Ölpreise heute Morgen stabil – Markt zeigt jedoch enorme Kursschwankungen

29. Dezember 2016,

Heizoelpreise sinken 291216

Nachdem es am Dienstag und Mittwoch zu Preisanstiegen als möglicher Vorgeschmack auf die Entwicklung 2017 gekommen war, stagnieren die Ölpreise heute Morgen und fallen minimal. Grund dafür sind sowohl stark schwankende Kurse, als auch die gestiegenen US-Ölbestandsdaten.

Ölpreisentwicklung

Zwei Tage vor Silvester zeigt sich der Markt grundsätzlich weiterhin ruhig, doch schwanken die Kurse von Öl und Euro sehr intensiv. Nach einem Tag voller Preissteigerungen starten die Ölpreise heute Morgen schon wieder auf dem Dienstagsniveau und fällt zur Stunde minimal. Auch der Euro hat einen turbulenten Börsentag hinter sich, startet jedoch heute Morgen noch stärker als gestern.

Als ein Grund für die Kursnachlässe bei Öl werden Marktreaktionen auf die US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) gesehen, die in der Nacht einen unerwartet hohen Rohölbestand vermeldeten.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent liegt am Morgen bei 56,01 US-Dollar pro Barrel, etwas unter dem Schlusspreis von Mittwoch (56,22 US-Dollar). ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notiert bei 500,50 US-Dollar pro Tonne für die Lieferung im Januar und hat sich gegenüber dem Schlusspreis von Mittwoch somit kaum verändert.

Dieser Stillstand sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Gasoil-Preis am Freitag vor Weihnachten noch unter 500 Dollar lag (484,25 Dollar) und auch Brent sowie andere Ölpreise in den letzten beiden Tagen deutlich gestiegen und ebenso zwischendurch gefallen sind.

Kurse schwanken zur Wochenmitte enorm

Im Verlaufe des Dienstags waren die Ölpreise deutlich gestiegen und auch am gestrigen Mittwochvormittag schien die Preisrallye auf dem Weg ins Jahr 2017 eröffnet. Am Nachmittag gaben die Kurse im ruhigen Handelsumfeld wieder nach, bevor sie kurz darauf erneut gewannen.

Dieses Auf und Ab gilt als typische Marktbewegung in einem sehr ruhigen Handelsumfeld und ist damit bezeichnend für die Zeit zwischen den Jahren. Darum zeigt jede relevante Meldung häufig sofort Auswirkungen.

US-Rohölbestände unerwartet gestiegen

In diesem Fall war es der aktuelle Wochenbericht des American Petroleum Institute (API) zu den US-Rohölbestandsdaten, die in der Nacht wiederum für Kursnachlässe sorgten. Nicht nur sind die Bestände an Rohöl entgegen der Erwartung deutlich gestiegen, auch die Bestände an Ölprodukten fielen anders als erwartet aus.

So hat der Bestand an Benzin und Destillaten deutlich abgenommen, obwohl sie zum Jahresende üblicherweise zunehmen, da die Raffinerien ihre Rohölbestände aus steuerlichen Gründen abbauen.

Analysten erklären diese Entwicklung mit einer eher unüblichen Raffinerieauslastung, die zu Rohölbeständen von + 4,2 Mio Barrel in der vergangenen Berichtswoche geführt haben (Erwartung: -1,4 Mio. Barrel).

Ob die API-Zahlen belastbar sind, könnte der Bericht des Department of Energy (DOE) zeigen, der heute Nachmittag erwartet wird. Dieser Bericht gilt allgemein als verlässlicher, weil die US-Ölunternehmen dazu verpflichtet sind, ihre Bestände an das DOE zu melden, während die Teilnahme an der API-Befragung freiwillig ist und längst nicht von allen Unternehmen wahrgenommen wird. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass auch der DOE-Bericht noch einmal deutliche Auswirkungen auf den Ölpreis haben kann.

Nächster Stichtag: 13. Januar

All diese kurzfristigen Reaktionen lenken jedoch nicht davon ab, dass der Markt mit Spannung das Jahr 2017 und damit die tatsächliche Umsetzung der OPEC-Kürzungen erwartet.

Am 13. Januar will das Ölkartell erstmals verlässliche Zahlen zu den bisherigen Kürzungsquoten veröffentlichen und damit zeigen, ob die Absichtserklärungen der zugehörigen Länder auch in der Realität Bestand haben und den Ölpreis langfristig stützen könnten.

Entwicklung Eurokurs

Auch der Eurokurs hat turbulente Tage hinter sich und startet heute Morgen bei einer Notierung von aktuell 1,0458 US-Dollar. Der EZB-Referenzkurs für Mittwoch liegt bei 1,0401 US-Dollar, nachdem er am Dienstag noch bei 1,0445 Dollar lag. Zwischenzeitlich fiel der Kurs am Mittwochnachmittag sogar unter die 1,04-Marke auf ein Tief von 1,0385.

Auch der Eurokurs zeigte also die typischen Schwankungen eines umsatzschwachen Handels zwischen den Jahren, nur, dass hier Reaktionen auf erfreuliche Konjunkturdaten aus der Eurozone bisher auszubleiben scheinen.

So hatte Europas Sorgenkind Italien vermeldet, dass die Verbraucherstimmung im Dezember positiv ausgefallen sei und auch die Unternehmen zuversichtlich ins Jahresende gingen. Dies überrascht Experten im Hinblick auf die Krise der Banca Monte die Paschi di Siena und auf das gescheiterte Referendum Anfang Dezember.

Gleichzeitig zeigte sich der US-Immobilienmarkt, ein wichtiger Indikator für die amerikanische Konjunktur, ebenfalls überraschend enttäuschend und hätte der Erfahrung nach zumindest für einen kleinen Auftrieb des Euro sorgen können. Dieser Auftrieb hätte sich, so Experten, jedoch bisher nicht realisiert.

Heizölpreisentwicklung

Aktuell bewegen sich die Heizölpreise leicht nach oben – allerdings kann sich dies im schwankenden Kursumfeld schnell ändern. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostete am Morgen im bundesweiten Durchschnitt rund 61,79 Cent pro Liter Heizöl, etwas mehr als der gestrige Preis von rund 61,32 Cent pro Liter Heizöl.

Wir raten zum baldigen Heizölkauf und dazu, die ganz wenigen noch freien Liefertermine für die nächsten Tage zu nutzen  – insbesondere, wenn sich der Tank leert. Auch wenn das Jahr 2017 in Sachen Ölpreis unvorhersehbar ist, sind fallende Preise zunächst eher unwahrscheinlich.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.