US-Rohölbestände sinken – Heizöl leicht günstiger
4. Juli 2019, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- DOE: US-Rohölbestände sinken leicht
- Öl-Angebotslage entspannt sich
- Brent bei 63,83 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 575,00 US-Dollar
- Euro bei 1,1285 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
- Heizölpreis bei 66,63 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 66,63 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 66,71 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Vorerst keine weitere US-Strafzölle gegen China
▲ US-Strafzölle gegen Mexiko
▲ Ölproduktion in der Nordsee nimmt ab
▲ Schärfere US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela
▲ OPEC+ Kürzungen werden verlängert
▲ USA drohen Europa mit neuen Strafzöllen
▼ Produktionssteigerung in Russland, Kasachstan und Irak
▼ USA steigern Produktion weiter deutlich
▼ Verringerte Auslastung asiatischer Raffinerien
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 63,83 US-Dollar. Der Vergleichswert von gestern betrug noch 62,54 US-Dollar, der Schlusspreis wurde am Mittwoch bei 63,82 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 574,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 572,50 US-Dollar, der Schlusspreis gestern bei 572,00 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Gestern Vormittag dachten die Marktteilnehmer noch über die Verlängerung der Produktionskürzungen durch die OPEC nach. Sie waren über die Verlängerung von 9 statt 6 Monaten enttäuscht. Statt von einer länger andauernden Verknappung des Angebots auszugehen, richtete sich der Blick der Trader auf die Ölnachfrage. Mit dieser Verlängerung gibt die OPEC das Signal, dass sie mit einer schwächeren Nachfrageentwicklung rechnet. Am Dienstag sank deshalb der Ölpreis. Am gestrigen Mittwoch waren die Auswirkungen des Beschlusses noch immer zu spüren.
Weder die Zahlen des American Petroleum Institute (API) noch die überraschend gestiegenen Exporte Venezuelas konnten Signale senden, die dem Ölkurs neue Impulse gegeben hätten. Angesichts des heutigen Feiertages in den USA, entschieden sich einige Händler für kurzfristige Käufe, was den Ölpreis am Nachmittag stützte.
Schließlich wurde der Bericht des Department of Energy (DOE) veröffentlicht. Der starke Rückgang der US-Rohölbestände, den das API angekündigt hatte, wurde nicht bestätigt. Die Bestände sanken in einem deutlich geringeren Maß. Das wirkte sich senkend auf den Ölpreis aus, doch große Kursbewegungen fanden nicht statt.
Der Heizölpreis folgt dem Ölpreis vorerst nicht und sinkt leicht. Heizölkäufer können diese Konstellation nutzen bevor der Heizölpreis dem Ölpreis nachzieht. Nutzen Sie die moderaten Preise, um sich schon jetzt auf den Winter vorzubereiten. Füllen Sie Ihre Heizöltanks bereits jetzt auf, machen Sie sich von weiteren Entwicklungen am Markt unabhängig und können unbesorgt den Winter erwarten.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1285 US-Dollar, am Mittwochmorgen waren es 1,1286 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde für Mittwoch bei 1,1279 US-Dollar festgesetzt.
Die Bewegung des Eurokurses bleibt weiterhin verhalten. Gestern stieg er kurzfristig über die Marke bei 1,13 US-Dollar, nachdem US-Präsident Trump Europa und China in einem Tweet vorwarf, die eigenen Währungen durch Geldüberschuss zu manipulieren, um mit dem US-Dollar mithalten zu können. Die Auswirkungen des Tweets verflogen jedoch schnell wieder und der Eurokurs pendelte sich auf die Werte ein, bei denen er bereits zuvor verharrt hatte.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- DOE: US-Rohölbestände sinken leicht
- Öl-Angebotslage entspannt sich
DOE bestätigt API-Meldung nicht
Das DOE meldet ebenso wie das API gesunkene Rohölbestände der USA. Allerdings schlug das API über die Stränge und ging von einem deutlich stärkeren Rückgang aus, als es letztlich der Fall war. Das DOE zeigt nun klarere Daten. Die Raffinerieauslastung blieb in dieser Woche unverändert und die Ölproduktion nahm zu. Auch die Rohölimporte hatten ein Plus zu verzeichnen, während die Exporte zurückgingen. Das hat zur Folge, dass die US-Rohölvorräte zwar sanken, allerdings nur in einem geringen Maß. Die Zahlen des DOE wirkten insgesamt preissenkend.
Versorgungslage wird positiver eingeschätzt
Zwar kürzt die OPEC ihre Produktion, doch verschiedene Umstände treffen nun aufeinander, sodass die weltweite Versorgung mit Öl für die nächste Zeit entspannt gesehen wird. Die USA steigern ihre Ölproduktion unermüdlich, sodass sie inzwischen zum größten Ölproduzenten aufgestiegen sind. Venezuela konnte einen Weg finden, mit den US-Sanktionen umzugehen und meldete überraschend hohe Ölexporte für Juni. In der Nordsee fanden Wartungsarbeiten an einigen Ölbohrinseln statt, die nun abgeschlossen sind. Hier wird nun wieder mehr Brent gefördert und auch Nigeria und Kasachstan melden eine gesteigerte Ölförderung, nachdem im April und Mai ebenfalls aufgrund von Wartungsarbeiten das größte Ölfeld Kashagan seine Produktion drosseln musste.
Von einer Ölknappheit kann derzeit also kaum die Rede sein, allerdings blicken Marktteilnehmer auch skeptisch auf diese Entwicklung, da eine Überversorgung des Marktes bei niedriger Nachfrage somit wahrscheinlicher wird.
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