Heizöl News: Zusätzliche Kürzungen – steigender Heizölpreis?
2. Juni 2020, Felix Schmidt
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- OPEC+ Meeting wird möglicherweise vorgezogen
- Droht ein neuer Handelsstreit zwischen den USA und China?
- Tropensturm „Cristobal“ befindet sich im Golf von Mexiko
- Brent bei 38,59 US-Dollar | ICE-Gasoil bei 300,00 US-Dollar
- Euro bei 1,1130 US-Dollar
Heizölpreis heute
- Heizölpreis bei 48,63 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 48,63 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 46,09 Cent pro Liter Heizöl.
Einflussfaktoren auf den Ölpreis
▲ OPEC+ Meeting wird möglicherweise vorgezogen
▲ Freiwillige Kürzungen ab Juni in Saudi-Arabien, Kuwait und den VAE
▲ Ölverbrauch in China und Indien fast auf Normalniveau
▼ Neues Konfliktpotenzial zwischen China und den USA wegen Hongkong-Sicherheitsgesetz
▼ Russland untersagt Ölimporte und unterstützt Waffenstillstand in Libyen
▼ US-Ölproduzenten erhöhen langsam ihre Produktion
Über das verlängerte Wochenende ging es für die Ölpreise auf und ab. Durch den Feiertag in vielen europäischen Ländern blieb das Handelsinteresse zunächst gering – doch die Meldung, dass die OPEC+ Staaten das geplante Meeting auf diese Woche vorziehen wollen, gab den Preisen Aufwind. Denn Experten sehen in dem früheren Termin ein Zeichen, dass man sich wohl mindestens auf eine zusätzliche Verlängerung oder gar Ausweitung der Produktionskürzungen geeinigt haben muss. Insbesondere Saudi-Arabien hatte sich zuletzt immer wieder für eine Ausweitung der Drosselung stark gemacht, stand mit dieser Position jedoch öfters alleine da, was zu Unstimmigkeiten hinsichtlich des künftigen Kurses des Öl-Kartells führte. Im Zentrum des vorgezogenen Treffens dürfte nun die Frage stehen, wie man mit den freiwilligen zusätzlichen Kürzungen Saudi-Arabiens umgehen wird, in welchem Umfang die Kürzungen fortgeführt oder ausgeweitet werden – und wie man auch unter den anderen OPEC+ Mitgliedern die Einhaltung der Kürzungsziele gewährleisten will.
Unterdessen zeichnet sich ein neuer Handelsstreit zwischen den USA und China ab, der die Ölpreise drückt. Nachdem die chinesische Regierung das Hongkong-Sicherheitsgesetz erlassen hatte, lies die Reaktion aus den USA nicht lange auf sich warten. So kündigte US-Präsident Trump an, Hongkongs Sonderstatus abzuerkennen, da die Region nicht mehr ausreichend autonom von der Zentralregierung in Peking sei. Prompt reagierte man in China darauf mit einem Importstopp von US-amerikanischen Agrarprodukten. Diese waren eigentlich fester Bestandteil des erst kürzlich geschlossenen Handelsabkommens zwischen den beiden Ländern. Der Stopp der Importe kann nun also als eine erneute Zuspitzung gedeutet werden. Sollte sich dieser Handelsstreit erneut manifestieren, dürfte das globale Wirtschaftswachstum einschließlich der Ölpreise zusätzlich belastet werden.
Auch die aktuelle Wetterlage im Golf von Mexiko könnte Auswirkungen auf die Ölpreise haben. Dort hat sich, pünktlich zur Hurrikan-Saison, ein Tropensturm entwickelt, der sich entlang der mexikanischen Küste in Richtung USA bewegen könnte. In dieser Region ist umfangreiche Infrastruktur zur Ölförderung und -verarbeitung installiert, die von Extremwetter beschädigt werden kann.
Ölpreise an der Warenterminbörse
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 38,59 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 34,96 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 38,32 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 300,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 281,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 293,75 US-Dollar.
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