Euro auf Talfahrt - Heizölpreis steigt

18. November 2016,

Heizoelpreise steigen 181116

Der Heizölpreis zieht weiter an. Der Euro ist erstmals seit Dezember 2015 unter 1,06 US-Dollar gefallen. Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, verteuert der sinkende Eurokurs die Importe der Eurozone.

Ölpreisentwicklung

Die Ölpreise bewegten sich gestern im Spannungsumfeld des belastenden Anstieges der amerikanischen Ölbestände und der durch die OPEC Verhandlungen grundsätzlichen festen Tendenz. Mit dem steigenden Dollarkurs ließ das Kaufinteresse von Händlern außerhalb der USA nach. Die Ölpreise gaben damit am Abend wieder etwas nach.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent wird momentan für 46 US-Dollar pro Barrel gehandelt. Die Notierung von ICE Gasoil, dem maßgeblichen Indikator für den inländischen Heizölpreis, liegt bei 420 US-Dollar pro Tonne. 

Bestimmendes Thema ist das angestrebte OPEC Abkommen zur Reduzierung des Ölangebotes. Der Ölmarkt gilt weiter als überversorgt, unklar ist nur in welcher Größenordnung. Mit der saisonal typischerweise sinkenden Nachfrage zu Beginn des neuen Jahres würde das Überangebot weiter steigen.

Den damit verbundenen Preisdruck möchten die OPEC und andere Ölproduzenten tunlichst vermeiden. Um dem Entgegenzuwirken, soll die Produktion gekürzt werden. Innerhalb der OPEC sollen die individuellen Förderquoten in dem Abkommen Ende November fixiert werden. Andere Ölproduzenten wie Russland haben zugesagt, sich an der Maßnahme zu beteiligen, wobei offen ist in welcher Form.

Heute treffen sich Russland, Saudi-Arabien und neuen weitere Ölproduzenten im Rahmen des Forums für Gas exportierende Länder in Doha, der Hauptstadt von Katar. Bei dem Treffen sollen Details über die geplanten Kürzungen besprochen werden.

Eine Einigung gilt zurzeit noch als unwahrscheinlich, da keine hochrangigen Vertreter vom Iran und Irak beteiligt sein werden. Das sind jedoch die beiden Länder, die ein Abkommen bisher blockiert haben sollen.

Der Iran will seine Ölförderung nicht kürzen sondern weiter steigern. Ziel sei es, das Produktionsniveau und damit auch die Marktanteile zu erreichen, die das Land vor dem Ölembargo hatte. Auch der Irak beansprucht Sonderregelungen für sich, da der Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat sehr kostenintensiv ist und auch die Kriege mit den USA noch nachwirken.

Bis die OPEC ein konkretes Ergebnis präsentieren kann, das von allen Mitgliedern getragen wird, werden Kommentare und Gerüchte die Ölpreisentwicklung maßgeblich beeinflussen. Die Ölpreise werden praktisch in die Höhe geredet. Das funktioniert zwar meist nur kurzfristig, reduziert jedoch die Bereitschaft der Händler auf fallende Preise zu spekulieren.

Unterdessen wurde in den USA der größte Ölfund ihrer Geschichte gemeldet. Forscher schätzen das im Volumen im Schiefergestein des zusammenhängende „Wolfcamp“ Gebietes auf 20 Milliarden Barrel Rohöl sowie zusätzlichen Mengen an Erdgas. Allein das Öl hat aktuell einen Marktwert von 900 Milliarden Dollar.

Durch den Schieferöl Boom (Fracking) sind die USA zu einem oder sogar dem weltweit größten Ölproduzenten aufgestiegen. Die Folge war der Verfall der Ölpreise. Wie es scheint, wird sich das auf absehbare Zeit nicht ändern, auch wenn sich das Niveau der Ölpreise vermutlich wieder oberhalb von 50 US-Dollar pro Barrel stabilisieren wird.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro fällt weiter und das wird vermutlich auch so bleiben. Aktuell ist ein Euro 1,06 US-Dollar wert, sechs Cent weniger als zu Beginn des Monats. Die Deutsche Bank hält kurzfristig einen Kurs von 1,05 US-Dollar und mittelfristig sogar die Parität zum Dollar für wahrscheinlich.

Der Dollar wurde durch den Wahlsieg Donald Trumps beflügelt. Durch die angekündigten Steuersenkungen und höheren Staatsausgaben gilt es als denkbar, dass Konjunktur und Inflation in den USA anziehen. Von diesen Erwartungen profitieren Aktienkurse und auch der Dollar.

Gestern rückte ein Auftritt von US-Notenbankchefin Janet Yellen in den Fokus der Anleger. Diese hat sich erstmals nach der für viele überraschenden Wahl Trumps öffentlich geäußert. Während des Wahlkampfes wurde sie von Trump verbal scharf attackiert.

Trotz dieser harten Attacken will die Notenbank Chefin ihre volle Amtszeit an der Spitze der Fed absolvieren. Daneben gab es auch starke Hinweise auf eine Zinserhöhung im Dezember. Eine Zinserhöhung könnte "relativ bald" angemessen sein.

Durch ein höheres Zinsniveau wird eine Währung für Anleger attraktiver und damit gestärkt. Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, verteuern sich damit wiederum die Importe für die Eurozone.

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis steigt weiter an. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet im bundesweiten Durchschnitt 53,34 Euro pro 100 Liter. Damit liegt der aktuelle Heizölpreis etwa einen Cent pro Liter über dem Preis vor einer Woche.

Weitere Preisanstiege halten wir momentan für wahrscheinlich, da wenig für eine Erholung des Eurokurses spricht und die Ölpreise durch die OPEC Verhandlungen eine feste Tendenz behalten.

Wir raten unseren Kunden daher weiterhin zum baldigen Heizölkauf, insbesondere wenn sich der Tankinhalt dem Ende nähert. Sehr kurzfristige Lieferungen sind in mehreren Regionen nur nach telefonischer Abstimmung möglich.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder  das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie ohnehin mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.