Ölpreise: Es geht weiter abwärts!

4. August 2015,

Heizoelpreis gefallen 04082015

Die Ölpreise sind zum Wochenbeginn weiter gesunken. Brent fiel gestern Abend unter die 50 US-Dollar Marke. Der Eurokurs hat sich kaum bewegt, sodass Heizöl heute erneut günstiger wird.

Ölpreisentwicklung

Die Ölpreise befinden sich auf dem tiefsten Stand seit Ende Januar. Der europäische Ölpreis-Index Brent ist gestern Abend unter die 50 US-Dollar Marke gesunken. Auch die für den inländischen Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil sank deutlich auf aktuell 470 US-Dollar pro Tonne.

Für die aktuelle Entwicklung entscheidend ist die anhaltende Überversorgung des Ölmarktes. Entgegen der Prognosen vom Frühjahr bleibt die amerikanische Ölproduktion konstant hoch. Die OPEC und weitere Produzenten wie Russland fördern gleichzeitig auf Rekordniveau. Die perspektivische Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran verstärkt den aktuellen Kampf um Marktanteile zusätzlich.

Auch die Ausrichtung der Marktteilnehmer hat sich verändert, man spekuliert verstärkt auf fallende Preise. Die Short-Positionen für amerikanisches WTI Öl nahmen etwa doppelt so stark zu wie die Long-Positionen.

Als Short-Position bezeichnet man Verkäufe, die noch nicht durch Zukäufe gedeckt wurden. Man verkauft mehr als man zukauft und hofft, zu einem späteren Zeitpunkt günstiger nachzukaufen um seinen Gewinn zu maximieren.

Long-Postionen sind entsprechend Zukäufe, die noch nicht durch Verkäufe gedeckt sind. Man kauft mehr als man verkauft, um später bei steigenden Preisen teurer zu verkaufen und so den Gewinn zu maximieren. Die Anzahl der Long-Postionen am Markt ist für amerikanisches WTI Öl auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren gesunken.

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs liegt weiter knapp unter 1,10 US-Dollar. Die Stimmung der Industrie im Euroraum hat sich im Juli nicht so stark eingetrübt wie zuletzt angenommen. Der gestern veröffentlichteEinkaufsmanagerindex für die Industrie fiel jedoch gemischt aus. Sorgen bereit vor allem Griechenland. Dort sank der Indikator auf einen historischen Tiefstand.

Der Eurokurs wurde jedoch nur kurzzeitig geschwächt. Der ISM-Index, das amerikanische Pendent zum Einkaufsmanagerindex, fiel überraschend schlecht aus. Die eingetrübte Stimmung könnte ein Hinweis darauf sein, dass der exportorientierte Industriesektor an den Folgen des starken Dollars leidet.

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis sinkt weiter. Wir rechnen heute mit Nachlässen von bis zu einem Euro pro 100 Liter. Für einen 3.000 Liter Standard-Lieferung liegt der durchschnittliche Heizölpreise dann bei etwa 57 Euro pro 100 Liter.

Die Ölpreise sind zuletzt recht deutlich gesunken. Für eine kurzfristige Gegenbewegung spricht momentan wenig. Es ist wahrscheinlicher, dass es hier früher oder später zu einer Verschnaufpause kommt, da Händler Gewinne sichern wollen. Der Eurokurs bewegt sich momentan kaum und bedeutende Wirtschaftsdaten stehen in den nächsten beiden Tagen nicht an.

Insgesamt sehen wir noch Potenzial für weiter sinkende Heizölpreise. Wer noch ausreichend Heizöl im Tank hat, kann durchaus spekulieren. Dabei sollte man die Preisentwicklung genau im Blick haben und erst dann  kaufen, wenn sich eine Gegenbewegung auf den aktuellen Preisverfall andeutet.

Unser Tipp: Nutzen Sie unsere Services für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung oder halten Sie sich durch unsere News zur Heizölpreisentwicklung auf dem Laufenden. Gerade wenn sich der Tankinhalt dem Ende zuneigt, können Sie so auch von kurzfristigen Preisnachlässen profitieren. Das Auf- und Ab der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigt, dass sich auch innerhalb einer Woche erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf ergeben kann.

Eine Übersicht über die regionale Heizölpreisentwicklung finden Sie hier: TOTAL Heizölpreise