Entwicklung und Tendenz TOTAL Heizölpreise KW 17

24. April 2015,

Heizoelpreis Woche gestiegen kw17

Sowohl die Ölpreise als auch die Heizölpreisen liegen zum Ende dieser Woche im Bereich neuer Jahreshochs. Der aktuelle Heizölpreis für eine 3.000 Liter Standard Lieferung liegt im bundesweiten Schnitt erstmals in diesem Jahr deutlich über 66 Euro pro 100 Liter. Der Eurokurs zeigt sich vor dem Wochenende etwas gefestigt.

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis tendierte die gesamt Woche über nahe des Jahreshochs. Einzig am Mittwoch deutete sich eine Gegenbewegung an, die jedoch schnell wieder verpuffte. Hauptthemen bleiben, neben der überversorgten Marktlage, die amerikanischen Ölbestände und der Konflikt im Jemen.

Saudi-Arabien hatte Mitte dieser Woche eigentlich angekündigt, dass die Luftangriffe beendet werden. Diese Nachricht kam relativ überraschend, am Ölmarkt hatte man sich auf einen länger anhaltenden militärischen Konflikt eingestellt. In der Folge sank die im Ölpreis enthaltene Risikoprämie.

Aber schon einen Tag später drehte sich die Lage. Dass die Luftangriffe doch weitergeführt werden, könnte ein Anzeichen dafür sein, dass die Rebellen weiter im Vormarsch sind. Die Risikoprämie steigt und in der Folge auch die Ölpreise.
 
Zudem zeigten die offiziellen US Ölbestandsdaten zum zweiten Mal in Folge eine rückläufige US Ölproduktion und werden am Markt daher als bullisch, also preisstützend, interpretiert. Der Produktionsrückgang ist eigentlich verschwindend gering, schürt jedoch die Erwartung, dass die Überversorgung mit dem in der zweiten Jahreshälfte erwarteten Nachfrageanstieg abnimmt.

Wie an jeder Terminbörse bildet sich auch am Ölmarkt der Preis aus einer Kombination von fundamentaler Einschätzung der Marktlage und Prognose der zukünftigen Entwicklung. Daher haben bereits die geringen Bestandsrückgänge in den USA einen stützenden Effekt auf die aktuellen Ölpreise.

Trotz der vermutlich rückläufigen US Ölproduktion gehen die meisten Experten davon aus, dass die Überversorgung am Ölmarkt global gesehen eher zu- als abgenommen hat. So hat beispielsweise Saudi-Arabien seine Produktion deutlicher gesteigert, als die US-Ölförderung abgenommen haben kann.

Seit ungefähr zwei Monaten bewegen sich die Preise für Heizöl in einer relativ engen Spanne zwischen 60 und 65 Euro pro 100 Liter. Angesichts der immer noch günstigen Ölpreise ein vergleichsweise hohes Niveau. Das liegt vor allem am Eurokurs.Vor einem Jahr lag der Euro noch bei 1,38 US-Dollar, aktuell liegt er bei 1,08 US-Dollar. Eine enorme Abwertung  von über 20 Prozent. Da Rohöl und Ölprodukte an den internationalen Warenterminbörsen in US Dollar gehandelt werden, reduziert der weiche Euro den für Verbraucher positiven Effekt günstiger Ölpreise.

Heizölpreis Tendenz

Für die Prognose der Heizölpreise sind zwei Entwicklungen entscheidend, die vom Eurokurs und die des europäischen Ölpreis-Index Brent. Angesichts der anhaltenden Griechenlandkrise, dem Anleihekaufprogramm der europäischen Zentralbank und deren ultralockeren Geldpolitik allgemein, kann davon ausgegangen werden, dass auch in naher Zukunft keine signifikante Erholung des Eurokurses einsetzen wird. Den Eurokurs sehen Analysten perspektivisch bei ca. 1,05 US-Dollar. Die Schwäche des Euro spricht also eher für ein stagnierendes oder steigendes Niveau der Heizölpreise.

Bleibt der Ölpreis. Der vor allem durch das Fracking ausgelöste Schieferölboom in den USA trieb die Ölproduktion auf den höchsten Stand seit über 40 Jahren und war eine der Hauptursachen für den Preisverfall beim Rohöl über den Winter. Es ist zu vermuten, dass die Erholung der Ölpreise in den letzten Wochen vor allem auf den erwarteten Rückgang der US-Produktion zurückgeht und damit größtenteils spekulativ getrieben ist.

Trotz der möglicherweise rückläufigen US Ölproduktion gehen die meisten Experten davon aus, dass die Überversorgung am Ölmarkt global gesehen eher zu- als abgenommen hat. So hat beispielsweise Saudi-Arabien seine Produktion deutlicher gesteigert, als die US-Ölförderung abgenommen haben kann. Viele Analysten sehen daher auch noch Spielraum für Preisnachlässe.

Das zweite Quartal gilt in der Regel als nachfrageschwach. Wenn es nochmal zu größeren Preisverfällen kommen sollte, dann wohl in diesem Quartal, so die Meinung vieler Experten und Analysten. Es ist jedoch relativ unwahrscheinlich, dass die Ölpreise schon in der nächsten Woche signifikant sinken. Der anhaltende Konflikt im Jemen und vermutete Abbauten bei den US Rohölbeständen sprechen aktuell noch dagegen.

Eine Übersicht über die regionale Heizölpreisentwicklung finden Sie hier: TOTAL Heizölpreise