Heizöl News: Neue Pandemie-Strategie der USA weckt Hoffnungen

23. Juli 2020, Ricarda Altrichter

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Die US-Regierung scheint sich auf einem Kurswechsel zur Covid-Pandemie zu befinden. Laut Trump wird an einer flächendeckenden Strategie gearbeitet, auch weitere finanzielle Soforthilfen sind im Gespräch. Dank Eurohoch ist der Heizölpreis heute unverändert.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick 

  • DOE: US-Ölindustrie nimmt wieder Fahrt auf, Nachfrage sinkt
  • Russische Ölexporte sollen im August weiter sinken – Binnennachfrage soll gedeckt werden
  • Weißes Haus mit neuer Covid-Strategie und möglichen weiteren Finanzhilfen
  • Nach dem EU-Beschluss zum Krisenpaket: Euro zwischenzeitlich auf Höhenflug
  • Brent bei 44,40 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 385,00 US-Dollar 
  • Euro bei 1,1585 US-Dollar


Heizölpreis heute

  • Heizölpreis bei 46,04 Euro / 100L 

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 46,04 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 46,02 Cent pro Liter Heizöl.
 

Einflussfaktoren auf den Ölpreis

EU-Gipfel: Corona-Hilfspaket beschlossen
USA nehmen Kurs auf flächendeckende Anti-Covid-Strategie
Hoffnung auf Impfstoff gegen Coronavirus
OPEC: Monatsreport mit positiven Daten

USA: Pandemie-Lockerungen staatenweise zurückgenommen, Beziehung zu China angespannt
China: Neue Lockdowns, Raffinerien drosseln Auslastung, eingelagertes Rohöl wird exportiert
OPEC kündigt Produktionssteigerungen für August an

Trump hat seine Strategie hinsichtlich der Covid-Ausbreitung in den USA offenbar geändert. So will das Weiße Haus seine regelmäßigen Presse-Briefings wieder aufnehmen und scheint eine kohärente Strategie im Kampf gegen die hohen Infektionszahlen zu entwickeln.

Dazu gibt es zwar noch nichts Genaues, doch allein der verkündete Kurswechsel könnte ausreichen, um auch die Ölmärkte positiver zu stimmen. Bisher hatten stets nur einzelne Bundesstaaten auf die täglichen Rekordinfektionen reagiert und Pandemie-Lockerungen wieder zurückgenommen. Das hat zu einem Flickenteppich mit wenigen Effekten geführt und die Sorge um eine neuerliche Notbremse der US-Wirtschaft verstärkt. Die schnelle wirtschaftliche Erholung der Wirtschaft scheint für die US-Regierung nun jedoch nicht mehr das wichtigste Thema – und führt damit zum vorsichtigen Aufatmen in Analystenkreisen.

Hinzu kommen Bestrebungen, die finanziellen Soforthilfen für Arbeitslose über den Juli hinaus zu verlängern. Hier sind sich Demokraten und Republikaner zwar noch nicht einig, doch auch dieses Signal wird bereits registriert und verhalten in den Investitionsentscheidungen des Ölmarkts umgesetzt. Im Wochenbericht des DOE schlagen sich erste Auswirkungen der bisherigen Flicken-Pandemie-Maßnahmen bereits nieder: Zwar legte die US-Ölproduktion zu, doch die Gesamtnachfrage zeigte im Wochenvergleich eine klare Delle. Allerdings lieferte das DOE auch widerstreitende Aspekte, sodass die Reaktionen darauf eher verhalten blieben.

In einer „Nebenmeldung“ werden die russischen Ölexporte wohl auch im August weiter sinken. Mehrere Verladehäfen gen Westen haben nach derzeitigem Stand im Juli etwa ein Viertel weniger als im Vergleichszeitraum verschifft. Diese Entwicklung könnte sich im August fortsetzen. Ein Grund dafür ist, dass Russland zunächst die Binnennachfrage der heimischen Raffinerien decken will. Die Auslastung war seit März deutlich gesunken, nun soll vor allem die Benzinproduktion wieder aufgestockt werden. Weniger russisches Öl für den Weltmarkt ist zwar ein Grund für Kursanstiege, allerdings reicht der Impuls bei Weitem nicht aus, um den Viruseinfluss auszugleichen. Um die Devisenmärkte war es gerade im Zuge der Pandemie in letzter Zeit ruhig, das Euro-Dollar-Verhältnis blieb stabil. Nach dem Beschluss des milliardenschweren Krisenfonds der EU stieg die Gemeinschaftswährung allerdings innerhalb weniger Stunden auf einen Wert von über 1,16 US-Dollar und damit auf eine Notierung wie zuletzt im Oktober 2018.  Auch wenn diese Grenze inzwischen wieder unterschritten wurde: Für Heizölkäufer ist dies eine besonders gute Nachricht, da Öl immer in Dollar gehandelt wird und dementsprechend günstiger wird, wenn sich der Umrechnungskurs zwischen Dollar und dem Euro zugunsten des Euros verschiebt. Die leichten Preissteigerungen bei Gasoil werden durch diesen Kurs aufgefangen, sodass der Heizölpreis heute Morgen erneut ausnehmend attraktiv ist, um den Tank günstig aufzufüllen.

 

Ölpreise an der Warenterminbörse

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 44,00 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 44,10 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 44,29 US-Dollar festgesetzt. 

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 385,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 383,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 379,25 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 23.07.2020 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

 

DOE

Die hohen Bestandsaufbauten bei Rohöl laut API hat das DOE zwar nicht bestätigt, doch der differenziertere Bericht zeigt dennoch keine klar positiven Tendenzen. Insbesondere die gesunkene Gesamtnachfrage ist für den Markt wichtig, auch die Zunahme der Produktion kommt derzeit zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Obendrein blieben mehr Destillate in den Lagern als zuvor angenommen – ebenfalls ein Aspekt der gesunkenen Gesamtnachfrage.

DOE-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-29-230720 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

 

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Ricarda Altrichter - Autorin

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