Liter Heizöl kostet im Schnitt unter 60 Cent

23. Juli 2015,

Heizoelpreis gefallen 23072015

Unser durchschnittlicher Heizölpreis ist erstmals seit über drei Monaten unter 60 Cent pro Liter gesunken. Die Ölpreise werden weiterhin von der überversorgten Marktlage belastet, schaffen momentan aber keinen weiteren Ausbruch nach unten. Der Euro kann sich weiter gegenüber dem US-Dollar behaupten.

Ölpreisentwicklung

Die Ölpreise entwickelten sich gestern volatil. Erst wurde der Abwärtsspielraum getestet, ein Durchbruch über wichtige Schlüsselmarken hinweg, wie 50 US-Dollar beim amerikanischen WTI Öl, gelang jedoch nicht. Die Produktpreise für ICE Gasoil stiegen zum Nachmittag sogar wieder an, bevor zum Abend hin wieder eine Abwärtsbewegung einsetzte.

Der Preis für die europäische Referenzsorte Brent liegt aktuell bei etwas über 56 US-Dollar pro Barrel und ICE Gasoil bei ca. 509 US-Dollar pro Tonne. Die ansonsten viel beachteten Daten des DOE (Department of Energy, Energieministerium der Vereinigten Staaten) zu den amerikanischen Ölbeständen sorgten nur für verhaltene Reaktionen.

Die Daten des DOE fielen für Produkte und Rohöl uneinheitlich aus. Die US Raffinerieauslastung befindet sich auf absolutem Rekordniveau und ist in der letzten Woche noch einmal gestiegen. Trotzdem sind die Rohölbestände gestiegen. Das deutet auf hohe Importe hin.

Die Nachfrage nach Benzin und Destillaten (Heizöl, Diesel) ist stark angestiegen und liegt auf einem extrem hohen Niveau. Durch die hohe Nachfrage nahmen die Bestände bei den Destillaten nur geringfügig zu, während Benzinvorräte deutlich zurück gingen.

Gerade die hohe Produktnachfrage kann zu unterschiedlichen Entwicklungen der Ölpreise und Produktnotierungen führen. Dies zeigte sich bereits beim Anstieg von ICE Gasoil gestern Nachmittag, während der Brent-Preis dieser Entwicklung nicht folgte. Zudem hat die extrem hohe Nachfrage in den USA das Potenzial, einen weiteren Preisrutsch bei den Ölpreisen zu verhindern.  

Entwicklung Eurokurs

Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar gestern zeitweise an Wert eingebüßt, konnte die Verluste aber zum Abend hin wettmachen. Heute Morgen sprang der Eurokurs sogar über 1,10 US-Dollar.

Am Finanzmarkt wurde der Kurssprung mit einer Dollarschwäche begründet, obwohl es für diese keine ersichtlichen Gründe gibt. Möglicherweise ergibt sich ein neues Bild, wenn heute Nachmittag aktuelle amerikanische Konjunkturdaten veröffentlicht werden.

Heizölpreisentwicklung

Unsere Heizölpreise sind im bundesweiten Durchschnitt unter 60 Cent pro Liter gefallen, bei einer 3.000 Liter Standardlieferung. Wir gehen davon aus, dass sie bis zum Wochenende auf diesem Niveau verharren. Längerfristig kann spekuliert werden, ob sich bei den Ölpreisen die steigende Nachfrage oder das mehr als ausreichende Angebot durchsetzt. Zumindest ist kurzfristig nicht mit einem signifikanten Preisanstieg zu rechnen.

Unser Tipp: Nutzen Sie unsere Services für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung. Gerade wenn sich der Tankinhalt dem Ende zuneigt, können Sie so auch von kurzfristigen Preisnachlässen profitieren. Das Auf- und Ab der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigt, dass sich auch innerhalb einer Woche erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf ergeben kann.

Eine Übersicht über die regionale Heizölpreisentwicklung finden Sie hier: TOTAL Heizölpreise