Heizölpreise Entwicklung und Tendenz KW 19

11. Mai 2015,

Heizölpreise Woche gleich KW19 2015

Ölpreise und Heizölpreise stiegen im Verlauf der Woche bis in den Bereich neuer Jahreshöchststände. Selbst innerhalb eines Tages schwankten vor allem die Ölpreise erheblich. Zum Ende der Woche kam es zu einer deutlichen Preiskorrektur. Mit 66 Euro pro 100 Liter für eine 3.000 Liter Standard Lieferung liegt der Heizölpreis derzeit auf dem Durchschnitts-Niveau der letzten vier Wochen.

Heizölpreisentwicklung

Die Heizölpreise stiegen bis zur Wochenmitte deutlich an. Am Mittwoch erreichte der durchschnittliche Preis für eine 3.000 Liter Lieferung mit über 67 Euro pro 100 Liter ein neues Jahreshoch. Ursächlich für den Anstieg war vor allem die Notierung von ICE Gasoil, die zwischenzeitlich bis auf 630 Dollar pro Tonne anzog. Vor einem Monat lag die Notierung noch bei ca. 500 Dollar.

ICE Gasoil ist der Preis für Heizöl 1000ppm (Schwefelgehalt) an der Londoner Warenterminbörse ICE für eine definierte spätere Lieferung im ARA-Raum (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen). Die Gasoil Notierung ist damit ein entscheidender Indikator für das Niveau der inländischen Heizölpreise.

Auftrieb bekamen die Ölpreise auch durch den Höhenflug des Euros. Der Wechselkurs stieg bis auf 1,14 US-Dollar. Rohöl und Ölprodukte werden an den internationalen Warenterminbörsen grundsätzlich in US-Dollar gehandelt. Der starke Euro verbilligte somit damit das in Dollar gehandelte Öl für Investoren und Händler außerhalb der USA.

Für zusätzlichen Auftrieb sorgte der Baker Hughes Report. In diesem Report geht es um die Zahl der aktiven US-Ölbohranlagen und die ist erneut gesunken. Angesichts der aktuellen Überversorgung und der erhöhten Förderung aus den OPEC Staaten ist nicht klar vermittelbar, warum die künftige etwas niedriger eingestufte amerikanische Ölförderung eine solch entscheidende Rolle bei den aktuellen Ölpreisen spielt.

Man darf dabei jedoch nicht vergessen, dass die massive Steigerung der Ölförderung in den USA eine hauptsächliche Ursache für den Preisverfall beim Rohöl in den letzten Monaten war. Somit kann man das starke Interesse der Händler an Prognosen zur künftigen Entwicklung etwas besser nachvollziehen.

Verantwortlich für den Preisrückgang zum Ende der Woche waren sowohl fundamentale als auch technische Faktoren. Fundamentale Faktoren können als „real-wirtschaftlich“ beschrieben werden, währende technische Faktoren ausschließlich die Kurshistorie und Entwicklung betreffen und im automatisierten Handel großer Investoren weit verbreitet sind.

Fundamental belasteten Meldungen von US Schieferölproduzenten, die angesichts des aktuellen Niveaus der Ölpreise eine Steigerung der Förderaktivität ankündigten. Das zeigt, dass die Ölpreise vermutlich nicht mehr stark steigen können, da bei steigenden Preisen das amerikanische Produktionspotenzial wächst und den Anstieg somit deckeln würde. Zumindest bei den aktuellen Rahmenbedingungen.

Heizölpreise Tendenz

Für die Prognose der Heizölpreise sind zwei Entwicklungen entscheidend, die vom Eurokurs und die der Ölpreise, insbesondere des europäischen Ölpreis-Index Brent sowie von ICE Gasoil. Der Wechselkurs des Euro stieg im Verlauf der letzten Woche bis auf 1,14 US-Dollar, gab zum Ende der Woche aber bereits wieder nach.

Entscheidend für die Entwicklung des Euros ist vor allem der Zeitpunkt der geplanten Zinswende in den USA. Nachdem US-Konjunkturdaten in den vergangenen Wochen unter den Erwartungen des Marktes lagen wurden Spekulationen geschürt, dass die amerikanische Notenbank Fed die Zinserhöhung nach hinten verschieben könnte. Aktuell sieht es so aus, als könne sich der Euro jenseits der 1,10 US-Dollarmarke behaupten, wobei das Potenzial nach oben angesichts der Griechenland-Problematik begrenzt bleibt.

Eine Ölpreis-Prognose für die kommende Woche ist wie immer sehr spekulativ. Wir rechnen jedoch nicht mit einem signifikanten Anstieg der Ölpreise. Die vergangene Woche zeigte, dass der Spielraum nach oben anscheinend begrenzt ist. Ob sich die weiche Tendenz der Ölpreise in dieser Woche fortsetzt, ist jedoch ungewiss.

Die Lage im Jemen scheint sich zu beruhigen. Die Risikoprämie im Ölpreis könnte sinken. Daten zur weltweiten konjunkturellen Entwicklung scheinen unter den Erwartungen zu liegen. Dadurch würde das erwartete Wachstum der Ölnachfrage nach unten korrigiert werden müssen. Auch hier sieht man Potenzial für Preisnachlässe am Ölmarkt.

Unser Tipp: Nutzen Sie unsere Services für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung. Gerade wenn sich der Tankinhalt dem Ende zuneigt, können Sie so auch von kurzfristigen Preisnachlässen profitieren. Das Auf- und Ab der Ölpreise in der vergangenen Woche zeigt, dass sich auch innerhalb einer Woche erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf ergeben kann.

Eine Übersicht über die regionale Heizölpreisentwicklung finden Sie hier: TOTAL Heizölpreise