Heizöl News: Konflikte im Nahen Osten stützen Heizölpreis
17. Februar 2021, Felix Schmidt
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Kältewelle sorgt für Produktionsausfälle in den USA und in Russland
- Geopolitische Konflikte treiben den Heizölpreis nach oben
- Brent bei 63,50 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 519,00 US-Dollar
- Euro bei 1,2083 US-Dollar
Aktueller Heizölpreis – was kostet Heizöl heute?
- Heizölpreis bei 65,58 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 65,58 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag lag der Heizölpreis bei 65,28 Cent pro Liter Heizöl.
Einflussfaktoren auf den Ölpreis
▲ Kältewellen in den USA und Russland beeinträchtigen die Ölproduktion
▲ Auch in Japan beginnt die Impfkampagne gegen das Coronavirus
▲ OPEC+ Monatsreport prognostiziert leichte Unterversorgung der Märkte ab Mitte 2021
▼ Streik in Norwegen kann abgewendet werden
▼ China: Geringe Reiseaktivität zum Neujahrsfest
▼ Weiterhin Reisebeschränkungen durch Corona-Mutationen
Kältewelle sorgt für Produktionsausfälle in den USA und in Russland
Eisige Kälte hat die US-amerikanische Ölindustrie noch immer im Griff. Marktexperten korrigierten ihre Einschätzung der Produktionsausfälle zuletzt nach oben und weisen darauf hin, dass die Förderung von Rohöl allein in den ölreichen Bundesstaaten Texas und New Mexico um rund 65 Prozent zurückgefahren wurde. Diese unerwarteten Ausfälle sorgen derzeit an den Ölbörsen dafür, dass die Anleger von einem knapperen Angebot der US-amerikanischen Rohölsorte WTI ausgehen. Ein Kontrakt mit Lieferung im März ist aktuell noch etwas günstiger, verglichen mit einem Kontrakt mit dem Lieferzeitpunkt im April. Erste Ölproduzenten in der Region kündigten aufgrund der Wetterlage die sogenannte Force Majeure an. Der Betrieb der Transportanlagen ist unterbrochen, sodass es zu Verspätungen bei der Auslieferung kommt.
Auch in Russland beeinträchtigt sibirische Kälte die Ölproduktion. Laut der ursprünglichen Vereinbarung mit der OPEC+ Gruppe, hätte Russland die Produktion im Februar eigentlich etwas steigern können. Doch Temperaturen von bis zu minus 60 Grad Celsius erschweren den Transport von Rohöl und Produkten in den Pipelines.
Heizölpreis – es deuten sich Preissteigerungen an
Von den Ausfällen in den USA und Russland ist die europäische Rohölsorte Brent zunächst nicht betroffen. Dass sich die Brent-Preise, die auch den inländischen Heizölpreis beeinflussen, zuletzt nach oben entwickelt haben, liegt unter anderem an den geopolitischen Spannungen im Nahen Osten. Jemenitische Houthi-Rebellen führten über mehrere Tage Drohnenangriffe auf Ziele in Saudi-Arabien aus. Zudem kam es zu einem Raketenangriff auf einen US-Stützpunkt im Irak. Im Hintergrund laufen die Produktionskürzungen der OPEC+ Partner weiter. Hinzu kommt, dass die Ölnachfrage in den USA aufgrund der rückläufigen Corona-Infektionszahlen wieder steigt. Die Analysten gehen außerdem davon aus, dass auch das billionenschwere Konjunkturpaket der Biden-Regierung die Ölnachfrage antreiben wird. Schließlich meldete Japan, der viertgrößte Ölkonsument der Welt, heute den Start der Impfkampagne gegen das Coronavirus. Insofern erwartet man auch von dortiger Seite eine stärkere Ölnachfrage. Insgesamt deutet alles auf weitere Preissteigerungen hin. Heizölkäufer sollten daher das vergleichsweise niedrige Preisniveau nutzen, um ihren Vorrat aufzustocken.
Ölpreise an der Warenterminbörse:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 63,50 US-Dollar. Der Vergleichswert von Dienstag betrug 63,52 US-Dollar.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 519,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Dienstag lag bei 521,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
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