Heizöl News: Droht erneut ein Handelsstreit zwischen den USA und China?
4. Mai 2020, Felix Schmidt
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Weltweite Kürzungen der Fördermengen zeigen erste Wirkungen
- Flammt der Handelsstreit zwischen den USA und China wieder auf?
- Brent bei 26,02 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 218,00 US-Dollar
- Euro bei 1,0940 US-Dollar
Heizölpreis heute
Heizölpreis bei 50,40 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 50,40 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag lag der Heizölpreis bei 49,43 Cent pro Liter Heizöl.
Einflussfaktoren auf den Ölpreis
▲ OPEC+: Kürzungen treten in Kraft
▲ Ölproduktion sinkt in den USA und Kanada
▲ Auch Norwegen beteiligt sich an Produktionskürzungen
▼ Möglicherweise neuer Handelsstreit zwischen China und den USA
▼ Weltweit steigende Rohölbestände bei knapper Lagerkapazität, Rekordmenge auf Öltankern eingelagert
▼ Weltbank prognostiziert dauerhafte Störung der Ölnachfrage
Nach dem langen Wochenende starten die Ölpreise erholt in die neue Woche. Mehrere Faktoren spielten bei dieser Entwicklung eine Rolle. Die Meldung, dass das Medikament Remdesivir in den USA eine Notfallzulassung bekommen hat, weckte auch bei Anlegern und Marktteilnehmern die Hoffnung, Covid-19 möglicherweise schon bald behandeln zu können. Zugleich kündigte Norwegen an, sich an den weltweiten Produktionskürzungen zu beteiligen. Zudem haben die OPEC+ Mitglieder die im April beschlossene Drosselung am Freitag vergangener Woche umgesetzt. Vor diesem koordinierten Beschluss war die Ölproduktion der Mitglieder noch auf eine Rekordhöhe gestiegen – insbesondere durch die Fördermengen in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Russland.
Auch in den USA und Kanada sinkt die Ölproduktion weiter. Während die USA im März 2020 noch eine Rekordmenge von 13 Mio. B/T förderten, lag die geförderte Menge in der vergangenen Woche aufgrund der Probleme an den Märkten noch bei rund 12 Mio. B/T. Die Kürzungen treffen auch die größten Ölunternehmen des Landes, zeigten zuletzt aber einen einsetzenden Preiseffekt, da die Kassapreise für die US-amerikanische Rohölsorte WTI zwischenzeitlich über den Terminpreisen lagen – Ausdruck einer leicht entschärften Lagerproblematik. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Negativpreise wiederholen, dürfte somit erheblich sinken.
Eines der bestimmenden Themen auf der Nachrichtenagenda der zwei vergangenen Jahre war der Handelsstreit zwischen den USA und China. Der Zwist um Importe und Zölle hatte die Ölpreise lange belastet, bis man sich Ende 2019 auf einen Deal einigen konnte. Nun, so scheint es, könnte die Corona-Pandemie die Einigung wieder in Gefahr bringen. Die Regierung um US-Präsident Trump macht China für die Pandemie verantwortlich und beschuldigte das Land, den Ausbruch der Krankheit vertuscht zu haben. Die Geheimdienstallianz „Five Eyes“, welche sich aus den Geheimdiensten der USA, Kanada, Großbritannien, Australien und Neuseeland zusammensetzt, soll den Verdacht der Vertuschung nun mit Untersuchungsergebnissen bestätigen. Trump drohte unterdessen mit neuen Strafzöllen, die Chinas Exportwirtschaft empfindlich treffen könnten.
Ölpreise an der Warenterminbörse:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 26,02 US-Dollar. Der Vergleichswert von Donnerstag betrug 24,13 US-Dollar, der Schlusspreis wurde gestern bei 26,44 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 218,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Donnerstag lag bei 222,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 220,00 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
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