Heizöl News: Angst vor einer Covid19-Pandemie nimmt zu
24. Februar 2020, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung auf einen Blick
- Zahlreiche neue Ansteckungsfälle mit Covid-19 außerhalb Chinas
- Spekulationen um Bruch in der OPEC+Gruppe
- Baker Hughes Report: 1 aktive US-Ölplattform mehr
- Brent bei 57,14 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 500,00 US-Dollar
- Euro bei 1,0820 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
- Heizölpreis bei 60,72 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 60,72 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 62,47 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ US-Sanktionen gegen russische Öltochtergesellschaft
▲ Libyens Förderung stark reduziert – Abbruch der Verhandlungen
▲ Covid19-Ansteckungswelle in Südkorea, Italien und USA
▼ Vorgezogenes OPEC+ Treffen unwahrscheinlich – Spekulationen um Bruch
▼ IEA, EIA und OPEC prognostizieren Überversorgung für 2020
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 57,14 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 58,68 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 58,44 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 500,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 511,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 508,50 US-Dollar.
Informieren Sie sich über die aktuellen Heizölpreise in Ihrer Region täglich auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Zahlreiche Covid19-Infektionen außerhalb Chinas
Gerade erst schien das Covid19-Virus im Ursprungsland China halbwegs unter Kontrolle zu sein, da meldeten zahlreiche andere Nationen wie Südkorea oder Japan einen deutlichen Anstieg der Infektionen und schürten die Angst, dass es nun doch zu einer Pandemie kommen könnte. Übers Wochenende ist diese Angst eurozentrisch geworden. Italien hat mehrere Gemeinden abgeriegelt, der Zugverkehr nach Österreich wurde teilweise gestoppt. Das Land hat mehr Neuinfektionen zu melden als Japan.
Wie zu erwarten, reagierte der Markt mit deutlichen Preisabschwüngen, schließlich gibt es nun noch mehr Argumente, wie sehr die Weltwirtschaft unter dem Virus leidet. Immer mehr Reiseaktivitäten werden gestoppt, zahlreiche Tech-Unternehmen melden Lieferengpässe aufgrund verwaister Fertigungsstraßen oder mangelnder Produktion von Zulieferern.
Die heftige Reaktion im Ölmarkt zeigt auch, dass sich Händler zwischendurch nur allzu bereit auf die Erfolgsmeldungen bei der Eindämmung des Virus in China gestürzt und dabei die anderen Länder etwas aus den Augen verloren haben.
Bruch in der OPEC+Gruppe?
Gleichzeitig zeigten sich über das Wochenende deutliche Risse in der OPEC+ Gruppe, die zuvor für Beobachter zwar stets sichtbar, jedoch nicht so handfest ausformuliert waren. Angeblich denken Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate darüber nach, „eigenmächtig“ weitere Produktionskürzungen um rund 0,3 Mio. B/T umzusetzen, um die Auswirkungen der Virusausbreitung auf die Ölpreise halbwegs einzudämmen.
Diese Zahl ist zwar nicht die Welt, aber ein deutliches Gegensignal gegen den momentanen „Konsens“ in der Gruppe. So wurde beschlossen, kein Sondertreffen zu Virusreaktionen anzuberaumen, sondern sich erst im März zur Vollversammlung zusammenzufinden – wie ursprünglich geplant. Wichtigste Veto-Stimme war und ist dabei Russland. Der Nicht-OPEC-Partner sieht keinen Grund für übereilte Gegenmaßnahmen und will erst einmal abwarten, wie lang und tief das Virus die Ölpreise beeinflusst.
Es ist zwar normal, dass Saudi-Arabien als mächtigster OPEC-Vertreter immer mal wieder eigene Sonderkürzungen ins Spiel bringt (und umsetzt). Es ist aber nicht normal, dass es dafür weitere „Verbündete“ findet und so innerhalb der Gruppe eine eigene „Allianz“ aus der Taufe hebt.
Genau aus diesem Grund stieß die Meldung zusätzliche Preisnachlässe an, signalisiert sie doch die tiefen Grabenkämpfe in der OPEC+Gruppe. Sollte es tatsächlich zu einem Zerfall des Plus-Bündnisses kommen, dürfte dies erhebliche Auswirkungen auf die Ölpreise haben – und zwar deutlich zum Negativen. Aus diesem Grund hat sich Saudi-Arabien wohl auch beeilt, die Gerüchte um die „Allianz“ zu dementieren.
So oder so geht es heute Morgen mit den Ölpreisen sichtbar bergab, die Heizölpreise können nicht anders, als diesem Trend zu folgen. Das Preisniveau ist momentan also sehr attraktiv und es lohnt sich, den Tank jetzt aufzufüllen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,0820 US-Dollar, am Freitag waren es 1,0792 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,0801 US-Dollar festgesetzt.
Praktisch jede Währung außer dem US-Dollar bekommt momentan die Auswirkungen der Neuinfektionen mit Covid19 zu spüren. Der Dollar bleibt nur deswegen halbwegs verschont, weil es für Anleger momentan kaum eine andere sichere Alternative gibt. Doch angesichts der um sich greifenden Angst und den Wertverlusten in der vergangenen Woche ist die Euronotierung schon fast außergewöhnlich stabil zu nennen.
Die Handelswoche im Überblick
Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:
Montag, 24.02.20
- Industrieproduktion, China
- Ifo-Geschäftsindex, Deutschland
- Chicago Fed Aktivitätsindex, USA
Dienstag, 25.02.20
- BIP, Deutschland
- Immobilienmarkt, USA
- Verbrauchervertrauen, USA
- API wöchentlicher Rohöllagerbestand, USA
Mittwoch, 26.02.2020
- EIA Rohöl-Lagerbestand, USA
Donnerstag, 27.02.2020
- Vertrauensdaten, Eurozone
- Geschäftsklimaindex, Eurozone
- BIP, USA
- Auftragseingänge, USA
- Konsumausgaben, USA
- Arbeitsmarktdaten, USA
Freitag, 28.02.2020
- Rede Bundesbankpräsident, Deutschland
- Verbraucherpreisindex, Deutschland
- Einkommensdaten, USA
- Baker Hughes Plattform-Zählung, USA
*Termine ohne Gewähr
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