Ölpreise erhalten weiter Auftrieb

24. April 2015,

Heizoelpreis gestiegen 24042015

Der Ölpreis für die europäische Referenzsorte Brent markierte gestern ein neues Jahreshoch. Auftrieb kommt weiterhin aus Prognosen zu den amerikanischen Ölbeständen und dem Konflikt im Jemen. Der Euro konnte sich dagegen festigen. Trotzdem werden die Heizölpreise wieder mit deutlichen Aufschlägen in den Handel starten.

Ölpreisentwicklung

Der Preis für den europäischen Ölpreis-Index Brent liegt mit 67,74 US Dollar pro Barrel auf einem neuen Jahreshoch. Trotz der momentanen Überversorgung sehen Händler Risiken für die zukünftige Marktentwicklung. Die neuerliche Eskalation im Jemen stellt für Analysten genau die Art von geopolitischen Spannungen dar, aus der Preissteigerungen resultieren.

Wie an jeder Terminbörse bildet sich auch am Ölmarkt der Preis aus einer Kombination von fundamentaler Einschätzung der Marktlage und Prognose der zukünftigen Entwicklung. Daher haben bereits die geringen Bestandsrückgänge in den USA einen stützenden Effekt auf die aktuellen Ölpreise.

Der Rückgang der US Ölförderung ist noch sehr gering, führt aber schon zu Bestandsabbauten in den Lägern. Wenn die Prognose für die kommenden Monate zutrifft und die Förderung in den USA deutlicher sinkt, würden die Bestände demnach entsprechend stärker zurückgehen und die Preise in der Folge steigen.

Steigende Ölpreise hätten jedoch den Effekt, dass sich die Förderung an einigen momentan still gelegten Ölquellen wieder rentieren könnte. Analysten sehen daher in dem Potenzial der noch ruhenden amerikanischen Ölquellen eine Art Preislimit für die Ölbörsen.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro konnte gestern wieder zulegen. Der Wechselkurs liegt aktuell wieder über 1,08 US-Dollar, mit der Tendenz zu 1,09 US-Dollar. Da sich der Euro zwischenzeitlich schon der 1,06 US-Dollar Marke näherte, ein vergleichsweise deutlicher Anstieg.

Für positivere Stimmung sorgte die Ausweitung der Notkredite für Griechenland. Weiteren Auftrieb bekam der Euro aus den USA. Daten zur Entwicklung des Häusermarktes sowie des amerikanischen Arbeitsmarktes lagen unter den Erwartungen der Marktteilnehmer und schwächten den US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung

Auch heute sind beim Preis für Heizöl Aufschläge im Bereich von 70 Cent bis über einem Euro pro 100 Liter zu erwarten. Der aktuelle Heizölpreis für eine 3.000 Liter Standard Lieferung liegt im bundesweiten Schnitt erstmals in diesem Jahr über 66 Euro pro 100 Liter.

Momentan sehen wir nicht viel Abwärtspotenzial. Der Heizölpreis wird aller Voraussicht nach auf diesem hohen Niveau ins Wochenende gehen. Aber auf eine Aufwärtsbewegung folgt in der Regel auch die Gegenreaktion. Zwar zeigt der mittelfristige Trend eindeutig nach oben, dennoch kann angesichts der immer noch vorherrschenden Überversorgung am Ölmarkt Abwärtspotenzial entstehen.

Eine Übersicht über die regionale Heizölpreisentwicklung finden Sie hier: TOTAL Heizölpreise