Heizöl News: US-Ölbestände und Nachfrageprognosen holen Ölpreise aus der Starre

15. April 2021, Sefana Boucherit

Bestandsabbauten in den US-Öllagern, ein unerwartet sonniger Nachfrageausblick und ein Angriff auf US-Truppen im Irak haben den Ölpreisen gestern Schwung gegeben.
Die problematische Rhetorik des Iran stützte zusätzlich. Der Heizölpreis ist heute gestiegen.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick 

 

  • DOE-Bericht: Deutlich weniger Rohöl, gestiegene Nachfrage
  • US-Truppen in Irak durch Drohnen angegriffen
  • IEA korrigiert Prognose zum Nachfragewachstum für 2021 nochmals nach oben
  • Iran will als Reaktion auf Stromausfall Iran auf 60 Prozent anreichern
  • Johnson & Johnson setzt europäische Markteinführung seines Impfstoffs aus
  • Brent bei 66,51 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 530,50 US-Dollar 
  • Euro bei 1,1973 US-Dollar


Heizölpreis heute - Was kostet Heizöl heute?

 

  • Heizölpreis bei 67,02 Euro / 100L 

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 67,02 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 65,64 Cent pro Liter Heizöl.
 

 

Einflussfaktoren auf den Ölpreis

 Monatsberichte sehen immer deutlichere Nachfrageerholung im 2. Quartal 2021
Iran will Uran noch stärker anreichern – Verhandlungen mit USA in Gefahr
Europas Wirtschaft profitiert von Nachfrageerholung in China und USA
Covid: Hohe Infektionszahlen und Lockdowns in Indien und Europa

 

Wie werden sich die Ölpreise heute entwickeln?

Der Markt ist derzeit nicht in Risikostimmung. Das Handelsvolumen liegt unter den vergleichbaren Monatswerten, die Preisbewegungen sind daher umso deutlicher. Der gestrige Handelstag brachte mit dem IEA-Monatsbericht, den DOE-Daten zu US-Ölbeständen und geopolitischen Faktoren auch generelle Gründe für einen Aufwärtstrend. Der IEA-Bericht spiegelt die wirtschaftliche Lage gut wider: Kurzfristig dürfte das globale Ölangebot ansteigen, was die Preise vorerst drücken kann. Doch mittelfristig sieht die Agentur für 2021 eine klare Nachfrageerholung. Deshalb korrigierte sie ihre Prognosen überraschend noch einmal nach oben.

Jedoch wird einmal mehr deutlich, dass diese Entwicklung an den Impffortschritt gebunden ist: China und die USA gehen immer stärker mit Volldampf voraus, Indien als drittgrößter Ölabnehmer muss täglich neue Infektionsrekorde und damit Lockdown-Maßnahmen verkünden. Europa muss unterdessen vorerst die Hoffnung auf einen weiteren Impfstoff aufgeben: Das US-Präparat von Johnson & Johnson hat bei wenigen Patienten Blutgerinnsel im Hirn ausgelöst und geht damit einen ähnlichen Weg wie der Astra Zeneca-Wirkstoff.

Die Amerikaner haben die europäische Markteinführung deshalb vorerst gestoppt und damit mehreren Millionen mögliche Dosen aus der Rechnung zum europäischen Impffortschritt genommen. Wiederum auf der anderen Seite der Investitionsabwägungen stand gestern der DOE-Bericht, der nicht nur einen deutlichen Abbau der Rohölbestände vermeldete, sondern auch eine gestiegene Nachfrage nach allen Produkten festhielt. Im Spannungsfeld optimistischer Langzeitaussichten, geopolitisch heikler Lagen und der Realität der Pandemie ist die Aufwärtsbewegung der Ölpreise inzwischen zwar etwas gebremst, doch vorerst gibt es nur wenige Impulse für eine deutliche Abwärtskorrektur.

 

IEA gibt sich optimistisch

Nachdem zuvor schon die OPEC und die US-amerikanische Behörde EIA davon ausgegangen waren, dass sich die Nachfrage im Jahr 2021 schneller erholen könne als gehofft, legte die International Energy Agency (IEA) in ihrem Monatsbericht gestern nach: Nach einem bereits überraschend positiven Ausblick im März hat die IEA die Nachfragewachstumsprognosen nochmals um 0,2 Mio. B/T angehoben. Zudem dürfte es zu einem geringeren Anstieg des Angebots an Nicht-OPEC-Öl kommen. Eine positive Prognose macht noch keine Nachfrageerholung, doch es zeichnet sich inzwischen ein klarer Aufwärtstrend in allen großen Berichten ab. Und solchen Trends folgt der Markt derzeit wiederum gern.

Das kann aber nicht verhehlen, dass auch die IEA Vorsicht walten lässt: In den nächsten Monaten könne es demnach zu einem kurzfristigen Abwärtstrend kommen, weil mehr OPEC-Öl auf dem Markt ankommt. Auch das Thema Iran spielt im IEA-Bericht eine Rolle. Das sanktionierte Land wird bereits wieder auf einem Exportniveau wie vor knapp zwei Jahren kalkuliert.

 

Iran will Uran stärker anreichern

Nach dem Stromausfall in einem iranischen Atomkraftwerk, der von Teheran als Sabotageakt seitens Israel bezeichnet wurde, will das Land Uran nun auf 60 Prozent anreichern. Dieser Schritt ist nicht nur eine deutliche Verletzung der im Atomabkommen festgelegten Höchstgrenze.  Es dürfte auch die Verhandlungen mit den USA zur Rückkehr in das Abkommen erschweren. Für die Herstellung von Atomwaffen bräuchte es zwar eine Anreicherung auf 90 Prozent. Doch allein das „Muskelspiel“ und die eklatante Verletzung des Abkommens lassen in Washington Zweifel daran aufkommen, dass es Iran mit der Rückkehr ernst meint. Mit diesem Schritt steigt die Möglichkeit, dass die Gespräche am heutigen Donnerstag scheitern.

Auch wenn Iran offensichtlich erfolgreich die Sanktionen auf die Ölindustrie umgeht, dürfte der Markt momentan achtsam auf Teheran blicken und im Falle eines Scheiterns die Ölpreise erst einmal nach oben schrauben. Auch ein unbemannter Drohnenangriff auf US-Truppen in Nordirak hat stützende Wirkung. Verletzt wurde niemand, solche Angriffe sind zudem leider keine Seltenheit. Allerdings soll der Angriff laut Vermutungen auf das Konto iranisch subventionierter Milizen eingehen. Auch dies macht die Voraussetzungen für die Verhandlungen in Wien nicht gerade leichter.

 

Der Ausblick für den Heizölpreis

Der halbwegs stabile Eurokurs kann die Ölpreisentwicklung zwar nicht umkehren, aber zumindest abfedern. Auch wenn der Heizölpreis heute Morgen vorerst gestiegen ist, bleibt das Preisniveau angesichts der generellen Börsenaktivitäten attraktiv genug, um den Heizöltank jetzt kostengünstig aufzufüllen.

 

 

Ölpreise an der Warenterminbörse: 

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 66,51 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 62,88 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 66,58 US-Dollar festgesetzt. 

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 530,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 499,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 528,25 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 15.04.2021 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

 

DOE

Die größten Impulse gehen in dieser Woche von den deutlichen Bestandsabbauten bei Rohöl und der gestiegenen Nachfrage nach Produkten aus. Dass auch die Förderung und die Raffinerieauslastung zugenommen haben, interessierte den Markt gestern vorerst nicht.

DOE-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-15-150421 // Alle Angaben ohne Gewähr

 

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Sefana Boucherit – Autorin

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