Heizölpreis: Kurzes Aufatmen des Ölpreises, Heizöl teurer

4. März 2019, Peter Dudda

Heizöl zum Wochenstart etwas teurer - 04.03.2019

Der Ölpreis nahm seinen preissteigernden Schwung über das Wochenende mit, nachdem Gewinnmitnahmen zunächst den Freitag prägten. Zwischen den USA und China ist eine Einigung in Sicht, während die Zahl aktiver US-Ölbohranlagen sinkt. Heizöl heute teurer.

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Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • USA und China: Einigung in Sicht?
  • Baker Hughes: Anzahl aktiver Ölbohranlagen sinkt
  • Brent bei 65,29 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 617,00 US-Dollar
  • Euro bei 1,1366 US-Dollar
  • Heizölpreis bei 70,49 Euro / 100L

 Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

Hoffnung auf Lösung des Handelsstreits zwischen USA und China
OPEC-Förderkürzung übererfüllt
Abschaltung Safaniyah-Ölfeld im arabischen Golf
Revolution in Venezuela und Verschärfung der US-Sanktionen
Russland verspricht volle Umsetzung der OPEC+ Kürzungen bis April

China will heimische Ölwirtschaft ausbauen
Russland und OPEC wollen Allianz stärken

Brasilien weitet Ölproduktion aus
Kanada weitet Ölproduktion nach Kürzungen wieder aus
USA modernisieren ihre strategischen Reserven

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 65,29 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug noch 66,02 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 64,90 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 617,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 630,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 625,75 US-Dollar.
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 04.03.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Der Freitag entließ den Ölpreis mit einer leichten Aufwärtstendenz ins Wochenende, die auch im ruhigen Wochenendmarkt weiter anhielt. Doch zuvor atmete der Ölpreis am Freitag kurz durch.

Die Marktteilnehmer erwarteten derweil gespannt die zum Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten. Diese Daten brachten vor allem eines: neue Skepsis zum globalen Wachstum der Wirtschaft und damit auch zur Ölnachfrage. Besonders der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) bereitete den Marktteilnehmern Sorgen. Er sank auf den niedrigsten Stand seit November 2016. Der ISM Einkaufsmanagerindex gilt als der verlässlichste und wichtigste Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Sinkt dieser Index, ist steigende Nervosität am Markt meist vorprogrammiert. Die Händler reagierten mit Gewinnmitnahmen. Gegen Freitagabend beruhigte sich die Lage jedoch. Der Ölpreis startet somit unterhalb des Morgenpreises aber oberhalb des Schlusspreises vom Freitag in die neue Woche.

Positive Meldungen vom Handelsstreit zwischen den USA und China und die Verknappung der Ölförderung durch die OPEC-Kürzungen und die Sanktionen gegen den Iran und Venezuela unterstützen weiterhin den Ölpreis und wirken preissteigernd. Auch der Heizölpreis steht unter diesen Einflüssen und steigt bereits seit mehreren Handelstagen an. Die Wirkung der steigernden Impulse wird möglicherweise erst mittelfristig nachlassen. Heizölkäufer sollten darum nicht länger zögern, leere Tanks aufzufüllen, solange sich der Heizölpreis auf einem moderaten Niveau befindet.
 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1366 US-Dollar, am Freitagmorgen waren es 1,1373 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1377 US-Dollar festgesetzt.

Nicht nur der Ölmarkt, auch der Devisenmarkt blieb ohne große Impulse, sodass auch hier der Handelsstreit zwischen China und den USA im Fokus der Aufmerksamkeit steht. Beide Seiten signalisieren Annährungen über ein Ende des Konflikts. Der Eurokurs besteht währenddessen auf seiner abwartenden Haltung und bewegt sich weiterhin in der engen Spanne, in der er sich auch schon in der letzten Woche aufgehalten hat.'
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  • USA und China: Einigung in Sicht?
  • Baker Hughes: Anzahl aktiver Ölbohranlagen sinkt

USA und China: Lösung des Konflikts bereits Ende März?

Die Vereinigten Staaten von Amerika und die Volksrepublik China liegen bereits seit mehreren Monaten im Streit um Strafzölle, die die US-Regierung China auferlegt hat. Trump kommt mit diesem Vorgehen seinem Slogan „America first“ nach und möchte damit sowohl die Einfuhr ausländischer Waren reduzieren als auch den Export US-amerikanischer Erzeugnisse stärken.

Die hohen Strafzölle und die damit verbundenen Auseinandersetzungen zwischen den USA und China beeinflussten den Ölpreis immer wieder stark. Nun ist eine Einigung in Sicht. Sowohl die US-Regierung als auch die chinesischen Staatsführer signalisierten einen positiven Verlauf der Verhandlungen und sprachen sogar von „substanziellen Fortschritten“. Noch in diesem Monat könnte es zu einer Einigung kommen, Ende März wäre ein Treffen der Staatsoberhäupter in Florida möglich, um die Verhandlungen abzuschließen und eine Vereinbarung zu unterzeichnen. Eine mögliche Einigung könnte der Abbau von chinesischen Hürden und Einfuhrzöllen für US-Produkte und die Aufhebung der Sonderzölle für die Einfuhr chinesischer Produkte in die USA sein. Wie die Vereinbarungen letztlich aussehen werden, bleibt abzuwarten. Die positive Stimmung über den Verlauf der Verhandlungen gibt dem Ölpreis jedoch bereits jetzt Aufschwung, da eine Beilegung des Streits eine beflügelte Wirtschaft beider Länder, in Folge auch der Welt und damit eine steigende Ölnachfrage nach sich ziehen könnte.
 

Baker Hughes: Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen sinkt

Der Bericht der Erdöl-Service-Gesellschaft Baker Hughes zeigte am Freitag eine gesunkene Zahl aktiver Ölbohranlagen in den USA. Demnach wurden zehn Anlagen aus dem Betrieb genommen, womit ein Trend fortgesetzt wird, der sich bereits seit einigen Wochen und Monaten abzeichnet. Entgegen naheliegender Annahmen muss dies nicht durch den Einfluss auf den Ölpreis begründet sein. Vielmehr können sich begrenzte Pipelinekapazitäten für den Rückgang aktiver Ölbohranlagen verantwortlich zeichnen.

Die Anlagen bohren neue Ölquellen an, aus denen zukünftig Rohöl gefördert werden kann. Je mehr Rohöl gefördert wird, desto mehr muss folglich transportiert werden. Sind die Pipelines nahezu ausgelastet, wird der Transport aufwendig und teuer. Solange die Transportkapazitäten ausgereizt sind, ist es unnötig, übermäßig viele Ölquellen anzubohren. Neue Pipelines sind jedoch bereits in Planung oder werden sogar schon angelegt, sodass in der zweiten Jahreshälfte weitere Pipelinekapazitäten zur Verfügung stehen könnten. Dann können wieder mehr Ölbohranlagen aktiviert werden.

Sorge muss der sinkenden Zahl aktiver US-Ölbohranlagen damit nicht gelten. Im Gegenteil: Die aktiven Ölbohranlagen reichen aus, um das weitere Förderwachstum der USA aufrechtzuerhalten.
 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 70,49 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 70,37 Cent pro Liter Heizöl.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

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