Heizöl News: OPEC-Ankündigung zur Ölproduktion

16. Juli 2020, Ricarda Altrichter

Kaum Veränderungen am Rohölmarkt durch Änderungen der OPEC - 16.07.2020

Der Ölmarkt zeigt sich heute Morgen in Balance zwischen der (wenig überraschenden) OPEC-Ankündigung, die Ölproduktion im August wieder hochzufahren, und dem DOE-Bericht zu den US-Ölbeständen. Trotz kleinerer Aufwärtsbewegung ist der Heizölpreis heute weitestgehend stabil.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick 

  • DOE: Durch und durch preissteigernde Signale im US-Ölmarkt entfalten kaum Wirkung
  • OPEC+ kündigt Fördersteigerungen für August an – Der Markt rechnet nach
  • Brent bei 43,47 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 370,75 US-Dollar 
  • Euro bei 1,1399 US-Dollar


Heizölpreis heute

  • Heizölpreis bei 45,59 Euro / 100L 

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 45,59 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 45,30 Cent pro Liter Heizöl.
 

Einflussfaktoren auf den Ölpreis

 Lybische Ölexporte wieder gestoppt
 IEA Konjunkturdaten
 OPEC: Angola stimmt weiteren Kürzungen von Juli bis September zu

 USA nehmen Pandemie-Lockerungen staatenweise zurück
 Spannungen zwischen USA und China nehmen zu
▼ China: Raffinerien drosseln Auslastung, wohl weniger Rohölimporte im dritten Quartal
 OPEC kündigt Produktionssteigerungen für August an

 

Obwohl sich die Ölpreise im Wochenvergleich kaum verändert haben, hat der Ölmarkt doch eine recht turbulente Zeit hinter sich. Alles bestimmende Überschrift bleibt die Corona-Pandemie, die insbesondere in den USA derzeit immer neue Infektionsrekorde verursacht. Als größter Ölverbraucher der Welt stehen die USA in diesen Tagen noch stärker unter Beobachtung als sonst.

Das schrittweise Zurücknehmen von Lockerungen in den bevölkerungsreichsten Bundesstaaten Kalifornien, Texas und Florida hat zwar gerade erst begonnen, doch der Ölmarkt scheint bereits zu kalkulieren, dass diese Maßnahmen die Ölnachfrage wieder empfindlich dämpfen könnten. Dies ist zumindest eine Erklärung dafür, warum der DOE-Bericht zu den Bestandsveränderungen in dieser Woche nur einen verhaltenen Preiseffekt entfalten konnte. Abbauten in allen Kategorien, zusammen mit einer gestiegenen Nachfrage und mehr Platz in den Lagern hätten in normalen Zeiten für einen klaren Kaufimpuls gesorgt.

Genauso stoisch war die Reaktion auf die nun offizielle Ankündigung der OPEC+Gruppe, die Produktion ab August wieder anzuheben. Hier sind die Gründe jedoch offensichtlicher: Diese Möglichkeit ist bereits seit längerer Zeit eingepreist und war nach den strikten Begrenzungen in direkter Reaktion auf die Pandemie auch zu erwarten. Zweitens muss man die Ankündigung relativieren. Zwar sollen theoretisch 1,9 Mio. B/T mehr produziert werden, doch bisherige Quotenabweichler wie Nigeria, Irak, Angola und Kasachstan müssen ihre ursprünglichen Zusagen bis September nachholen. Sollten sie sich dieses Mal daran halten, steigt die Augustproduktion insgesamt nur um 1,1 Mio. B/T, was immer noch einen Gesamtkürzungsumfang von 8,5 Mio. B/T ergibt.

Von Seiten der OPEC wird der Schritt mit der zunehmenden Erholung der Wirtschaft begründet. Zwar sei man sich bewusst, dass die Infektionszahlen in den großen Nachfrageländern USA und Indien weiter rasant steigen. Doch global gesehen schreite die Öffnung der Wirtschaft unaufhaltsam voran. Auch der Sommer mit einem erhöhten Bedarf an Treibstoffen für Klimaanlagen dürfte Teil der Kalkulation sein.

Die Morgennotierungen bleiben zwar hinter den gestrigen Schlusspreisen zurück, zeigen aber ein sichtbares Plus zum gestrigen Tagesstart. Unterm Strich ergibt sich eine relative Stabilität, die Heizölkäufer erneut für sich nutzen können, um ihren Tank zum attraktiven Preisniveau aufzufüllen.
 

Ölpreise an der Warenterminbörse: 

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 43,47 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 43,12 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 43,79 US-Dollar festgesetzt. 

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 370,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 365,75 US-Dollar, der Schlusspreis bei 371,00 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 16.07.2020 // Alle Angaben ohne Gewähr

Informieren Sie sich über die aktuellen Heizölpreise in Ihrer Region täglich auf unserer Heizölpreisseite.
 

Department of Energy - kurzer Überblick zur Entwicklung der Bestandsveränderungen

An den US-Bestandsveränderungen gibt es in dieser Woche kaum etwas zu interpretieren: Die vergangenen sieben Tage zeigten klare Erholungseffekte in der Wirtschaft, alle Bestände sanken, die Nachfrage legte zu, die Produktion blieb auf einem unveränderten Niveau. Der Ölmarkt ist sich jedoch offenbar bewusst, dass die neuen Lockdowns dieses Bild bereits beim nächsten Bericht deutlich umdrehen könnten.

DOE-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-29-160720 // Alle Angaben ohne Gewähr
 

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Ricarda Altrichter - Autorin

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