Heizöl News: Positive Nachfrage, Bewegung bei US-Hilfspaket: Ölpreise steigen, Heizöl teurer

17. Dezember 2020, Ricarda Altrichter

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Enorme Nachfragesteigerungen in Asien, US-Hilfspaket vermutlich noch vor Weihnachten, US-Notenbank im Stabilisierungsmodus: Der Markt wird momentan mit preissteigernden Faktoren überschüttet. Demzufolge steigen auch die Ölpreise kontinuierlich, Heizöl ist heute teurer.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick 

  • DOE: Abbauten bei US-Rohölbeständen, mehr Nachfrage nach Benzin und Destillaten
  • Mögliches US-Konjunkturpaket vor Weihnachten – Fed bleibt auf Unterstützungskurs
  • Indiens Raffinerien arbeiten unter Volllast
  • Brent bei 51,65 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 427,50 US-Dollar 
  • Euro bei 1,2231 US-Dollar


Heizölpreis heute

  • Heizölpreis bei 59,04 Euro / 100L 

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 59,04 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 58,19 Cent pro Liter Heizöl.
 

Einflussfaktoren auf den Ölpreis

EU kurz vor Impfstoffzulassung gegen Coronavirus

Ölnachfrage entwickelt sich im Dezember positiv

EZB stockt Corona-Hilfen auf

Hoffnung auf US-Konjunkturpaket

Neue Lockdowns in mehreren Ländern, darunter Deutschland

OPEC+: Lockerung der Quotenregelungen ab Januar 2021

 

Wie werden sich die Ölpreise heute entwickeln?

Nach der Freude über die Impfstoffzulassung hatte der Ölmarkt gestern weitere gute Gründe für seinen Optimismus, die so vielseitig sind, dass man sie übersichtlich aufzählen muss:

  1. Trotz der akuten Pandemie-Lage in der westlichen Welt ist der Ferne Osten eindeutig vorerst über den Berg: Indische Raffinerien fahren unter Volllast, Chinas Nachfragewerte übertreffen teilweise vorpandemische Werte. Verarbeitungsquoten von 100 Prozent und mehr machen indische Raffinerie zu einem enormen Nachfragetreiber.

 

  1. Das Department of Energy (DOE) hat den vorherigen API-Daten zu den US-Ölbeständen widersprochen. Es gibt weniger Öl in den Vorratskammern, gleichzeitig ist die US-Nachfrage nach Benzin und Destillaten gestiegen.

 

  1. Es mehren sich die Anzeichen, dass sich Demokraten und Republikaner in den USA endlich auf ein US-Konjunkturpaket einigen. Und zwar noch vor dem Wochenende.

 

  1. Die US-Notenbank Fed hat nach einer Sitzung bestätigt, dass der aktuelle Unterstützungskurs für die US-Wirtschaft beibehalten wird – und wenn nötig, sogar ausgeweitet werden könnte.

 

Es ist also kein Wunder, dass sich die Ölpreise zum heutigen Tagesstart nach oben orientieren. Hatte der Markt gestern zunächst Schwierigkeiten, eine Richtung zu finden, hat er sich im späten Handel angesichts der positiven Meldungen für den Aufwärtstrend entschieden. Und derzeit gibt es keine Anzeichen, dass diese Tendenz signifikant umschwenkt.

Das sollte Heizölkäufer jedoch nicht davon abhalten, sich zum Auffüllen des Tanks zu entscheiden. Denn es steht außer Frage, dass der Optimismus erst einmal gekommen ist, um zu bleiben. Spätestens, wenn tatsächlich mit dem Impfen begonnen werden kann, könnten die Preisausschläge nach oben noch einmal an Fahrt gewinnen. Wer sich davon unabhängig macht, sichert sich einen vollen Tank zum möglicherweise besten Preisniveau der kommenden Zeit.

 

US-Hilfspaket auf dem Weg – Notenbank will Markt weiter stützen

Mit 908 Milliarden US-Dollar als Unterstützung könnte sich die US-Wirtschaft auf einen Schlag von den akutesten Folgen der Coronakrise erholen. Und endlich scheint es, als nimmt der Gesetzentwurf für dieses Hilfspaket Gestalt an. Senats-Mehrheitsführer Mitch McConnell (R) verkündete gestern, dass man Fortschritte mache und alsbald konkrete Aussagen machen könne – am besten noch vor dem Wochenende.

Die plötzliche Eile nach Monaten der Streits und der abgebrochenen Gespräche hat gute Gründe: Im Tandem mit dem Hilfspaket, das insbesondere von Demokraten gefordert und von vielen Republikanern immer wieder infrage gestellt wurde, soll auch der neue Staatshaushalt verabschiedet werden. Dieser Haushalt muss von beiden Parteien bestätigt werden, sonst gibt es einen Government Shutdown – also eine Niederlegung aller Regierungsgeschäfte, für die der Haushalt benötigt wird.

Unter der aktuellen Regierung gab es bisher drei Shutdowns, allesamt 2018. Angesichts der derzeitigen Lage sieht es kaum so aus, als würde es eine Partei darauf anlegen, nach zwei Jahren wieder für diese Patt-Situation zu sorgen.

Im Gegenteil: Shutdown vor Weihnachten wäre problematisch. Shutdown vor Weihnachten im Jahr der Pandemie wäre angesichts der bevorstehenden Impfpläne katastrophal.

Gleichzeitig zur Hilfspaketmeldung lieferte auch die US-Notenbank Fed Anlass zu Optimismus: Zwar wurde auf dem FOMC-Meeting weder am niedrigen Zinssatz noch an der Inflationsschraube gedreht. Aber Aussagen des Fed-Präsidenten Jerome Powell machen deutlich, dass die Notenbänker bereit sind, noch expansiver zu handeln, falls die amerikanische Wirtschaft weitere Hilfen braucht.

 

US-Energieminister äußert Kritik an neuer Regierung zum Thema Schieferöl

Für viele Analysten ist es ausgemacht, dass die neue Regierung unter Präsident Joe Biden langfristig weniger auf fossile Brennstoffe setzen wird. Demzufolge war eine Aussage des derzeitigen US-Energieministers Dan Brouillette in einem Fernsehinterview kaum überraschend:

Er geht davon aus, dass die klimapolitische Agenda Bidens die Investitionsmöglichkeiten für Schieferölproduzenten einschränkten könnten. Dies ist eine klare Abkehr vom Kurs der aktuellen Regierung, die neben „America first“ auch „fossil first“ verfolgte und damit die USA zum größten Ölproduzenten der Erde gemacht hat.

Die Rolle rückwärts muss aber im Spiegel der Erwartungen betrachtet werden, dass die Ölpreise 2021 zunächst wieder steigen und damit die Verluste aus der Coronakrise für die Produzenten eindämmen. Schon deshalb hatten die Ministeraussagen erst einmal keinen Einfluss auf das Marktverhalten, der sowieso dazu übergangen ist, auf langfristig steigende Preise zu wetten.

 

Entwicklung Heizölpreis heute

Da der Euro unbeirrt und stetig an Wert gewinnt, streicht diese Entwicklung einen Teil der Preisanstiege bei Rohöl für den inländischen Markt heraus. Die Frage ist heute, ob etwa US-Arbeitsmarkdaten und der EU-Verbraucherpreisindex etwas an dieser Balance aus Richtung der Devisen ändern könnten.

Auf dem Rohstoffmarkt gibt es vorerst keine Gründe, an eine Kehrtwende zu glauben. Deshalb könnte sich der Heizölpreis unterm Strich weiterhin nach oben bewegen. Schon deshalb lohnt es sich, das aktuelle Preisniveau auszunutzen und die Festtage mit einem vollen Tank und unabhängig von der weiteren Entwicklung zu beginnen.

 

Ölpreise an der Warenterminbörse: 

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 51,65 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 50,56 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 51,08 US-Dollar festgesetzt. 

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 427,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 417,50 US-Dollar, der Schlusspreis bei 418,75 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 17.12.2020 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

 

DOE

Nach den Rekordanstiegen der vergangenen Woche meldete das DOE in dieser Woche klare Abbauten bei Rohöl, mehr Nachfrage nach Ölprodukten und eine gesunkene Importquote. Das beweist deutlich, wie verzerrt die Angaben der vergangenen Woche gewesen sind. Es mag an diesem Eindruck einer Korrektur liegen, dass sich der Markt nur verhalten auf die DOE-Zahlen gestürzt hat.

DOE-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-50-171220 // Alle Angaben ohne Gewähr

 

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Wussten Sie, dass das Klimapaket der Bundesregierung den Betrieb von Ölheizungen nach 2026 nicht kategorisch ausschließt? Bestehende Ölheizungen können weiter betrieben werden. Bei einer Modernisierung der Heizungsanlage kann wieder eine Ölheizung eingebaut werden, sofern sie mit regenerativen Technologien, wie Solarthermie oder Photovoltaik, ergänzt wird. Gleiches gilt für Neubauten! Ist die Integration dieser Technologien nicht wirtschaftlich, kann eine Ölheizung wie bisher weiter betrieben oder neu installiert werden.

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Ricarda Altrichter - Autorin

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