Heizöl News: OPEC-Kürzungen werden unausweichlich
13. Februar 2020, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- DOE: Starker Anstieg der US-Rohölvorräte
- Brent bei 55,66 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 508,75 US-Dollar
- Euro bei 1,0874 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
- Heizölpreis bei 62,28 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 62,28 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 61,50 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Russland zeigt Gesprächsbereitschaft gegenüber OPEC+
▲ OPEC rechnet mit Angebotsüberschuss
▲ Infektionsrate des Coronavirus sinkt
▲ Saudi-Arabien für Sonderkürzungen als Reaktion auf Corona
▲ Behandlung gegen Coronavirus gefunden
▼ Epidemiereaktion: OPEC einigt sich nicht auf weitere Kürzungen
▼ US-Ölförderung auf Rekordniveau
▼ IEA, EIA und OPEC prognostizieren Überversorgung für 2020
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 55,66 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug noch 55,06 US-Dollar, der Schlusspreis wurde gestern bei 55,79 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 508,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 503,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 508,00 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Am Mittwochmorgen herrschte eine neutrale Stimmung am Ölmarkt. Während das American Petroleum Institute in der Nacht starke Aufbauten der US-Rohölbestände verkündet hatte, erreichte die Neuinfektionsrate des Coronavirus einen Tiefstand und die Marktteilnehmer hofften auf eine preisregulierende Maßnahme seitens der OPEC+, nachdem sich Russland gesprächsbereit gezeigt hatte. Zwar gaben die API-Daten dem Ölpreis einen preissenkenden Impuls, doch die anderen beiden Faktoren glichen dies aus und sorgten sogar für eine Aufwärtstendenz, die von charttechnischen Kaufsignalen unterstützt wurde. Die Marktteilnehmer wurden dazu animiert zu kaufen und auch an den Aktienmärkten gab es positive Entwicklungen, die eine zusätzliche Stütze für den Ölpreis boten.
Noch am Vormittag durchbrachen die Notierungen einen Widerstand und testeten auch den nächsten, welchen sie im Laufe des Nachmittags ebenfalls durchbrachen. Zwar meldete die OPEC in ihrem Monatsbericht ein sinkendes Nachfragewachstum, doch das Coronavirus hatte bereits für einen Nachfrageeinbruch gesorgt, weshalb sämtliche Nachfragesorgen bereits im Ölpreis berücksichtigt sind. Deshalb fand auch der am Dienstagabend veröffentlichte Monatsbericht der Energy Information Administration am Ölmarkt kaum Beachtung.
Statt aufgrund der pessimistischen Nachfrageentwicklung senkende Einflüsse anzunehmen, reagierte der Ölkurs auf einen anderen Aspekt des OPEC-Monatsberichtes: Der zu erwartende Angebotsüberschuss wird zwangsläufig mit weiteren Kürzungen einhergehen, um den Ölpreis nicht verfallen zu lassen. Der Ölpreis stieg deshalb weiter an bis am späten Nachmittag das Department of Energy seinen Wochenbericht veröffentlichte. Das DOE bestätigte den Anstieg der US-Rohölvorräte und korrigierte die Zahl sogar nach oben. In Folge legte der Ölpreis auf seinem Aufwärtskurs eine Pause ein und kam von seinem Tageshoch zurück.
Der Heizölpreis übernimmt allmählich die Aufwärtstendenz des Rohölpreises. Hinzu tritt der starke Dollar, der den Preis in Euro ebenso nach oben treibt. Heizölkäufer sollten sich nun schnell entscheiden, leere Tanks zu füllen, solange der Preis noch moderat ist. Nutzen Sie den niedrigen Stand des Heizölpreises, um sich bei günstigen Konditionen von weiteren Ereignissen im Weltgeschehen unabhängig zu machen. Zumindest, was die eigenen Heizölvorräte betrifft.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,0874 US-Dollar, am Mittwochmorgen waren es 1,0907 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde für Mittwoch bei 1,0873 US-Dollar festgesetzt.
Der Euro entwickelt sich weiter abwärts und erreichte gestern sogar seinen tiefsten Stand seit 2017. Gestern belasteten schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone zusätzlich den Eurokurs, der aufgrund einer Dollarstärke ohnehin schon angegriffen war. Der Wirtschaftsbericht aus der Eurozone zeigt für Dezember 2019 eine besonders schwache Industrieproduktion auf. Ein solches Nachlassen der Produktion wurde zuletzt vor vier Jahren beobachtet. Die Aussichten der Marktteilnehmer sind eher pessimistisch. Eine Erholung der Industrie könnte sich aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus hinziehen. Auch der Euro zeigt keine Aufwärtstendenz, denn das Coronavirus sorgt für eine Flucht der Anleger in „sichere Häfen“, also in Währungen, die als besonders stabil gelten. Der US-Dollar ist eine beliebte Anlagemöglichkeit in unsicheren Zeiten. Das stärkt den US-Dollar und drückt den Eurokurs.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
DOE: US-Ölbestände stark gestiegen
Das DOE bestätigte die Meldung des API nicht nur, es korrigierte sie auch nach oben. Die Rohölvorräte der USA sind nun so groß wie seit vergangenem Dezember nicht mehr. Passend dazu nahm auch die Rohölproduktion zu. Dem starken Anstieg der Rohölbestände steht ein leichter Rückgang der Gesamtbestände gegenüber, doch der dämpfte die preissenkende Wirkung auf den Ölpreis nur wenig, verhinderte jedoch möglicherweise einen noch rapideren Preisabstieg. Eine Unterversorgung des Ölmarktes ist mit einem Blick auf den aktuellen DOE-Bericht wohl kaum zu erwarten.
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