Heizöl News: Das Ölangebot wird knapper – Ölpreise steigen

4. Februar 2021, Nicole Oberstädt

Das Ölangebot wird knapper – Ölpreise steigen

Die Nachfrage bleibt weiterhin ein großer Unsicherheitsfaktor, doch das Ölangebot wird aus verschiedenen Gründen immer knapper. Darauf konzentriert sich der Markt momentan besonders und sorgt für sichtbare Steigerungen der Ölpreise.
Der Heizölpreis ist dementsprechend heute ebenfalls gestiegen.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick 

  • JMMC-Meeting: OPEC-Bestände gesunken, Beibehaltung der Fördervereinbarungen angeraten
  • DOE-Bestandsdaten: Etwas weniger Rohöl, reichlich mehr Benzin – Markt bleibt gelassen
  • Ölexporte der Golfstaaten im Januar gesunken
  • Chinas Rohölbestände auf Tiefststand
  • Brent bei 58,85 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 479,25 US-Dollar 
  • Euro bei 1,2011 US-Dollar


Heizölpreis heute

  • Heizölpreis bei 61,83 Euro / 100L 

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 61,83 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 61,48 Cent pro Liter Heizöl.
 

Einflussfaktoren auf den Ölpreis

 

Rheinhochwasser bringt Schifffahrt zum Erliegen

▲ Russland plant Rohölexporte zu senken

Irak will Kompensationskürzungen umsetzen, Saudi-Arabien kürzt Ölförderung

Technisches Komitee der OPEC: Technisches Komitee erwartet schwaches Nachfragewachstum

OPEC+: Technisches Komitee erwartet schwaches Nachfragewachstum

China erwartet geringe Nachfrage in Hauptreisezeit
 

Wie werden sich die Ölpreise heute entwickeln?

Wenn es bei der Nachfrage nur wenig zu hoffen gibt, wendet sich der Markt der Angebotsseite zu. Gestern hatte er dazu gute Gründe. Nahezu alle Meldungen – aus dem OPEC-Lager, im Bestandsbericht des DOE sowie aus der chinesischen Ölindustrie – bezogen sich auf die Tatsache, dass das weltweite Angebot an Rohöl knapper wird. Das wiederum entwickelt seit Monatsbeginn eine steile Dynamik, die neue Jahres- und Mehrmonatshochs bei Rohöl erzeugen.
Unter dieser Voraussetzung lässt sich auch erklären, warum etwa der DOE-Bericht trotz heikler Nachfragewerte und weniger starken Bestandsabbauten den Markt nicht von seiner Aufwärtsstimmung abbringen konnte. Oder warum Italiens Regierungskrise und die damit verbundene Abwärtsdynamik des Eurokurses die Kauflaune außerhalb der USA dennoch nicht trübt.
Aktuell sieht es so aus, als dürfte es mit den Kursen weiterhin aufwärts gehen, zumal bei Heizöl aktuell die Situation auf dem Rhein dringend einzupreisen und zu beachten ist. Demzufolge ist es wichtig, sich möglichst schnell für den Heizölkauf zu entscheiden.

JMMC-Treffen und OPEC-Quoten: Gute Arbeit, bitte weitermachen

Das technische Komitee der OPEC hat zwar keine Entscheidungsbefugnis, aber eine starke Stimme, die vom Markt stets gehört wird. Gestern Abend präsentierten die OPEC-Techniker des JMMC die Ergebnisse ihrer jüngsten Sitzung.
Demnach hätten sich die Mitglieder des OPEC+Deals im Dezember zu 101 Prozent an ihre Quoten gehalten. Dazu passen auch Schätzungen, die festhalten, dass die Golfstaaten mit den VAE, Irak, Kuwait und Saudi-Arabien im Januar rund 430.000 B/T weniger exportiert haben – obwohl die Quoten um 500.000 B/T angehoben wurden. Dieser Wert ist zwar keine Überraschung, da Saudi-Arabien eigenmächtige Kürzungspläne umsetzt und fast 700.000 B/T kürzt, während die VAE ihre Exporte um ein Fünftel in fünf Monaten steigerten. Dennoch wird das Angebot unterm Strich wohl weiterhin knapper.
Denn wie das JMMC festhielt, sanken die OECD-Gesamtbestände im Dezember zum fünften Mal in Folge. Sollten sich die OPEC+Mitglieder weiterhin an die derzeitigen Quoten und Versprechungen halten, wie es das JMMC empfiehlt, dürfte sich der Trend fortpflanzen.
Das ist aus Sicht der Experten auch nötig: Zwar stimmen die angelaufenen Impfkampagnen hoffnungsvoll für die Nachfrageerholung. Doch die Unsicherheit wird bleiben – zumal das JMMC in Sachen Nachfrageentwicklung noch weitaus zurückhaltender kalkuliert als der OPEC-Bericht von Dezember.
Wie von vielen Analysten erwartet, stand Irak beim JMMC-Treffen einmal mehr auf der Agenda. Das Land muss neben den eigentlichen Kürzungen auch noch Quoten aus 2020 nachliefern. Im Januar soll der irakische Rückgang jedoch nur etwa ein Prozent betragen haben. Viel zu wenig, um Zusagen einzuhalten. Zwar wurde eine offizielle Pressemitteilung verfasst, in der Irak seine Treue zum Bündnis und die Einhaltung der Zusagen beteuerte. So recht glaubt jedoch niemand daran.
Dieses Versäumnis könnte in der nächsten Zeit harsche Worte nach sich ziehen, denen in der OPEC auch weitreichende Taten folgen können – in Form eigenmächtiger Förderanhebungen, die sich jedoch nur die größten und stabilsten Produzenten leisten können. Gerade Saudi-Arabien hätte also die Macht, Irak für seine Versäumnisse zu „bestrafen“ – mit einem neuen Preiskrieg, den niemand so recht will.
Mit diesem Wissen blickt der Markt nun Richtung März, wenn die OPEC zur entscheidungsbefugten Vollversammlung zusammenkommt und das weitere Vorgehen auf Angebotsseite kalkuliert.

Chinas Ölindustrie zwischen Niedrigbeständen und Nachfragesorgen

Chinas Wirtschaft ist derzeit ein wichtiger Motor für den Anstieg der Ölpreise. Denn das Land hatte die Pandemie als erstes in den Griff bekommen und daraufhin seine Wirtschaft auf neue Hochs schnellen lassen, die wiederum für enorme Rohölimporte sorgten. Die Vorräte sinken derzeit rasant und haben einen Jahrestiefststand erreicht.
Der Markt befindet sich in einer sogenannten Backwardation-Konstellation, in der sofort verfügbares Öl teurer ist als ein Termingeschäft. Dies lässt sich durchaus mit der aktiven chinesischen Wirtschaft erklären, die wiederum für eine verbesserte Nachfrage steht und damit Preisanstiege in den Kursen psychologisch begünstigt.
Auch gehen Analysten davon aus, dass sich diese Nachfrage im Laufe des Jahres verbessern könnte. Jedoch nicht auf dem Niveau, wie es vor wenigen Monaten noch prognostiziert wurde. Zudem ist davon auszugehen, dass China nach seinen Rekordimporten erst einmal weniger physisches Öl ins Land holen wird. Den die Preise dafür sind aktuell hoch, die Lagerhaltung wird stetig teurer. Deshalb wird Rohöl in Rekordmengen verarbeitet, um die Bestände abzubauen. Das heißt jedoch nicht, dass die Nachfrage momentan dieser Verarbeitungsquote entspricht. Vielmehr ist etwa der Reiseverkehr in China eingebrochen, um die Ausbreitung der neuen Virusmutationen einzudämmen.
Es liegt jedoch in der Natur der derzeitigen Marktstimmung, dass der reine Abbau der Ölbestände im Verhältnis zur sich abzeichnenden Angebotsverknappung der wichtigere Punkt ist. Backwardation bedeutet eben auch, dass der Markt die jetzige Situation stärker in den Fokus nimmt als mögliche Entwicklungen in der Zukunft.

Entwicklung Heizölpreis heute

Der Euro steht nicht zuletzt wegen Italiens Regierungskrise weiterhin sichtbar unter Druck und gibt  der Heizölpreisentwicklung für inländische Käufer zusätzlich Schub. Die Fahrverbote für Schiffe auf dem Rhein tun ihr Übriges, um das Angebot im Inland zu verknappen und zu verteuern.
Tatsache ist, dass sich diese Entwicklung heute weiter fortsetzen könnte, was wiederum Ihre Entscheidung zum Heizölkauf beschleunigen sollte. Je schneller Sie Ihren Tank auffüllen, desto günstiger dürfte der Preis heute sein.

 

Ölpreise an der Warenterminbörse: 

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 58,86 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 57,73 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 58,46 US-Dollar festgesetzt. 
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 479,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 472,75 US-Dollar, der Schlusspreis bei 477,25 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 04.02.2021 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

 

DOE

Zwar ist weniger Rohöl in den US-Lagern, doch der Wert laut DOE bestätigt das API nicht. Gleichzeitig sind insbesondere die Benzinvorräte gestiegen, während die Gesamtnachfrage gesunken ist. Ein solch pessimistischer DOE-Bericht hätte eigentlich die Preissteigerungen der Ölnotierungen aufhalten und vielleicht sogar umdrehen können. Doch wie schon analysiert, schaut der Markt auf die allgemeine Angebotsverknappung.

DOE-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-05-040221 // Alle Angaben ohne Gewähr

 

Heizölkauf bei TOTAL - unkompliziert und schnell 

Eine große Heizöllieferung kann schnell ins Geld gehen. Dank unseres heiz&SPAR Wärmekontos können Sie von monatlichen Zahlungsraten profitieren, ohne einen Heizöl-Ratenkauf abzuschließen. So behalten Sie die volle finanzielle Flexibilität. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website. Wenn Sie die Ölpreisentwicklung im Blick behalten wollen, um einen günstigen Kaufzeitpunkt für Heizöl zu bestimmen, nutzen Sie am besten unsere Preisbenachrichtigung und den Heizöl-Wunschpreis.

Zusätzlich lohnt es sich, in unserer Rubrik Rund um Heizöl vorbeizuschauen. Neben speziellen Kundenaktionen, bei denen Sie Geld sparen können, bieten wir Ihnen hier auch nützliche Checklisten, die Sie bei der Bestellung und Lieferung von Heizöl unterstützen.

Wussten Sie, dass das Klimapaket der Bundesregierung den Betrieb von Ölheizungen nach 2026 nicht kategorisch ausschließt? Bestehende Ölheizungen können weiter betrieben werden. Bei einer Modernisierung der Heizungsanlage kann wieder eine Ölheizung eingebaut werden, sofern sie mit regenerativen Technologien, wie Solarthermie oder Photovoltaik, ergänzt wird. Gleiches gilt für Neubauten! Ist die Integration dieser Technologien nicht wirtschaftlich, kann eine Ölheizung wie bisher weiter betrieben oder neu installiert werden.

TotalEnergies Heizöl Alexa Skill - Heizölsprachassistentenfunktion für Amazons Alexa

Nicole Oberstädt – Autorin

Der Ölmarkt und der Euro-Dollar-Kurs bestimmen Ihren Heizölpreis. Die Märkte bieten täglich Überraschungen. Wir liefern Ihnen die Hintergrundinformationen.

kontakt-heizoelnews@total.de

Aktuelle Themen Rund um Heizöl und den Heizölkauf