Deutlicher Preisanstieg bei Roh- und Heizöl

28. August 2015,

Heizölpreis gestiegen 28_08_2015

Seit Donnerstagnachmittag steigen die Ölpreise deutlich an. Bei Brent und WTI konnte der stärkste Tagesanstieg seit drei Jahren beobachtet werden. Der schwächer werdende Euro sorgt zusätzlich für einen Anstieg bei den Preisen für Heizöl. Angesichts des vorangegangenen Preisverfalls bleibt der Heizölpreis bei mehrjähriger Betrachtung jedoch immer noch auf niedrigem Niveau.

Ölpreisentwicklung

Nachdem die Ölpreise bereits seit Mittwoch Gegenbewegungen zum Abwärtstrend der letzten Wochen zeigten, stiegen die Preise gestern massiv an. Bei den Rohölsorten Brent und West Texas Intermediate (WTI) konnte absolut gesehen der stärkste Tagesanstieg seit drei Jahren beobachtet werden. Ein Barrel der europäischen Rohölsorte Brent kostet heute Morgen 47,87 US-Dollar und damit etwa drei Dollar mehr als am Donnerstagmorgen. Auch die für den Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil hat im Vergleich zu gestern deutlich zulegt. Heute Morgen liegt die Notierung bei 462,25 US-Dollar pro Tonne, 27 Dollar höher als gestern.

Mit den Kursgewinnen an den Aktienmärkten in den USA und Asien waren die Ölpreise am Donnerstag deutlich angestiegen. Auch die Meldung eines Lieferausfalls aus Nigeria wirkte stützend auf den Ölpreis, da durch den Ausfall das Ölangebot reduziert wird. Vor wenigen Tagen hatte Nigeria noch seine vorläufigen Ölexportpläne für September und Oktober veröffentlicht. Demnach sollte das Land täglich etwa zwei Millionen Barrel Öl exportieren, so viel wie seit Januar nicht mehr. Nun wird jedoch gemeldet, dass zwei wichtige Pipelines wegen Lecks abgeschaltet werden mussten. Damit sei die Versorgung der Exportterminals nicht mehr gewährleistet. Von dem daraus resultierenden Lieferausfall sollen etwa 180.000 Barrel pro Tag betroffen sein.

Ebenfalls preissteigernd wirkt die Meldung aus den USA über ein deutlich höher als erwartetes Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal, da dies auf eine bessere Nachfrageentwicklung hindeuten kann.

Zudem gibt es vermehrt Spekulationen um ein OPEC Sondermeeting. Laut dem iranischen Ölminister Bijan Zanganeh wurde mittlerweile von einzelnen Mitgliedern der OPEC ein Sondertreffen beantragt. Bei den Mitgliedern, die das Sondertreffen gefordert haben, dürfte es sich vor allem um die Länder handeln, deren Haushalt stark von der Ölindustrie abhängig ist. Bei den derzeit niedrigen Ölpreisen wird es für diese Länder zunehmend schwieriger, einen ausgeglichenen Haushalt zu erzielen.
Zuletzt hatte der Ölminister Algeriens einen Brief an das Sekretariat der OPEC geschrieben, in dem er die Organisation dazu aufgefordert haben soll, entsprechende Maßnahmen zur Regulierung der Überversorgung am Ölmarkt zu ergreifen. Diese könnte sich mit einer Produktionskürzung der OPEC zwar vermindern, solange es jedoch keine konkreten Anzeichen dafür gibt, dominiert weiter der Angebotsüberhang

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs hat schon am Donnerstag nach deutlichen Verlusten an den beiden vorangegangenen Handelstagen erneut nachgegeben und die Marke von 1,13 US-Dollar unterschritten. Heute Morgen wird die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1258 US-Dollar gehandelt.

Die aussichtsreiche Entwicklung an den Aktienmärkten in Asien und den USA habe den Dollarkurs gestützt. Nach positiven Konjunkturdaten aus den USA geriet der Euro zusätzlich unter Druck. Eine robuste Entwicklung der Kreditvergabe und der Geldmenge in der Eurozone sowie eine positive Entwicklung des französischen Geschäftsklimas hatten den Eurokurs dagegen nicht stützen können.

Heute beginnt ein Treffen von Notenbankern aus aller Welt in Wyoming. Marktteilnehmer warten gespannt auf Signale hinsichtlich der Leitzinserhöhung in den USA. Diese war im Hinblick auf die Konjunkturkrise in China zuletzt immer unwahrscheinlicher geworden.

Heizölpreisentwicklung

Die Preise für Heizöl steigen in Folge der Rohölpreiserhöhung und des schwächelnden Eurokurses etwas an. Eine 3000 Liter Standard-Lieferung kostet im bundesweiten Durchschnitt heute 56,16 Euro pro 100 Liter, etwa vier Euro mehr als gestern.

Unser Tipp: Nutzen Sie unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung. Gerade wenn sich der Tankinhalt dem Ende zuneigt, können Sie so auch von kurzfristigen Preiseinbrüchen profitieren und Heizöl günstig bestellen. Das Auf und Ab der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigt, dass sich innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf aufbauen kann.
Eine Übersicht über die regionale Heizölpreisentwicklung finden Sie hier: TOTAL Heizölpreise.