Hurricane Barry glimpflich – Ölpreise kaum verändert

15. Juli 2019, Ricarda Altrichter

Zum wochenstart hat sich der Ölpreis kaum verändert. Der Heizölpreis ist etwas günstiger - 15.07.19

Im Golf von Mexiko kehrt das Personal auf die zur Sicherheit abgeschalteten Ölbohrinseln zurück, nachdem Hurricane Barry relativ glimpflich verlaufen ist. Der IEA-Monatsbericht bestätigte den allgemeinen Nachfrage-Pessimismus.
Die Ölpreise zeigen sich kaum verändert, Heizöl ist etwas günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • IEA-Monatsreport bestätigt pessimistischere Nachfrageprognosen
  • Baker Hughes Report: 4 aktive US-Ölbohranlagen weniger – neues Jahrestief
  • Brent bei 66,60 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 601,75 US-Dollar
  • Euro bei 1,1271 US-Dollar
     

Heizölpreisentwicklung

  • Heizölpreis bei 68,79 Euro / 100L

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 68,79 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 69,72 Cent pro Liter Heizöl.
 

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

Iran überschreitet Limits des Atomabkommens
Vorerst keine weiteren US-Strafzölle gegen China
 Schärfere US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela
 OPEC+ Kürzungen werden verlängert

EIA, OPEC und IEA-Berichte senken Nachfrageprognosen
 Produktionssteigerung in Kasachstan und Irak
USA steigern Produktion weiter deutlich
Verringerte Auslastung asiatischer Raffinerien
 

 Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 66,60 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 66,99 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 66,72 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 601,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 607,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 605,00 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 15.07.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Auch wenn die Gefahr durch Hurricane Barry im Golf von Mexiko noch nicht ganz gebannt ist, so verläuft das Wetterphänomen doch glimpflicher als befürchtet. Personal der abgeschalteten Förderinseln kehrt bereits wieder an den Arbeitsplatz zurück, Häfen und Raffinerien werden wieder geöffnet. Damit ist dieser Preisfaktor für die Ölnotierungen passé und wurde schon über das Wochenende nach und nach ausgepreist.

Dennoch bleibt dieses kurzfristig stützende Element weiterhin ein Thema, was sich nicht zuletzt daran zeigt, dass der Monatsbericht der International Energy Agency relativ wenige Auswirkungen hatte, obwohl er die pessimistischen Nachfrageaussichten seitens der OPEC und der EIA bestätigte.

Wichtig am IEA-Bericht ist vor allem, dass er nahelegt, dass die OPEC trotz Kürzungen keinen Erfolg damit haben dürfte, die weltweiten Ölbestände zu verringern. So steigen die Vorräte insbesondere in den Ländern der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) immer weiter an, statt wie gehofft abzunehmen und den Ölpreis zu stabilisieren.

Dieser Fakt ist indes weder für den Markt noch für die OPEC eine Neuigkeit, zumal der IEA-Bericht nur bestätigte, was OPEC und IEA ebenfalls erkannt hatten: Sollte es keine nennenswerte Einigung im Handelsstreit zwischen China und den USA geben und sollten keine unvorhergesehenen Ereignisse die globale Produktionssteigerung bei Öl ausbremsen, wird die Nachfrage weiter kontinuierlich sinken und 2020 sichtbar unter dem Angebot liegen.

Diese Entwicklung erklärt auch, warum der Baker Hughes Report zur Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen erneut eine Abnahme gemeldet hat und den Gesamtbestand mit 784 Anlagen nun auf einem Jahrestiefststand einordnet. Die Betreiber wollen einfach keine Investitionsrisiken eingehen und konzentrieren sich lieber auf die Ausbeutung vollständig erschlossener Ölquellen.

Insgesamt verlief das Wochenende ausnehmend ruhig, die Ölpreise zeigten kaum Veränderungen und notierten nach dem Hurricane-Effekt wieder etwas niedriger. Dabei konnte der Eurokurs stabil bleiben und macht Heizöl damit für inländische Käufer heute günstiger. Somit ergibt sich eine perfekte Gelegenheit für den Heizölkauf zu einem moderaten Preisniveau.
 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1271 US-Dollar, am Freitag waren es ebenfalls 1,1271 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1253 US-Dollar festgesetzt.

Zwar scheint der Eurokurs über das Wochenende auf dem gleichen Niveau verharrt zu sein, doch sind Devisennotierungen eigentlich immer in Bewegung. Dennoch ist die Stabilität der Gemeinschaftswährung durchaus bemerkenswert, auch wenn sie nur darauf beruht, dass sich die Anleger in jeder Hinsicht zurückgehalten haben und die Wirtschafts- und Konjunkturzahlen dieser Woche abwarten.

Hier stehen unterschiedliche Angaben aus den Volkswirtschaften der EU und den USA auf dem Programm. Angesichts zuletzt immer wieder überraschender Entwicklungen ist es hier schwierig, Prognosen zur möglichen Auswirkung der jeweiligen Zahlen abzugeben.
 

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 15.07.2019

  • NY Empire-State-Produktionsindex, USA

Dienstag, 16.07.2019

  • Handelsbilanz, Eurozone
  • ZEW-Konjunkturerwartungen, Deutschland + Eurozone
  • Einzelhandelsumsätze, USA
  • Industrieproduktion, USA
  • Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA

Mittwoch, 17.07.2019

  • Verbraucherpreisindex, Eurozone
  • Fed Beige Book, USA
  • EIA Rohöl-Lagerbestand, USA

Donnerstag, 18.07.2019

  • Arbeitsmarktdaten, USA

Freitag, 19.07.2019

  • Verbrauchervertrauen, USA
  • Reden Fed-Mitglieder, USA
  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr
 

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Ricarda Altrichter - Autorin

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