DOE-Bericht stützt Ölpreise weiter – Euro zwischenzeitlich über 1,18 Dollar

21. Dezember 2017, Nicola Bergau

Heizoelpreise steigen 211217

Wie erwartet, hat der Bericht des Department of Energy (DOE) zu den US-Ölbeständen die gestrigen API-Daten korrigiert. Tendenziell stützte der Bericht die Ölpreise. Der Euro stieg gestern (ohne sichtbaren Grund) auf über 1,18 US-Dollar. Heizöl heute teurer.

Ölpreisentwicklung

Grundsätzlich ergibt sich heute Morgen das gleiche Bild wie gestern: Die US-Ölbestände (dieses Mal laut DOE-Bericht) sind deutlich gesunken, bei den Destillaten ging es wie beim Benzin nach oben. Der Markt interpretierte diese Impulse in steigende Ölpreise.

Der Euro aber blieb ein wichtiges Gegengewicht für inländische Heizölkäufer, da er zwischenzeitlich auf über 1,18 US-Dollar stieg und Öl für sie damit günstiger machte. Das wiederum führte zu Kauflaune an den Nicht-Dollar-Handelsplätzen und stütze die Preise zusätzlich.

Insgesamt zeigt sich der Heizölwert wenig verändert, trotzdem ist es heute teurer.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 64,48 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 63,94 US-Dollar, der Schlusspreis für Mittwoch wurde bei 64,56 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 574,00 US-Dollar – der Startpreis von gestern bei 572,00 US-Dollar. Der Schlusspreis am Mittwoch betrug 575,50 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Die enge Spanne, in der sich die Preise bewegen, zeigt auch, dass sich der Markt vor den Feiertagen deutlich beruhigt – zumal es an wirklich wichtigen News fehlt. Sobald Kaufsignale gesetzt werden, folgen auch Verkaufsaktivitäten auf dem Fuße, um vor dem Jahresende noch Gewinne mitzunehmen. Das erklärt auch, warum es nach dem DOE-Bericht heute Morgen schon wieder minimal abwärts geht.

DOE vermeldet deutlich weniger Rohöl

Eigentlich könnte die wöchentliche Zwischenüberschrift für diesen Bericht stets „DOE korrigiert API-Daten“ lauten. Denn wiederum sieht die staatliche Behörde den US-Ölmarkt in einem etwas anderen und differenzierteren Licht.

Auffällig ist jedoch, dass auch das DOE die Rohölbestände deutlich geringer abbildet. So seien es vergangene Woche 6,5 Mio. Barrel weniger in den Lagern gewesen, API hatte von 5,2 Mio. Barrel gesprochen.

Die Gründe für diesen Abbau sind vielfältig: Die Raffinerieauslastung ist gestiegen, was besonders steuerliche Gründe hat. Denn die Abgaben auf Rohölvorräte sind hoch. Also verarbeiten die Raffinerien mehr – ob ihnen nun jemand die Produkte abnimmt oder nicht.

So ließen sich auch die Zunahmen bei Destillaten um 0,8 Mio. Barrel erklären, bei denen API von einer Abnahme um 2,9 Mio. Barrel gesprochen hatte. Allerdings sind laut DOE die Benzinvorräte wiederum geringer gestiegen als von API vermeldet.

Zweiter Grund ist die gestiegene Exporttätigkeit, die in der vergangenen Woche mit 5,4 Mio. Barrel mehr deutlich über den Erwartungen lag. Die gestiegene Importquote wird von Experten in dieser Woche eher nebensächlich betrachtet, weil diese wohl auch durch die Wiederinbetriebnahme der Keystone-Pipeline verfälscht ist.

Auch die Nachfrage legte laut DOE zu. Nur bei den Destillaten ging sie zurück, was die Abweichung der Werte von DOE und API erklären dürfte. Das American Petroleum Institute hat keine Zahlen zu Nachfrage- oder Exportwerten.

Trotz all dieser preissteigernden Faktoren darf nicht vergessen werden, was das DOE zur Entwicklung der US-Rohölförderung sagt: Diese befindet sich mit der abgelaufenen Berichtswoche nun auf einem Höchststand seit den 1970er Jahren.

Doch wollte der Markt gestern von dieser (wenig überraschenden) Neuigkeit wohl kaum etwas wissen, er fokussierte auf die kurzfristig preissteigernden Faktoren. Dies ist auch der Jahresendstimmung zu schulden, in der Händler ihr Portfolio gut ins nächste Jahr bringen wollen und vorher noch ein wenig Gewinn mitnehmen möchten.

Entwicklung Eurokurs

Gestern konnten Außenstehende ein interessantes Phänomen auf den Devisenmärkten beobachten: Der Euro stieg völlig ohne ersichtlichen Grund auf über 1,19 US-Dollar. Dieser Höhenflug ist allerdings schon wieder vorüber, am Morgen notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1874 US-Dollar, was aber immer noch über dem gestrigen Tagesstart liegt. Der Referenzpreis der EZB für Mittwoch lag bei 1,1844 US-Dollar.

Die Verabschiedung der Steuerreform in den USA ließ praktisch alle Marktteilnehmer kalt, selbst starke US-Konjunkturdaten auf dem Häusermarkt hatten keine offensichtlichen Auswirkungen auf den Dollar. Der Euro konnte im Gegenteil gestern gegenüber allen relevanten Devisen zulegen – auch hier wieder ohne sichtliche Impulse.

Heizölpreisentwicklung

Wiederum muss heute Morgen gerechnet werden, ob der Eurokurs die gestiegenen Ölpreise ausgleichen kann. Leider funktioniert dies nur im beschränkten Maß: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 61,94 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es 61,78 Cent.

Bevor wir Sie in den wohlverdienten Jahresendurlaub verabschieden, ist es noch einmal eine gute Gelegenheit, den Heizölvorrat zum aktuellen Preisniveau aufzufüllen. Denn der Markt tendiert momentan eher dazu, stetige Preissteigerungen umzusetzen. Mit dem heutigen Heizölkauf sichern Sie sich ein gefälliges Preisniveau und machen sich von allen weiteren Entwicklungen und Unwägbarkeiten unabhängig – auch im Hinblick auf ein weiteres spannendes Öljahr mit vielen Unwägbarkeiten.

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