Heizölpreise Entwicklung und Tendenz Monat Juli

3. August 2015,

heizoelpreise juli gefallen

Der Juli war für Heizöl Kunden ein ausgesprochen guter Monat. Die Ölpreise sind um fast 15 Prozent gefallen und auch der Heizölpreis sank um mehr als 10 Prozent. Ursache für den Unterschied ist der gesunkene Eurokurs, da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird. Die Tendenz der aktuellen Heizölpreise richtet sich weiterhin abwärts.

Heizölpreisentwicklung Juli

Der durchschnittliche Heizölpreis für eine 3.000 Liter Standard-Lieferung ist im Juli um 6 Cent pro Liter gesunken. Seit Anfang Juli sind die Rohöl- und Produktnotierungen um fast 15 Prozent gefallen. Der Preis für die europäische Referenzsorte Brent liegt aktuell bei ca. 52 US-Dollar pro Barrel und die für den inländischen Heizölpreise entscheidende ICE Gasoil Notierung bei ca. 490 US-Dollar pro Tonne.

Die Ölpreise liegen auf den tiefsten Ständen seit gut sechs Monaten. Es gibt mehrere Faktoren, die als Ursache für den anhaltenden Preisrutsch genannt werden können. Eine konstant hohe US Ölproduktion und wieder steigende Anzahl von Ölbohranlagen, die nun abgeschlossenen Atom-Verhandlungen mit dem Iran sowie die höhere Förderung und Exportquote der OPEC.

Dem entgegen steht einzig die Hoffnung auf einen Nachfrageanstieg im dritten Quartal des Jahres, der vor allem durch eine positivere Entwicklung der Konjunktur in den großen Abnehmer-Nationen verursacht werden soll. Aktuelle Wirtschaftsdaten aus China und weiteren Schwellenländern, die in der Vergangenheit für den Großteil des Nachfragewachstums verantwortlich waren, sprechen tendenziell dagegen.

Leider verhinderte der weichere Eurokurs, dass sich diese Preisvorteile direkt im Heizölpreis widerspiegeln. Rohöl und Ölprodukte werden grundsätzlich in US-Dollar gehandelt. Verliert der Euro im Vergleich zum Dollar an Wert, verteuert dies die Importe. Der Eurokurs liegt aktuell bei etwas über 1,09 US-Dollar und damit auf dem tiefsten Stand seit Ende Mai. Vor gut einem Monat war ein Euro noch 1,14 US-Dollar wert.

Heizölpreise Tendenz

Für die Tendenz der Heizölpreise entscheidend ist die Entwicklung der Ölpreise und des Eurokurses. Die Voraussetzungen für eine positive Entwicklung der Ölpreise bleiben dabei günstig. Die Verhandlungen zum Atomabkommen mit dem Iran haben nun ihr Ende gefunden. Mit der Unterzeichnung des Vertrages sollen die Sanktionen gegen das Land perspektivisch gelockert werden.

Die Sanktionen gegen die iranische Ölindustrie bleiben zwar offiziell bis zum Ende des laufenden Jahres bestehen, allerdings hat das iranische Ölministerium angekündigt, für die Umsetzung aller Maßnahmen des Atomabkommens nicht die maximale Zeit zu benötigen. Man rechne damit, dass die Sanktionen bereits Ende November aufgehoben werden könnten und die Ölproduktion dann innerhalb kürzester Zeit erheblich gesteigert werden sollte.

Das kann insbesondere auf dem asiatischen Markt zu weiteren Verteilungskämpfen innerhalb der OPEC führen. Das irakische Ölministerium hat als Reaktion auf die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran angekündigt, seine Exporte weiter steigern zu wollen. Da auch Saudi-Arabien nicht auf Marktanteile verzichten will, spricht momentan nicht viel für eine Reduzierung auf der Angebotsseite.

Hinzu kommt, dass sich auch in den USA eine historische Trendwende in der Energiepolitik abzuzeichnen scheint. Seit den 70-iger Jahren besteht in den USA ein Verbot zur Ausfuhr von Rohöl, was die Unabhängigkeit von Energieimporten stärken soll. Nun hat der Energieausschuss des US Senats ein Gesetz zur Aufhebung des Exportverbotes beschlossen. Dadurch könnte zukünftig auch amerikanisches Schieferöl das weltweite Angebot erhöhen.

Der zweite bedeutende Faktor für den inländischen Heizölpreis ist der Eurokurs. Hier sind die Aussichten weniger positiv. Zwar kam es zu einer Einigung in der Griechenlandkrise, ob diese jedoch für eine dauerhafte Lösung der Grundprobleme des Landes geeignet sein wird, bleibt nur zu hoffen.

Dem gegenüber steht eine recht robuste wirtschaftliche Entwicklung in den USA. Am Devisenmarkt rechnet man noch in diesem Jahr mit einer Zinserhöhung. Sollte sich die bisher vergleichsweise schwache Inflation beschleunigen, könnte diese früher kommen als bisher erwartet.

Dies würde wiederum den Euro belasten. Einige Analysten prognostizieren bereits, dass der Eurokurs in den nächsten Monaten sukzessive auf Paritätsniveau (ein Dollar = ein Euro) absinken könnte.

Insgesamt sehen wir die Heizölpreise in den kommenden Wochen weit unter der 60 Cent Marke. Wer noch ausreichend Heizöl im Tank hat, kann durchaus spekulieren. Dabei sollte man die Preisentwicklung genau im Blick haben und erst dann  kaufen, wenn sich eine Gegenbewegung auf den aktuellen Preisverfall andeutet.

Unser Tipp: Nutzen Sie unsere Services für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung oder halten Sie sich durch unsere News zur Heizölpreisentwicklung auf dem Laufenden. Gerade wenn sich der Tankinhalt dem Ende zuneigt, können Sie so auch von kurzfristigen Preisnachlässen profitieren. Das Auf- und Ab der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigt, dass sich auch innerhalb einer Woche erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf ergeben kann.

Eine Übersicht über die regionale Heizölpreisentwicklung finden Sie hier: TOTAL Heizölpreise