestimmen.

Wie für OPEC Verhandlungen typisch, erscheint ein positiver Ausgang der Verhandlungen mal mehr und dann wieder weniger wahrscheinlicher. Das zeigte sich bereits nach der Ankündigung des Abkommens Ende September. Erst stiegen die Ölpreise um 15 Prozent um dann wieder im gleichen Maße zu fallen.

Durchgängig optimistisch zeigen sich die Funktionäre der OPEC, während die einzelnen Mitgliedsländer wiederum harte Positionen aufbauen um sich damit Vorteile zu verschaffen. Jedes Kartellmitglied will bei einem Abkommen natürlich das für sich beste Ergebnis erreichen, auch wenn am Ende Kompromisse eingegangen werden müssen.

Aktuell bieten die Standpunkte der nach Ölproduktion zweit- und drittgrößten Kartellmitglieder das größte Konfliktpotenzial. Der Iran will seine Ölförderung noch steigern, da man nach dem Ende des Ölembargos das vorherige Produktionsniveau noch nicht wieder erreicht hätte. 

Auch der Irak schloss eine Kürzung seiner Förderung zuletzt aus, da der Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat sehr kostenintensiv ist und auch die Kriege mit den USA noch nachwirken. Anscheinend wäre das Land nach aktuellem Verhandlungsstand zu einer Kürzung bereit, allerdings nur ausgehend von einem höheren Produktionsniveau als es die OPEC in ihrer Statistik ausweist. 

Das wiederum klingt eher nach einer Begrenzung als nach einer tatsächlichen Kürzung. Mit Libyen und Nigeria sollen zwei weitere Kartellmitglieder von einer Reduzierung ausgenommen sein. Diese Länder planen ihre Produktion bis zum Ende des Jahres signifikant zu steigern.

Ob auf dieser Grundlage überhaupt eine wirksame Reduzierung des Angebotes erfolgen kann, wird von Experten daher auch weiter bezweifelt. Es bleibt trotzdem wahrscheinlich, dass jedes noch so schwache Abkommen dazu beitragen würde, die Marktlage zu verknappen.

Das könnte zumindest einen erneuten Preisverfall am Ölmarkt verhindern, wie er im letzten Dezember zu beobachten war. Ohne eine Maßnahme zur Regulierung des Angebotes würde sich der Kampf um Marktanteile vermutlich intensivieren und die Fördermengen weiter steigen.

Entwicklung Eurokurs

Der Druck auf den Euro bleibt hoch. Aktuell ist ein Euro 1,073 US-Dollar wert. Der Eurokurs lag bis in die frühen Morgenstunden noch unter 1,07 US-Dollar, der tiefste Stand seit Dezember 2015. Die Deutsche Bank hält kurzfristig einen Kurs von 1,05 US-Dollar und mittelfristig sogar die Parität für möglich.

Der Dollar wurde durch den Wahlsieg Donald Trumps beflügelt. Durch die angekündigten Steuersenkungen und höheren Staatsausgaben gilt es als denkbar, dass Konjunktur und Inflation in den USA anziehen. Von diesen Erwartungen profitieren Aktienkurse und auch der Dollar.

Heut rückt ein Auftritt von US-Notenbankchefin Janet Yellen in den Fokus der Anleger. Diese wird sich erstmals nach der für viele überraschenden Wahl öffentlich äußern. Während des Wahlkampfes wurde sie von Trump verbal scharf attackiert, wobei das sicherlich nicht nur auf sie zutrifft.

Daher wird mit Spannung erwartet, ob sich die Notenbank Chefin zu ihrer persönlichen Zukunft und insbesondere auch zur  mittlerweile fest erwarteten Zinsanhebung im Dezember äußert.

Durch ein höheres Zinsniveau wird eine Währung für Anleger attraktiver und damit gestärkt. Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, verteuern sich die Importe für die Eurozone bei einem steigenden Dollarkurs.

Heizölpreisentwicklung

Heizöl wird heute etwas günstiger. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet im bundesweiten Durchschnitt 53 Cent pro Liter. Damit liegt der Heizölpreis weiter unter dem Niveau vom Oktober und nur geringfügig über dem Preis der Vorwoche.

Weitere Preisanstiege halten wir momentan für nicht unwahrscheinlich, da wenig für eine Erholung des Eurokurses spricht und die Ölpreise eine feste Tendenz behalten.

Wir raten unseren Kunden daher weiterhin zum baldigen Heizölkauf, insbesondere wenn sich der Tankinhalt dem Ende nähert. Sehr kurzfristige Lieferungen sind in mehreren Regionen nur nach telefonischer Abstimmung möglich.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder  das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie ohnehin mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.