Heizölpreise: Auftrieb bleibt erhalten

8. August 2016,

Heizoelpreis steigt 08-08-2016

Die Heizölpreise erhalten zum Wochenbeginn doppelten Auftrieb. Der Euro verliert gegenüber dem US-Dollar und auch die Ölpreise setzen die in der vergangenen Woche eingeleitete Gegenbewegung zum steilen Abwärtstrend im Juli weiter fort.

Ölpreisentwicklung

Die Ölpreise sind im Juli von 50 auf bis zu 40 US-Dollar pro Barrel gesunken, konnten dieses niedrige Niveau aber nicht halten. Während sich die 50 US-Dollar als zu hoch erwiesen haben, da beispielsweise in den USA die Ölförderung zunehmend rentabler wurde, scheinen die 40 US-Dollar als zu niedrig bewertet zu werden, zumindest momentan.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis-Index Brent wird heute Morgen bei fast 45 US-Dollar je Barrel gehandelt. Das ist ein Preisanstieg von fast zehn Prozent gegenüber dem niedrigsten Stand aus der Vorwoche.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, wird derzeit bei rund 385 US-Dollar je Tonne notiert. Das sind etwa 30 US-Dollar mehr als noch vor einer Woche.

Zum Wochenauftakt erhalten die Ölpreise vor allem durch Gerüchte Auftrieb, dass die OPEC einen neuen Anlauf starten könnte, die Ölpreisentwicklung durch eine koordinierte Produktionsbegrenzung zu beeinflussen.

Bereits bei einem Treffen der großen Öl-Produzenten im April wurde eine Begrenzung der Förderung thematisiert. Damals scheiterte eine Übereinkunft jedoch an der fehlenden Bereitschaft des Irans, sich an einer einschränkenden Maßnahme zu beteiligen.

Der Iran war nach dem Ende der Sanktionen gerade erst wieder in die Lage versetzt worden, Exporte zu steigern und verlorene Marktanteile zurück zu gewinnen. Ohne Beteiligung des Irans war wiederum Saudi-Arabien nicht bereit, einem Deal der restlichen teilnehmenden Produzenten zuzustimmen.

Seitdem wurde es ruhig um diese Thematik, auch da durch Produktionsausfälle in Nigeria, Kuwait und Kanada die Notwendigkeit für eine Begrenzung nicht mehr gegeben war. Nun befürchten jedoch kriselnde Produzenten wie Venezuela einen erneuten Preisrutsch und die damit verbundenen Lücken im Staatshaushalt.

Ein Treffen im September soll im Raum stehen, auch wenn aktuell noch nichts bestätigt ist. Trotz der fehlenden Resultate im April sorgen die Gerüchte  kurzfristig für Auftrieb bei den Ölpreisen. Dass es allein deshalb zu nachhaltig steigenden Preisen kommt ist dagegen eher unwahrscheinlich, da die Skepsis am Ölmarkt vorerst groß bleibt.

Grundsätzlich tendiert die Ölpreisentwicklung mittelfristig abwärts. Analysten sehen durchaus noch Potenzial für einen Ölpreis unter 40 US-Dollar. Das weltweite wirtschaftliche Wachstum und damit verbunden das Wachstum der Ölnachfrage bleiben hinter den Erwartungen zurück.

Daneben reduziert sich die saisonale Rohöl-Nachfrage der Raffinerien in der zweiten Jahreshälfte. Angesichts der aktuellen Überversorgung im Produktbereich (Treibstoffe und Heizöl) und den damit verbundenen geringeren Marge der Raffinerien, rechnet man am Markt mit ausgedehnten Wartungsarbeiten im Herbst.

Sicherlich einer der Gründe, weshalb sich Produzenten Gedanken über Einschränkungen bei der Förderung machen.

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Dienstag, 09.08.2016

  • Vorabschätzung US-Ölbestandsdaten American Petroleum Institute (API)
  • EIA Monatsreport

Mittwoch, 10.08.2016

  • Offizielle US-Ölbestandsdaten vom Department of Energy (DOE)
  • OPEC Monatsreport

Donnerstag, 11.08.2016

  • IEA Monatsreport

Freitag, 12.08.2016

  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
  • BIP Eurozone

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Der US-Dollar hat vor dem Wochenende durch besser als erwartet ausgefallene Daten vom US-Arbeitsmarkt deutlichen Auftrieb bekommen, was den Euro im Gegenzug belastet.

Der Eurokurs ist unter 1,11 US-Dollar gefallen und liegt damit fast anderthalb Cent unter dem höchsten Stand der Vorwoche.

Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, bedeutet ein sinkender Eurokurs, dass die Importe für den Euroraum teurer werden.

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis für eine 3.000 Liter Standard Heizöl-Lieferung liegt heute Morgen im bundesweiten Durchschnitt bei 47,50 Euro pro 100 Liter Heizöl.

Der Heizölpreis ist damit seit Mitte der letzten Woche um über fünf Prozent gestiegen. Aktuell ist nicht sicher, ob die Heizölpreisekurzfristig weiter steigen oder das aktuell Niveau halten können. Mittelfristig sehen wir durchaus noch Potenzial für sinkende Preise, falls sich die derzeitigen Rahmenbedingungen nicht signifikant ändern.

Unsere Empfehlung lautet daher: Wer sicher gehen will, sollte jetzt bereits Heizöl kaufen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kann man beim Kauf einer Menge von 1.000 Litern Heizöl immerhin noch etwa 100 Euro sparen. 

Wir empfehlen Ihnen in jedem Fall, unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.