Heizöl News: Raketeneinschläge und Virusangst

22. Januar 2020, Ricarda Altrichter

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Dass erneute Raketenangriffe in Bagdad für Sorgen auf dem Ölmarkt verantwortlich sind, ist nachvollziehbar. Über die Auswirkungen eines Virus haben wir an dieser Stelle bisher nicht berichtet. Doch die Corona-Fälle in China belasten auch den Heizölpreis und machen ihn günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Regierungsviertel in Bagdad von Raketen getroffen
  • Corona-Virus breitet sich aus und schürt Sorge um geringere Ölnachfrage
  • US-Schieferölproduktion im Januar erneut stark gestiegen
  • Brent bei 64,35 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 565,25 US-Dollar
  • Euro bei 1,1085 US-Dollar

Heizölpreisentwicklung

•             Heizölpreis bei 64,81 Euro / 100L

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 64,81 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag lag der Heizölpreis bei 65,70 Cent pro Liter Heizöl.

 

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

▲ Raketentreffer in Bagdad

▲ Produktionsausfälle in Irak und Libyen

▲ USA verzichten auf Militärschlag gegen Iran

▲ OPEC+ beschließt Kürzungen bis Mitte 2020

 

▼ Corona-Virus könnte Ölnachfrage senken

▼ US-Ölförderung auf Rekordniveau

▼ US-Strafzölle gegen China bleiben vorerst bestehen

▼ Schwaches chinesisches Wirtschaftswachstum

▼ IEA , EIA und OPEC prognostizieren Überversorgung für 2020

 

 

 Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 64,35 US-Dollar. Der Vergleichswert von Dienstag betrug 64,57 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 64,53 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 565,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Dienstag lag bei 573,75 US-Dollar, der Schlusspreis bei 569,00 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 22.01.2020 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

 

Die Preisentwicklung im Überblick

Normalerweise besprechen wir an dieser Stelle keine Gesundheitsthemen, doch das in China ausgebrochene Corona-Virus bereitet dem Markt Sorgen. Das von Mensch zu Mensch übertragbare Virus könnte sich rasant ausbreiten, ein erster Fall in den USA wurde bereits gemeldet.

Die drohende Epidemie kommt gerade zum chinesischen Neujahrsfest, also einer Zeit, in der die Menschen viel reisen. Diese Aktivitäten könnten sich nun empfindlich einschränken und damit auch die saisonal ohnehin schwächere Ölnachfrage noch weiter belasten. Darum spielt in die Ölpreise heute Morgen auch ein deutlicher Virusfaktor, der kaum von anderen Nachrichten beeinflusst wird.

In Iraks Hauptstadt Bagdad sind Raketen eingeschlagen. Die Geschosse trafen das Regierungsviertel, in der sich auch die US-Botschaft befindet. Der Verursacher ist bisher nicht klar, fest steht nur, dass niemand verletzt wurde. Allerdings sind diese Raketen ein weiteres deutliches Zeichen dafür, dass sich die Situation in Irak langsam zuspitzt.

Dies bereitet dem Markt größere Sorgen als die Situation in Libyen, wo General Haftar die Ölindustrie festgesetzt hat und so das Angebot momentan um etwa 1 Mio. B/T drückt. Da die Überversorgung derzeit jedoch mit dem gleichen Wert angegeben wird, nimmt der Einfluss der libyschen Lage zusehends ab.

Sollte sich diese Lage allerdings in Richtung Bürgerkrieg verändern, wird Libyen vermutlich wieder wichtiger für die Ölpreisbildung. Die Bedrohung in Irak ist derzeit jedoch unmittelbarer, zumal hier rund 4,5 Mio. B/T auf dem Spiel stehen, die sich nicht so einfach ausgleichen ließen. Irakische Sicherheitskräfte an diversen Ölförderanlagen befinden sich momentan in Streik und behindern so die Förderung. Die Raketen setzen hier natürlich kein gutes Signal, da die politische Situation noch angespannter ist als in Libyen.

Doch der größere Einfluss des Corona-Virus zeigt eben auch, dass sich der Markt in Vorsicht übt, wenn es um die Einschätzung der Lage im Nahen Osten geht. Heftige Preisausschläge dürften nur erfolgen, wenn es greifbare Hinweise auf eine Eskalation gibt.

Die Energy Information Administration (EIA) hat für Januar erneut eine deutliche Produktionssteigerung der US-Ölindustrie gemeldet. Bisher hatte dieser Fakt keinen Einfluss auf die Preise, da sich nur ein Trend fortsetzt, der 2019 bereits stabil war. Doch ein Anstieg von rund 73.000 B/T im Vergleich zu Dezember ist eine Hausnummer, die nicht ignoriert werden kann. Die Frage ist natürlich, ob die US-Produzenten für ihren steigenden Ölvorrat auch Abnehmer finden. Zumindest wochenweise wird sich diese Frage mit dem Bericht des Department of Energy, der morgen veröffentlicht wird, klären lassen und einen Einfluss entwickeln.

Erst einmal profitieren Heizölkäufer vom gesunkenen Preisniveau und können ihren Tank günstig auffüllen. Da sich die Unwägbarkeiten der Weltpolitik häufen, sollten Sie diese Gelegenheit schnell nutzen.

 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1085 US-Dollar, am Dienstag waren es 1,1096 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Dienstag wurde bei 1,1115 US-Dollar festgesetzt.

Weiterhin gibt es bei der Euronotierung kaum Veränderungen zu melden und derzeit stehen auch keine Indikatoren an, die der Währung Schwung geben könnten. Auch in den USA ist die Indikatorenlage derzeit ruhig, wobei immer noch die Nachwehen des Feiertags von Montag dafür verantwortlich gemacht werden können.

 

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Ricarda Altrichter - Autorin

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