Heizöl News: OPEC+ Entscheidung und Rebellenangriffe lassen Ölpreise weiter steigen
8. März 2021, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Houthi-Rebellen greifen erneut saudische Ziele an, darunter Ölanlage
- USA kommen Corona-Hilfspaket näher und überraschen mit guten Arbeitsmarktdaten
- Indien zeigt sich über OPEC+ Entscheidung besorgt
- Kanada fährt Ölindustrie für Wartungsarbeiten zurück – weitere Angebotsverknappung
- Brent bei 70,75 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 561,00 US-Dollar
- Euro bei 1,1905 US-Dollar
Aktueller Heizölpreis – Was kostet Heizöl heute?
- Heizölpreis bei 69,32 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 69,32 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 67,90 Cent pro Liter Heizöl und am Wochenende bei 67,92 Ct/l.
Einflussfaktoren auf den Ölpreis
▲ OPEC-Förderquoten sollen ab April konstant bleiben
▲ USA: Impfstoffzulassung, Konjunkturpaket, Luftwaffenangriff, Teilöffnung der Wirtschaft
▲ Analysten heben Preisprognosen an und rechnen mit Unterversorgung
▲ Weiterhin schwache US-Schieferölindustrie
▼ Mögliche Annäherung zwischen USA und Iran
▼ Weiterhin Reisebeschränkungen durch Corona-Mutationen
Wie werden sich die Ölpreise heute entwickeln?
Die Ölpreise haben ihren Aufwärtskurs über das Wochenende fortgesetzt, Brent knackte am Morgen sogar die 70-Dollar-Marke. Dafür sind nicht nur die Nachwirkungen der überraschenden OPEC+ Entscheidung von Donnerstag verantwortlich – auch wenn sie den größten Anteil haben.
Mit dem unerwarteten Kurs, die aktuellen Förderbegrenzungen nebst saudischen Zusatzkürzungen auch im April beibehalten zu wollen, zeichnet sich ein wesentlich knapperer Ölmarkt ab, als Analysten zuletzt annahmen.
Diese Knappheit könnte sich weiter verstärken. Hinweise darauf gaben am Freitag überraschend gute US-Arbeitsmarktdaten für Februar, die zahlreiche neue Jobs widerspiegelten. Zudem wird schon jetzt sichtbar, dass die Lockdown-Öffnungen in mehreren US-Bundesstaaten die Nachfrage ankurbeln. Über das Wochenende wurde das 1,9 Billionen US-Dollar schwere Corona-Hilfspaket vom Senat
gebilligt. Es liegt jetzt wieder im Repräsentantenhaus. Sollte auch von dieser Seite grünes Licht kommen, dürften die Soforthilfen der US-Wirtschaft (und damit der Nachfrage nach Öl und Benzin) Schwung geben. Darüber hinaus will Kanada seine Ölproduktion demnächst in Generalwartungsarbeiten schicken.
Ein gezielter Rebellenangriff auf eine saudische Ölanlage hat unterdessen den Brandherd Naher Osten wieder in den Fokus gerückt. Zwar konnte der Angriff per Flugkörper abgewehrt werden, aber die Auseinandersetzungen in der Region nehmen an Häufigkeit und Intensität zu. Viele Analysten sehen darin einen der wichtigsten Gründe, warum es heute Morgen mit den Ölpreisen weiterhin nach oben geht.
Auf der anderen Seite der Preisbildung muss der Euro weiterhin Verluste hinnehmen, weil Europa den Entwicklungen in den USA kaum etwas entgegenzusetzen hat.
Der Rückenwind für die Ölpreise dürfte in dieser Nachrichtenlage vorerst anhalten. Die Frage ist, ob weitere Faktoren hinzukommen oder ob die Entwicklung irgendwann an Schwung verliert, weil alle entscheidenden Impulse eingepreist sind. Nicht fraglich ist hingegen, dass es vorerst keine Gründe für empfindliche Korrekturen nach unten gibt.
Analysten warnen vor zu knappem Markt
Indien ist der drittgrößte Ölimporteur der Welt und ein Stammkunde der OPEC-Länder. Deshalb ist es nicht ganz unwichtig, dass sich das Land über die OPEC-Entscheidung enttäuscht zeigt. Man befürchte, so offizielle Vertreter, dass die künstliche Verknappung die gerade beginnende Nachfrageerholung untergrabe.
Allerdings erhebt Indien hohe Kraftstoffsteuern und ist damit für die letztendlichen Preissteigerungen für die Verbraucher zu einem großen Teil auch selbst verantwortlich. Von saudischer Seite gab es auf diese Warnungen eine klare Antwort: Indien hat in der jüngsten Preiskrise sehr viel Öl für sehr wenig Geld gekauft und könne darauf problemlos zurückgreifen.
Doch auch Analysten ohne Agenda sehen in der weiteren Verknappung des Angebots so langsam ein Problem. Die Stoßrichtung folgt den indischen Bedenken, zumal der Markt generell von Inflationssorgen geprägt ist, die von der laxen Haltung der US-Notenbank Fed zu steigenden Anleihenzinsen weiter befeuert werden.
Auch Kanada könnte zur generellen Marktlage beitragen. So will man die heimische Ölindustrie im April für allgemeine Wartungsarbeiten einschränken und damit nochmals rund 0,5 Mio. B/T vom Markt nehmen.
Gleichzeitig wurde bekannt, dass jemenitische Houthi-Rebellen erneut saudische Ziele angegriffen haben, darunter die Ölanlage Ras Tanura. Insgesamt sechs Flugkörper konnten am Freitag laut saudischer Angaben abgefangen werden. Die Rebellen werden als Stellvertreter für Iran angesehen, was die Angriffe besorgniserregender macht. Dass nun auch die Ölinfrastruktur im Visier steht, macht die Situation nicht gerade einfacher. Je weiter die Lage eskaliert, desto größer ist die Möglichkeit weiter steigender Ölpreise.
Entwicklung Heizölpreis heute
Der Euro unter Druck, die Ölpreise auf Kletterpartie – es gibt für den Heizölpreis derzeit keinen anderen Weg als nach oben. Deshalb ist es die beste Entscheidung, aus dieser Entwicklung möglichst frühzeitig auszubrechen und den Tank zu einem moderaten Preisniveau aufzufüllen.
Ölpreise an der Warenterminbörse
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 70,75 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 67,99 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 69,39 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 561,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 542,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 554,50 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
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