Euro verliert, Heizölpreise steigen

17. November 2015,

Heizoelpreis gestiegen 17-11-2015

Obwohl die Ölpreise gestern zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit über sechs Jahren gefallen sind, werden die Heizölpreise heute Morgen etwas steigen. Grund sind Verluste des Euros gegenüber dem US Dollar.

Ölpreisentwicklung

Die Notierung für den europäischen Ölpreis-Index Brent liegt aktuell bei 44,71 US-Dollar pro Barrel.  Die für den inländischen Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil liegt bei 425 US-Dollar pro Tonne.

Die Notierung von ICE Gasoil sank im gestrigen Handelsverlauf auf den tiefsten Stand seit über sechs Jahren. Händler nutzten das günstige Preisniveau dann aber wieder für umfangreiche Käufe, die den Kurs am heutigen Morgen wieder auf das Niveau vom Wochenstart steigen ließen.

Beherrschendes Thema am Ölmarkt bleiben jedoch die Ölbestände, die global gesehen auf einem Rekordniveau liegen. Die Kombination aus einer anhaltend hohen Produktion in den USA und der von der OPEC forcierten Überversorgung lässt die Ölbestände vermutlich noch weiter steigen.

Laut dem IEA Monatsreport (International Energy Agency) vom Freitag haben die Vorräte der OECD im September ein neues Rekordniveau erreicht. Dabei schauen Analysten vor allem auf die Ölbestände in den USA, da der durch Fracking ausgelöste Schieferölboom den Anfang der überversorgten Marktlage markierte.

Erst wenn in den USA die Ölförderung wegen der niedrigen Ölpreise signifikant sinkt, rechnet man am Ölmarkt mit einem generellen Rückgang der Überversorgung. Zumindest wenn die OPEC ihre aktuelle Strategie beibehält.

Das galt bisher als sicher, allerdings zeigen aktuelle Berechnungen, dass die OPEC Mitglieder verglichen mit dem Preisniveau vom Sommer letzten Jahres über 600 Milliarden US Dollar pro Monat weniger einnehmen.

Sollte das Preisniveau dauerhaft auf dem aktuellen Niveau verharren, könnte der Unmut innerhalb der OPEC weiter wachsen. Kleinere Mitglieder können weniger in ihre Förderung investieren und um die Fördermenge so zu erhöhen und zusätzliche Einnahmen zu generieren. Auf Dauer könnten sie sich die Frage stellen, welchen Nutzen ihre Mitgliedschaft überhaupt noch hat.

Entwicklung Eurokurs

Ein Euro ist aktuell bei 1,0663 US Dollar wert. Erklären lässt sich die Schwäche des Euro durch die Aussicht auf eine Zinswende in den USA. Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, dass die EZB die Wirtschaft vermutlich noch längere Zeit mit einer ultralockeren Geldpolitik stützen wird.

Der sinkende Wechselkurs des Euro verteuert die Ölimporte der Eurozone und führt damit zu steigenden Preisen für Heizöl.

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis steigt im Vergleich zum Vortag nur minimal. Ein Liter Heizöl kostet bei einer 3000 Liter Standard-Lieferung im bundesweiten Durchschnitt etwa 55 Cent.

Die Heizölpreisentwicklung wird derzeit maßgeblich vom Eurokurs beeinflusst. Obwohl die Ölpreise in den Bereich neuer Tiefststände gefallen sind, verhindert der schwächelnde Euro deutlichere Preisnachlässe beim Heizöl. Neue Tiefststände beim Heizölpreis sind daher kurzfristig unwahrscheinlich.

Die Versorgungslage im Südwesten Deutschlands bleibt zwar schwierig, hat sich aufgrund einer stark nachlassenden Heizölnachfrage aber entschärft. Durch das Niedrigwasser des Rheins ist die Schiffsversorgung von Raffinerien und Lagern fast zum Erliegen gekommen. Daher kostet der Liter Heizöl im Südwesten bis zu fünf Cent mehr, als in anderen Regionen Deutschlands.

Wer noch etwas warten kann, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen. Die Auf- und Abwärtsentwicklungen der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigen, dass sich innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf bieten kann.