Ölpreise auf Berg- und Talfahrt

7. Mai 2015,

Heizoelpreis gefallen 07052015

Nachdem die Ölpreise noch vorgestern ein neues 6-Monatshoch erreicht hatten, marschierte nun gestern Abend alles wieder talwärts. Der Aufschlag auf die Heizölpreise von gestern sollte somit, auch mit Unterstützung eines festen Euros, heute wieder abschmelzen.

Ölpreisentwicklung

Der europäische Ölpreis-Index Brent liegt aktuell leicht über 66 US-Dollar pro Barrel nachdem er gestern bei 67,77 US-Dollar geschlossen hatte und der Anstieg seine Spitze knapp unter 70 US-Dollar fand. ICE Gasoil pendelt um  610 US-Dollar pro Tonne und somit knapp 20 US-Dollar unter den gestrigen Höchstnotierungen.

Insgesamt bleibt die weltweite Versorgungslage zwar sehr komfortabel, die einzelnen Einflussfaktoren ringen jedoch um die Preisrichtung. Waren am gestrigen Tag die  Preisanhebung durch Saudi-Arabien, die Prognose sinkender US Ölbestände und ein Raketeneischlag auf saudischem Territorium für den Preisanstieg verantwortlich, so schickten die gleichen Ölbestände nach genauerer Betrachtung die Ölmärkte wieder in die Talsohle und ein erstarkter Euro die Heizölpreise hinterher.

Nicht nur für Ausstehende sind solche widersprüchlichen Richtungswechsel schwer nachzuvollziehen. Am gestrigen Tage waren es wohl gesunkene US-Importe für Rohöl die das Bild der Bestandszahlen verzerrten. Da diese Importe nicht immer kontinuierlich laufen und erst bei Ankunft der Tanker in den Beständen verbucht werden, waren es wohl verzögerte Lieferungen die die Bestände drückten und die Preisrally zunächst auslösten.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro hat im Vergleich zum US-Dollar weiter zulegen können und liegt aktuell über 1,12 US-Dollar. Ein weiterer Anstieg in Richtung 1,14 wurde gestoppt. Beflügelt wurde der Euro durch den schwachen ADP National Employment Report  (US-Arbeitsmarktreport) für April. Die Zahlen waren niedriger als erwartet ausgefallen.

Heizölpreisentwicklung

Die für den Heizölpreis entscheidenden Basiswerte Brent und ICE Gasoil sind seit den Tiefstständen Anfang des Jahres um über 30 Prozent gestiegen. Der Euro notiert etwas unter dem Niveau zu diesem Zeitpunkt. Insofern ist es nicht überraschend, dass auch der inländische Heizölpreis im gleichen Zeitraum deutlich zugelegt hat.

Der aktuelle Heizölpreis liegt für eine 3.000 Liter Standard-Lieferung bei 66,88 Euro pro 100 Liter. Die Heizölpreis Prognose für den Rest der Woche gestaltet sich schwierig. Produkt und Ausfuhrkapazität sind ausreichen vorhanden, die Ölpreise geben wieder nach. Alles sollte für niedrigere Heizölpreise sprechen. Allein der Jo-Jo-Effekt der letzten Tage lässt uns skeptisch bleiben.  

Eine Übersicht über die regionale Heizölpreisentwicklung finden Sie hier: TOTAL Heizölpreise