Euro im Aufwind – Heizöl günstiger

21. August 2018, Nicola Bergau

Heizöl am Dienstag günstiger 21.08.2018

Weiterhin bewegt sich der Markt in einem nachrichtenarmen Umfeld. Die USA haben Ölreserven freigegeben, der Bestandsanstieg im US-Vorratslager Cushing ist geringer ausgefallen. Dabei ging es mit den Öl-Preisen leicht nach oben, der Euro stieg sichtbar nach einer Trump-Kritik. Heizöl heute günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • USA geben strategische Ölreserven frei
  • Genscape vermeldet geringere Bestandsanstiege im US-Lager Cushing
  • Devisenmarkt: Euro schafft Sprung über 1,5 US-Dollar nach Trump-Kritik an US-Notenbank
  • Brent bei 72,31 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 648,50 US-Dollar
  • Euro steigt auf 1,1513 US-Dollar
  • Heizölpreis fällt auf 70,22 Euro / 100L
     

 Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
 

EIA-Prognose: Unterversorgung der Märkte bis Ende des Jahres
IEA-Prognose: Nachfrage dürfte weiter steigen
Inkrafttreten erster US-Sanktionen gegen Iran
China investiert in Öl-Infrastruktur
Produktionsschwierigkeiten in Kanada bis September
Steigende Ölproduktion in OPEC-Staaten begrenzt Reservekapazitäten

USA geben strategische Ölreserven frei
Gesprächsbereitschaft im Handelskonflikt zwischen China und USA
 China stellt Käufe von US-Öl ein
Mexico will intensiv in die Ölindustrie investieren 

DOE-Bericht: Rohöl- und Destillatbestände steigen deutlich
Libyens Ölproduktion steigt wieder
OPEC korrigiert Nachfrageerwartungen nach unten
US-Ölindustrie mit weiteren Anstiegen der Bohranlagen
Spekulationen um neuerliche OPEC-Produktionsausweitung
Saudi-Arabien senkt Preise für September-Lieferungen

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 72,31 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug noch 71,69 US-Dollar, der Schlusspreis für Montag wurde bei 72,21 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 648,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 644,75 US-Dollar, genauso wie der Schlusspreis.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 21.08.2018 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Am Vergleich zwischen dem Tagesstart und dem Schlusspreis für Gasoil von Montag lässt sich die momentane Situation an den Märkten hervorragend ablesen: Die Preise scheinen sich nicht oder nur kaum zu verändern, schwanken jedoch im Tagesverlauf sichtbar.

Grund dafür ist die Unsicherheit der Anleger darüber, wie es mit dem globalen Ölmarkt weitergeht. Fehlt es an richtungsweisenden News, gibt es innerhalb eines Handelstags Tendenzen in beide Preisrichtungen, die sich am Ende oft ausgleichen. Im Monat August lag die Volatilität, also Schwankungstendenz, mit rund 27 Prozent recht hoch. Was dafür sorgte, dass die Preise bisher insgesamt nur um 1,87 Prozent unter dem Vormonatswert liegen – trotz deutlicher Preiseinbrüche. Diese sind jedoch punktuell und werden schon im Tagesverlauf häufig wieder umgedreht.

Dass die Preise heute Morgen dennoch höher liegen, liegt eigentlich an einem recht merkwürdigen Grund: Der Dienstleister Genscape hat für die Bestände im US-Vorratslager Cushing zwar einen Anstieg vermeldet – doch fiel dieser geringer als erwartet aus. Diese Erwartungsdifferenz schien dem Markt gestern auszureichen.

Am wichtigsten für Heizölkäufer erweist sich heute Morgen jedoch einmal mehr der Eurokurs, der deutlich zugelegt hat und damit die Preisanstiege ausgleicht.
 

Entwicklung Eurokurs

Mit einem Wert zum Tagesstart von 1,1513 US-Dollar hat sich der Euro noch sichtbarer als zum gestrigen Tagesstart erholt. Montag hatte die Gemeinschaftswährung den Handelstag mit 1,1424 US-Dollar begonnen. Der Referenzpreis der EZB für Montag stand bei 1,1420 US-Dollar.

Diese deutliche Differenz ist die Folge einer Aussage von US-Präsident Trump. Dieser hatte die Leitzinspolitik der US-Notenbank Fed kritisiert und dabei den Notenbank Chef Jerome Powell mehr oder weniger persönlich angegriffen – obwohl er ihn Ende 2017 selbst mit ins Amt gehoben hatte, weil Trump die bisherige Chefin Janet Yellen ablehnte.

Laut Trump sei es problematisch, dass die Notenbank den Leitzins weiter anhebe, obwohl Trump alles daran setze, die amerikanische Wirtschaft voran zu bringen. Dafür benötige es günstiges Geld, dass den Dollar für ausländische Investoren und Käufer attraktiv mache.

Hier ist also wieder ein typischer Trumpism am Werk – schließlich stand Powell von Anfang an dafür, dass er die bisherige Politik der Notenbank fortsetzen wolle. Zudem pocht die Fed auch auf die Unabhängigkeit von der Regierung, die für eine ausgeglichene und marktkonforme Geldpolitik nötig sei.

Letztendlich hat Trump jedoch einmal mehr zumindest kurzfristig sein Ziel erreicht: Nach dem verbalen Angriff auf die Leitzinsen sackte der Dollar deutlich ab und gab dem Euro damit wieder Auftrieb. Das mag zwar für die europäische Wirtschaft genauso problematisch sein wie ein zu starker Dollar für die amerikanische – doch Heizölkäufer freut es, da Öl immer in Dollar gehandelt wird.

 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  • USA geben strategische Ölreserven frei
     

USA bereiten sich auf Iran-Sanktionen vor

Mitte Juli hatte die Nachricht, die USA diskutierten eine Freigabe ihrer strategischen Ölreserven, noch für Aufsehen gesorgt. Denn die strategische Reserve solle eben nicht angetastet werden, um den Markt zu beeinflussen.

Doch genau dies soll nun laut Meldungen passieren. Um das fehlende Angebot durch die im November in Kraft tretenden Sanktionen gegen Iran auszugleichen, will die amerikanische Regierung 11 Mio. Barrel aus den Vorratslagern anbieten. Das klingt zunächst viel, muss aber anders gerechnet werden:

Die Lieferung soll zwischen Anfang Oktober und Ende November erfolgen und würde damit rund 180.000 B/T auf den Markt werfen. Treten die Iran-Sanktionen im vollen Umfang in Kraft, fehlen dem Markt allerdings rund 1,0 Mio. Barrel pro Tag.

Damit erweist sich die Reservefreigabe schon im Vorfeld als recht gering – und wenig geeignet, das fehlende Angebot auszugleichen. Ob sie überhaupt nötig ist, muss angesichts steigender Produktionen in den OPEC- und Nicht-OPEC-Ländern sowieso diskutiert werden. Von der Nachfrage-Situation einmal ganz abgesehen.
 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 70,22 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es 70,24 Cent.

Wenn Ihnen dieses hervorragende Preisniveau für Heizöl zusagt, sollten Sie sofort zuschlagen. Denn der Markt sorgt mit seiner Unsicherheit für teilweise erhebliche Schwankungen, die den Preis innerhalb kurzer Zeit ungünstig verändern könnten. Es ist daher die beste Entscheidung, sich möglichst schnell von allen Marktmechanismen und Kehrtwenden unabhängig zu machen. Denn schon Morgen könnte zum Beispiel der Eurokurs als ausgleichendes Element wieder ganz anders aussehen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

 

Nico Bergau - Leiter Onlinehandel

Der Ölmarkt und der Euro-Dollar-Kurs bestimmen Ihren Heizölpreis. Die Märkte bieten täglich Überraschungen. Wir liefern Ihnen die Hintergrundinformationen.

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