Heizöl News: Heizölpreis steigt – weitere Produktionskürzungen?

30. Juni 2020, Felix Schmidt

OPEC+ möglicherweise mit weiteren Kürzungen. Heizölpreis steigt.

Die Kürzungen der OPEC+ Gruppe haben die Ölmärkte vor einem Zusammenbruch bewahrt – denn durch den Angebots- und Nachfrageschock waren die Bestandsaufbauten deutlich höher, als bei der letzten Ölpreiskrise. Doch es wird dauern, bis sich das Gleichgewicht wieder einstellt.
Der Heizölpreis steigt.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick 

  • Möglicherweise weitere OPEC+ Kürzungen bis August
  • Verhandlungen über Wiederaufnahme der libyschen Ölproduktion
  • Brent bei 41,44 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 349,25 US-Dollar 
  • Euro bei 1,1209 US-Dollar

Heizölpreis heute

  • Heizölpreis bei 49,26 Euro / 100L 

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 49,26 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag lag der Heizölpreis bei 47,91 Cent pro Liter Heizöl.

Einflussfaktoren auf den Ölpreis

 Russische Söldner auf libyschen Ölfeldern
 Einhaltung der OPEC+ Kürzungen bei fast 90%, US-Ölbestände offenbar vor Abbau
▲ Wieder stärkeres Verkehrsaufkommen in USA, Europa und Asien

 Mehr Neuinfektionen – WHO warnt vor zweiter Infektionswelle, USA stark betroffen
 IWF senkt Wachstumsprognosen, OPEC sieht höhere Nicht-OPEC-Produktion
 China prognostiziert geringere Rohölimporte im dritten Quartal

Die Zahl der Neuinfektionen bleibt weiter im Blick der Expert*Innen an den Ölmärkten denn sie ist ein wesentlicher Indikator für die Risikoeinschätzung. Nachdem in den USA am Wochenende bereits erneute regionale Lockdowns verhängt wurden, gaben die Preise deutlich nach. Im Tagesverlauf veränderte die Nachrichtenlage jedoch diese Entwicklung – denn positive Konjunkturdaten aus den USA und China brachten Aufwind mit sich. Zudem gibt es innerhalb der OPEC+ Gruppe offenbar erste Gedankenspiele, die derzeitigen Produktionskürzungen bis Ende August zu verlängern. Auch im Juni haben die OPEC+ Mitglieder ihre Produktion weiter senken können. Die Quotentreue ist mit fast 90 Prozent bis dato ungebrochen. Diese Kürzungen sind aktuell ein wesentliches Gegengewicht für das noch vorhandene Überangebot an Rohöl, welches aufgrund der Corona-Pandemie entstanden ist. Mittlerweile steht fest, dass die Bestandsaufbauten dieses Mal noch höher ausgefallen sind, als bei der letzten Ölpreiskrise. Die Sorge vor einem totalen Zusammenbruch des Ölmarkts war gerechtfertigt, denn der Schock auf Angebots- und Nachfrageseite hatte die Lagerkapazitäten an ihre Grenzen gebracht. Nach der letzten Ölpreiskrise hatte es vier Jahre gedauert, bis die Vorräte wieder auf ein Durchschnittsniveau gefallen sind. Trotz erster Anzeichen von Erholung dürfte also deutlich sein, dass die Folgen der Pandemie die Märkte auch dieses Mal noch für lange Zeit beschäftigen werden. Das bekommen derzeit bereits die US-Schieferölproduzenten zu spüren, denen es ungeachtet gestiegener Preise schwerfällt, ihre Produktion zu steigern. Die jüngste Insolvenz eines großen US-Schieferölpioniers unterstreicht diese Einschätzung.

Derweil hat die libysche National Oil Corporation bekannt gegeben, dass die Verhandlungen zur Wiederaufnahme der Ölproduktion begonnen haben. In dem mehr als sechs Jahre andauernden Bürgerkrieg konnte die international anerkannte Regierung in Tripolis zuletzt die Kontrolle über die besetzten Ölfelder des Landes zurückerlangen. Ihr gegenüber steht General Haftar, der mit Hilfe von Ägypten, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten große Teile des Landes hatte besetzen können. Nun sollen die USA zwischen der Regierung in Tripolis und den Ländern des Mittleren Ostens vermitteln. Ziel ist es, ein Abkommen zu schaffen, das die Ölanlagen schützt und sicherstellt, dass sie nicht zum Ziel militärischer Aktionen oder politischer Verhandlungsmasse werden. Angesichts der überaus angespannten Lage bleibt der Ausgang dieser Verhandlungen allerdings offen.

Ölpreise an der Warenterminbörse: 

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 41,44 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug 40,25 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 41,71 US-Dollar festgesetzt. 

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 349,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 337,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 348,00 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 30.06.2020 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

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Felix Schmidt – Autor

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