Heizölpreis steigt nach Euroverlusten

9. November 2015,

Heizoelpreis gestiegen 09-11-2015

Da der Euro am Freitag erneut massive Verluste verzeichnete, wird der Heizölpreis heute wieder etwas steigen. Die Ölpreise bewegen sich aktuell in einer engen Handelsspanne, wobei durchaus Abwärtspotenzial besteht.

Ölpreisentwicklung

Der europäische Ölpreis-Index Brent liegt aktuell bei 47,94 US-Dollar pro Barrel und die für den inländischen Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil bei 453 US-Dollar pro Tonne. Die Notierungen bewegen sich damit in etwas auf dem Niveau vom Freitag.

Am Wochenende wurde die chinesische Außenhandelsbilanz veröffentlicht. Neben dem Rückgang der Handelsaktivität deuten die gesunkenen Rohölimporte auf ein schwächeln der chinesischen Nachfrage hin.

China verzeichnete in der jüngeren Vergangenheit das weltweit größte Wachstum bei der Ölnachfrage. Ein niedrigeres Wirtschaftswachstum und die gut gefüllten strategischen Reserven könnten nun dazu führen, dass die Ölnachfrage Chinas geringer steigt als bisher erwartet. Das würde die Ölpreise potenziell belasten.

Im Wochenverlauf werden es vor allem die amerikanischen Ölbestandsdaten sein, die am Ölmarkt besondere Beachtung finden werden. Daneben spielt aber auch der Devisenmarkt eine entscheidende Rolle. Der feste Dollar verteuert das Öl für alle Abnehmer außerhalb der USA, wodurch das Kaufinteresse eher gebremst wird.

Für die Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Dienstag, 10.11.2015

  • US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API)
  • Monatsreport Energy Information Administration (EIA)

Mittwoch, 11.11.2015

  • Ansprache EZB Präsident Mario Draghi
  • Monatsreport Internationale Energieagentur (IEA)

Donnerstag, 12.11.2015

  • Monatsreport OPEC
  • US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE)

Freitag, 13.11.2015

  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
  • Bruttoinlandsprodukt Eurozone

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Der Euro hat am Vertrag erneut massive Verluste hinnehmen müssen. Zum Wochenstart konnte sich der Eurokurs leicht erholen und liegt bei 1,077 US-Dollar. Das sind dennoch 2,5 Cent weniger als vor einer Woche.

Der US Arbeitsmarktbericht hatte am Freitag positiv überrascht. Diese Zahlen machen eine Leitzinswende in den USA noch in diesem Jahr weit wahrscheinlicher. Die US-Notenbank Fed hat nach ihrer letzten Sitzung betont, dass man die Arbeitsmarktdaten in Kombination mit den Verbraucherpreisen prüfen werde um zu entscheiden, ob die Zinsanhebung in der nächsten Sitzung Mitte Dezember vorgenommen werde.

Der US Dollar wurde dadurch gestützt und legte gegenüber den anderen Währungen zu. Der dadurch sinkende Wechselkurs des Euro verteuert die Ölimporte der Eurozone und führt daher auch zu steigenden Preisen für Heizöl.

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis liegt zum Wochenstart im bundesweiten Durchschnitt bei 58,60 Euro pro 100 Liter. Insbesondere im Südwesten Deutschlands bleibt die Versorgungslage kritisch. Durch das Niedrigwasser des Rheins ist die Schiffsversorgung von Raffinerien und Lagern fast zum Erliegen gekommen.

Durch die knappe Verfügbarkeit von Heizöl ist nicht nur mit deutlich längeren Lieferzeiten zu rechnen, auch die Heizölpreisentwicklung hat sich vom Rest der Republik entkoppelt. Der Liter Heizöl kostet im Südwesten durchschnittlich fünf Cent mehr als im Norden. Das liegt zum Beispiel an höheren Frachtkosten, da Schiffe wenn überhaupt nur mir wenig Ladung unterwegs sein können.

Glücklicherweise ist die geringe Verfügbarkeit von Heizöl durch die derzeit milden Temperaturen weniger problematisch als bei Minusgraden und den damit verbundenen höheren Heizölbedarf. Dennoch kann keiner vorhersagen, wann sich die Lage entspannt. Wenn sich der Tankinhalt dem Ende zuneigt, sollten Sie jetzt bereits Heizöl bestellen, um sich einen näheren Liefertermin zu sichern.

Wer noch etwas warten kann, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen. Die Auf- und Abwärtsentwicklungen der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigen, dass sich innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf bieten kann.