Heizölpreise Entwicklung und Tendenz Monat April

6. Mai 2016,

heizoelpreise april 2016

Die Heizölpreisentwicklung verlief im April fast durchgängig aufwärts. Am Ende des Monats kostete der Liter Heizöl im Schnitt fünf Cent mehr als zu Monatsbeginn. Ursächlich dafür war der Anstieg der Ölpreise, die im Monatsverlauf um fast 20 Prozent zulegten.

Heizölpreise Entwicklung

Der durchschnittliche Heizölpreis für eine 3.000 Liter Standard-Heizöl Lieferung ist im April von circa 43 auf 48 Cent pro Liter Heizöl gestiegen. Zwischenzeitlich lag der Heizölpreis über der 50 Cent Marke, der höchste Wert seit Anfang Dezember.

Damit hat sich der Heizölpreis über zehn Cent von den Tiefstständen dieses Jahres entfernt. Heizöl ist dennoch vergleichsweise günstig! Gegenüber dem April 2015 sparen Besitzer von Ölheizungen beim Heizölkauf bis zu zwanzig Cent pro Liter.

Hauptsächlicher Treiber beim Preisanstieg waren die Ölpreise. Eigentlich hätte man eher mit nachgebenden Ölpreisen rechnen können. Die OPEC und andere große Ölproduzenten wie Russland konnten sich beim lange erwarteten Treffen in Doha nicht auf eine gemeinsame Linie einigen. Ein Abkommen zur Deckelung der Fördermengen ist nicht zustande gekommen.

Enorme Produktionsausfälle verhinderten jedoch ein Abrutschen der Ölpreise. Durch einen Streik der Arbeiter in der kuwaitischen Ölindustrie soll die dortige Ölproduktion in einer Größenordnung von über anderthalb Millionen Barrel Rohöl pro Tag gesunken sein. Da zuvor global betrachtet zwischen ein bis zwei Millionen Barrel pro Tag mehr produziert als verbraucht wurden, hätte alleine dieser Ausfall die Überversorgung kompensiert.

In Verbindung mit der sinkenden amerikanischen Förderung schätzen Analysten die Versorgungslage wesentlich knapper ein, als noch zu Jahresbeginn. Die EIA (Energy Information Administration, Amt für Energiestatistik im Energieministerium der Vereinigten Staaten) erwartet bis September einen Einbruch der US Ölförderung um fast zehn Prozent.

Für die meisten Analysten ist die rückläufige Produktion in den USA, bei einer gleichzeitig positiven Entwicklung der Ölnachfrage, ein wesentlicher Faktor für das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage.

Insofern deckelt die US Ölindustrie aber auch die Ölpreisentwicklung. Steigt der Ölpreis zu rasant, könnte die Produktion in den USA über Sicherungsgeschäfte langfristig vermarktet werden und würde damit nicht entscheidend sinken. 

In den USA hatten verschiede Produzenten die Inbetriebnahme neuer Ölquellen angekündigt, sollte der Ölpreis WTI ein Niveau zwischen 50 und 55 Dollar erreichen. Die 50 US-Dollar sind eine neue wichtige psychologische Hürde am Ölmarkt. Für spekulative Marktteilnehmer haben die Ölpreise damit weiterhin Potenzial für einen Anstieg.

Auf der anderen Seite sind die Ölpreise seit Mitte Februar von 30 auf 45 US-Dollar pro Barrel gestiegen, eine regelrechte Preisrally. Ein ähnliches Bild war bereits im letzten Frühjahr zu beobachten, als die Ölpreise zwischen März und Juni auch dauerhaft anstiegen. 

Dadurch konnten einige Projekte oder noch nicht erschlossene Ölquellen in den USA wieder rentabel werden. Deren erwartete Produktion wurde über Terminkontrakte vorzeitig verkauft und die US Ölförderung stieg sogar leicht an. 

Darauf folgte wiederum ein anhaltender Einbruch der Ölpreise, bis im Januar dieses Jahres der langjährige Tiefststand von unter 30 US-Dollar pro Barrel erreicht wurde.

Heizölpreise Tendenz

Die Tendenz der Heizölpreise zeigte zuletzt wieder leicht abwärts. Ursächlich ist eine Kombination aus sinkenden Ölpreisen und dem festen Euro.

Der Eurokurs ist  für die Entwicklung des Heizölpreises von entscheidender Bedeutung. Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, verteuert sich Heizöl tendenziell bei Verlusten des Euros. Der Euro hält sich seit fast zwei Monaten jenseits von 1,10 US-Dollar und konnte zuletzt mit fast 1,16 US-Dollar den höchsten Stand seit August 2015 erreicht.

Am Finanzmarkt wird die aktuelle Dollarschwäche mit der schwindenden Aussicht auf eine weitere Zinserhöhung im Juni begründet, nachdem die US-Notenbank Fed das Leitzinsniveau zuletzt unverändert gelassen hat.

Die Ölpreise haben zwar am Monatsende wieder nachgegeben, behalten aber eine feste Tendenz. Die Überversorgung am Ölmarkt wird seit einiger Zeit durch Produktionsausfälle deutlich reduziert. 

Laut Schätzungen der IEA (Internationale Energieagentur) könnte sich die Überversorgung in der zweiten Jahreshälfte auf 0,2 Millionen reduzieren. Weitere unplanmäßige Ausfälle könnten dann zu einer Unterversorgung führen.

Dieses Szenario halten viele Analysten allerdings für eher unwahrscheinlich. Es wird auch aktuell noch mehr gefördert als verbraucht, die Lager sind voll und die Bestände steigen. Die Ölpreisentwicklung der letzten Wochen bildet jedoch das steigende Risiko einer kippenden Marktlage ab.

Die Produktionsausfälle sind aller Voraussicht nach nicht dauerhaft, zumindest nach derzeitiger Einschätzung. Zudem planen der Iran und weitere OPEC-Mitglieder einen Ausbau der Fördermengen. Eine Unterversorgung ist vor diesem Hintergrund mittelfristig wohl eher nicht zu erwarten.

Abhängig von der weiteren Entwicklung bei den aktuellen Produktionsausfällen, besteht beim Ölpreis durchaus noch Abwärtspotenzial. Wer noch genügend Heizöl im Tank hat, kann auf etwas sinkende Heizölpreise spekulieren, deutlichere Preissprünge halten wir dagegen momentan für eher unwahrscheinlich.

Wir empfehlen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Wunschpreis anzulegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.