Heizölpreise: Heizöl zum Monatswechsel günstiger?

30. April 2018, Peter Dudda

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Nach einem ruhigen Handel am Freitag geben die Ölpreise zum Brückentag vorerst nach. Im Fokus der Händler steht für heute der Handelsstreit zwischen den USA und Europa und die US-Iranpolitik. Was das für die Heizölpreisentwicklung bedeutet, erfahren Sie bei uns.

Ölpreisentwicklung

In der letzten Woche mussten Heizölverbraucher abermals deutliche Preissteigerungen verkraften. Die Gründe waren vielfältig: Ein schwächelnder Euro verteuert das in US-Dollar gehandelte Öl im europäischen Währungsraum, in Libyen gab es nach einem Anschlag auf eine Pipeline Lieferausfälle und die USA drohen dem Iran das Atom-Abkommen auszusetzen und das Land mit neuen Sanktionen zu belegen, welche in der letzten Konsequenz auch die Öl-Exporte treffen könnten. Dazu unterliegen die Ölmärkte einer knappen Versorgungslage, jedes Ereignis mit Potenzial für Lieferausfälle wirkt da umso schwerer und die Kurse an den Ölbörsen reagieren empfindlicher.

Am Freitag kehrte nach den Kursgewinnen der Vortage dennoch etwas Ruhe in die Märkte ein. Die einzige Meldung mit Kurseinflusspotenzial kam aus dem Nahen Osten. Jemenitische Houthi-Rebellen versuchten sich erfolglos an einem Raketen-Angriff auf Saudi Arabien. Deutliche Reaktionen blieben allerdings aus, da sich die Märkte scheinbar schon an solche Meldungen aus der Region gewöhnt haben.

Zum späten Handel nutzten einige Händler das hohe Preisniveau und setzten zum Wochenende vereinzelt auf Gewinnmitnahmen. Die Kurse schlossen damit leicht unter ihren Startniveaus. Zum Wochenstart geben die Kurse bereits leicht nach, Heizöl ist daher heute etwas günstiger zu haben.
 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Montagmorgen bei 74,28 US-Dollar. Am Freitagmorgen waren es noch 74,45 US-Dollar. Der Schlusspreis für Freitag wurde bei 74,64 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand zum Wochenstart bei 652,75 US-DollarDer Vergleichswert am Freitagmorgen lag bei 654,50 US-Dollar, während der Schlusspreis zum Wochenende bei 656,75 US-Dollar stand.
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 30.04.2018

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

In aller Kürze: Was für die Ölpreisentwicklung heute noch wichtig ist

  • Die Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen ist abermals gestiegen. Aktuell sind damit über 820 Anlagen in den USA aktiv. Händler werten den weiteren Anstieg der Bohranlagen begünstigend für eine bevorstehende Ausweitung der US-Ölförderung. Allerdings dauert es mindestens 6 Monate, bis aus einer angebohrten Ölquelle tatsächlich auch Öl gefördert werden kann.

  • Die Staaten des OPEC-Kartells kürzen im Rahmen eines Abkommens mit weiteren Partnern seit nunmehr anderthalb Jahren ihre Ölproduktion. Ziel ist die weltweiten Lagerbestände abzubauen und damit ein höheren Ölpreis durchzusetzen. Nach neuesten Zahlen werden die Förderquoten aktuell nicht nur eingehalten, sondern sogar unterschritten. In dem aktuell ohnehin schon knappen Marktumfeld, sorgt diese Meldung für weiteren Preisdruck.

  • Vor einigen Wochen haben die USA Zölle auf die Einfuhr von Stahl- und Aluminium gegen die Europäische Union verhängt. Auf Weisung der US-Administration wurden die Strafzölle übergangsweise ausgesetzt. Die Frist endet heute Nacht und weitere Zugeständnisse seitens der USA sind nicht zu erwarten. Die Fronten scheinen verhärtet, die EU droht mit Gegenmaßnahmen in Form von Strafzöllen auf US-Produkte. Damit könnte eine Spirale losgetreten werden, die zu einem Handelskrieg führt. Damit könnte das Wirtschaftswachstum diesseits und jenseits des Atlantiks unter Druck geraten, was die Nachfrage nach Öl ausbremsen könnte.

  • Die USA drohen weiterhin am 12. Mai aus dem Atom-Abkommen mit dem Iran auszusteigen und die Sanktionslockerungen aufzuheben. Die USA verlangt eine Nachverhandlung der Konditionen, was der Iran abermals ablehnte. Sollte der iranische Ölsektor von neuen Sanktionen betroffen sein, könnte das die Versorgungslage an den Ölmärkten kurzfristig weiter erschweren.

 

Fazit – Wie geht es mit den (Heiz-)Ölpreisen weiter?

Es gilt weiterhin: Selbst wenn es Meldungen gibt, die für eine nachhaltige Preisentspannung sprechen könnten, so werden diese vom Markt momentan weitestgehend ignoriert. Zu groß sind die gesammelten Faktoren, die für weitere Preissteigerungen sprechen. Diese sind praktisch sämtlich politischer Natur und damit nur wenig vordergründigen Marktmechanismen unterworfen. Deshalb gibt es hier auch keine rechnerisch fundierten Aussagen, die eine Prognose stützen könnten. Dennoch: Mit Blick auf den Handelsstreit zwischen den USA und der EU, könnten nach dem morgigen Feiertag niedrigere Heizölpreise für etwas Entspannung bei Heizölkäufern sorgen.
 

Entwicklung Eurokurs

Der Euro hat in der letzten Woche deutlich nachgegeben und stützt damit die höheren Heizölpreise. Betrug der Freitagsstartwert noch 1,2106 US-Dollar, sind es zum Start der neuen Woche bereits wieder 1,2127 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzpreis am Freitagnachmittag bei 1,2070 US-Dollar festgeschrieben.

Für heute stehen nur wenige Zahlen an, die für Bewegung sorgen könnten. Einzig die Veröffentlichung der Verbraucherpreisentwicklung im April und die Daten der Europäischen Zentralbank zur Geldmengenentwicklung in der Eurozone könnten für etwas Bewegung sorgen. Die Auswirkungen des Handelsstreits zwischen der USA und der EU sind noch nicht abzusehen, könnten aber im weiteren Verlauf der Woche für weiteren Druck auf die Gemeinschaftswährung sorgen.
 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 67,23 Cent pro Liter Heizöl. Zum Wochenende waren es noch 67,58 Cent.

Den nächsten Kurveneinschlag bei den Heizölpreisen können wir im weiter hoch agilen Marktumfeld momentan nicht voraussagen. Darum ist es die wirtschaftlich beste Entscheidung, wenn Sie sich heute zum Heizölkauf entschließen. So sichern Sie sich möglicherweise das beste Preisniveau der nächsten Tage und machen sich von allen weiteren Entwicklungen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.