Heizölpreise Entwicklung und Tendenz Monat November

1. Dezember 2015,

Heizölpreis November gesunken

Im November sind die Heizölpreise langsam, aber stetig gesunken. Zum Ende des Monats lag der Heizölpreis für eine 3.000 Liter Standard-Lieferung bei 53 Cent pro Liter und damit nahe dem Langzeittief aus dem August. Insbesondere in Süddeutschland wurden zum Monatsende deutliche Preisabschläge verzeichnet.

Heizölpreise Entwicklung

Die Entwicklung der Heizölpreise im November zeigt deutlich abwärts. Zum Monatsbeginn waren durchschnittlich noch bis zu 59 Cent pro Liter Heizöl zu zahlen. Der Heizölpreis gab im Monatsverlauf aber über zehn Prozent nach.

Ausschlaggebend für die Preisentwicklung ist in erster Linie der Preisverfall am Ölmarkt. Die für den inländischen Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil sank um fast 50 Dollar auf 415 US-Dollar pro Tonne. Das ist der tiefste Stand seit über sechs Jahren!

Allerdings nur in US-Dollar betrachtet. In Euro umgerechnet sind es ca. 390 Euro pro Tonne. Das ist etwas mehr als im August dieses Jahres, als ICE Gasoil aber noch bei 420 US Dollar pro Tonne notierte. Der Unterschied erklärt sich durch den Wechselkurs Euro. Der Euro hat seit Mitte Oktober über 10 Cent gegenüber dem US-Dollar verloren.

Ursächlich für den Preisverfall am Ölmarkt war eine Kombination aus hohen Ölbeständen, einer teilweise wieder steigenden US Ölförderung sowie schlechten Konjunkturdaten aus China. Grundsätzlich wird immer noch mehr Öl gefördert als verbraucht.

China verzeichnete in der jüngeren Vergangenheit das weltweit größte Wachstum bei der Ölnachfrage. Ein niedrigeres Wirtschaftswachstum und die überdurchschnittlich gefüllten strategischen Reserven könnten dazu führen, dass die Ölnachfrage Chinas längerfristig geringer steigt als bisher erwartet.

Die Ölpreise standen aber auch durch steigende Bestände und ausgelastete Lager in den USA unter Druck. Da die US Rohölbestände sich dem Rekordniveau aus dem April annähern, sind die Lager zunehmend ausgelastet.

Die Reduzierung der US Ölförderung gilt als Ziel der OPEC und soll laut gängigen Prognosen einen großen Anteil zum Rückgang der Überversorgung am Ölmarkt beitragen. Signale, dass die US Ölförderung längerfristig nicht so sinkt wie erwartet und die Bestände weiter hoch bleiben, belasten die Ölpreise.

Die Heizölpreisentwicklung war im November regional sehr unterschiedlich. Im Süddeutschen Raum stieg der Heizölpreis zur Monatsmitte über 62 Cent pro Liter. Zum gleichen Zeitpunkt kostete Heizöl im Norden fast zehn Cent weniger.

Durch das Niedrigwasser sind die Frachten für die Schiffsversorgung über den Rhein seit Mitte Juli durchgehend gestiegen und hatten im November neue Rekordhochs erreicht. Dies hatte die Heizölpreise entlang der Rheinschiene nach oben getrieben und insbesondere im Südwesten zu Versorgungsengpässen geführt.

Durch die Regenfälle in der zweiten Monatshälfte sind die Pegelstände des Rheins wieder steigen. Dadurch können die Schiffe wieder mit mehr Ladung fahren, sodass die Frachtpreise pro Tonne deutlich fallen. In der Folge ist der Heizölpreis in Süddeutschland auch deutlicher gefallen, als im Rest des Landes.

Heizölpreise Tendenz

Die Tendenz der Heizölpreise richtet sich weiter abwärts. Der Heizölpreis wird sehr wahrscheinlich bis in den Bereich der Tiefststände aus dem August sinken. Ob es dann noch weiter nach unten geht, bleibt abzuwarten.

Durch die steigende Raffinerieauslastung nach Abschluss der saisonalen Wartungsarbeiten, aber auch aufgrund des anstehenden Jahreswechsels, wird in den USA mit sinkenden Ölbeständen gerechnet. Raffineriebetreiber haben aus steuerlicher Sicht einen Anreiz ihre Vorräte zum Jahreswechsel zu reduzieren, da hohe Bestände das Jahresergebnis und damit die Steuerlast erhöhen.

Bei dem Anfang Dezember anstehenden OPEC Meeting rechnet man am Ölmarkt nicht mit einer Reduzierung der Förderquote. Im Gegenteil, man erwartet eine Erhöhung. Diese wäre allerdings auch durch die Aufnahme von Indonesien in das Kartell begründet.

Analysten versprechen sich auch unabhängig vom Ausgang des Meetings einen starken Einfluss auf die Ölpreise. Sollte die Produktion nicht gekürzt werden, würden die kommenden Ölexporte des Iran die Überversorgung potenziell steigen lassen. Bei einer Kürzung würden die Ölpreise wahrscheinlich in einer ersten Reaktion deutlich anziehen.

Der Strategiewechsel hin zu einer Reduzierung der Förderquote benötigt die Zustimmung aller OPEC Mitglieder. Aktuell existieren innerhalb der OPEC zwei Lager. Auf der einen Seite stehen die großen Ölproduzenten um Saudi-Arabien. Sie wollen die Überproduktion aufrecht erhalten, um damit den eigenen Marktanteil zu steigern und andere Ölproduzenten aus dem Markt zu drängen.

Das andere Lager sind Länder wie Algerien, Venezuela, Libyen und der Iran. Sie verlangen eine Produktionskürzung, damit die Ölpreise wieder ansteigen. Sie benötigen die steigenden Ölpreise für den Staatshaushalt und Investitionen um die Fördermengen zu halten oder auszubauen.

Wichtige Signale könnten im Dezember auch vom Finanzmarkt kommen. Gleich zu Beginn des Monats steht die Zinssatzentscheidung der Europäischen Zentralbank an. Folgt EZB Chef Draghi seinen Ankündigungen zur Ausweitung der expansiven Geldpolitik, dürfte dies den Eurokurs weiter schwächen.

Zur Monatsmitte folgt dann die amerikanische Notenbank Fed mit ihrer Zinsentscheidung. Erwartet wird die erste Anhebung des Leitzinses seit Ausbruch der schweren Wirtschaftskrise im Jahr 2008.

Immer mehr Finanzmarktexperten rechnen wegen der EZB-Geldpolitik und einer absehbaren Zinswende in den USA mit einem Fall des Euro auf Paritätsniveau. Das bedeutet einen 1:1 Wechselkurs.

Das wäre zwar gut für europäische Exporte, die dadurch günstiger würden, andererseits verteuert es auch Importe, wie das in Dollar gehandelte Öl. Andererseits wird das Öl auch für Abnehmer aus der Eurozone teurer, sodass das Kaufinteresse abnehmen würde. Das könnte die Ölpreise zusätzlich belasten.

Auch die längerfristige Heizölpreis-Prognose bleibt grundsätzlich günstig. Das Angebot bleibt durch die sehr wahrscheinlich kommenden iranischen Öllieferungen auf hohem Niveau und ob die Nachfrage so wächst wie bisher angenommen, ist eher fraglich.

Zum einen ist unklar, wie sich das Wirtschaftswachstum und damit verbunden das Wachstum der Ölnachfrage in China entwickelt. Zudem könnte es wegen in diesem Jahr zu einem milden Winter in Nordamerika und Europa kommen. Zumindest waren die Temperaturen im November wärmer als im Durchschnitt und auch der Beginn des Dezembers ist vergleichsweise warm. Damit ist auch ein geringerer Heizölverbrauch verbunden.

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