Heizölpreise Entwicklung und Tendenz Oktober

11. November 2015,

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Nachdem zwischenzeitlich die Tiefststände aus dem August in Angriff genommen wurden, befand sich der Heizölpreis zum Ende des Monats auf dem gleichen Niveau wie am Anfang. Ein Liter Heizöl kostete im Schnitt 55 Cent und damit etwa 20 Cent weniger als vor einem Jahr.

Heizölpreise Entwicklung

Die Entwicklung der Heizölpreise im Oktober ist mit Hochs und Tiefs verbunden gewesen. Zum Monatsbeginn zeigte der Trend der Heizölpreise deutlich aufwärts. Der durchschnittliche Preis für eine 3.000 Liter Standardlieferung stieg im bundesweiten Durchschnitt über 57 Cent pro Liter.

Ausschlaggebend für die Preisentwicklung waren gestiegene Ölpreise. Der europäische Ölpreis-Index Brent stieg um über 10 Prozent auf über 53 US-Dollar pro Barrel. Die für den inländischen Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil stieg um fast 30 Dollar auf 490 US-Dollar pro Tonne.

Für 2015 wird mit dem größten Investitionsrückgang in der Geschichte der Ölbranche gerechnet. Die Investitionen sollen um bis zu 20 bis 22 Prozent abnehmen. Auf lange Sicht ergebe sich daraus ein verlangsamtes Produktionswachstum, ein daraufhin reduziertes Angebot und im Endeffekt steigende Preise.

Luftangriffe Russlands in Syrien haben zudem die Risikoprämie im Ölpreis steigen lassen. Das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen Russland und den USA wird zusätzlich belastet. Daneben fühle sich auch die Türkei von der russischen Aktivität im Nachbarland bedroht.

Der Ölpreisanstieg lässt sich mit der Situation des bewaffneten Konflikts im Nahen Osten erklären. So besteht am Markt die Angst, der Konflikt in Syrien könnte sich ausweiten und auf andere Länder übergreifen. In dieser Region liegt ein Großteil der Ölförderanlagen der OPEC. Ein Übergreifen könnte sich dann auf die Ölindustrie auswirken. Deswegen sicherten sich einige Händler vor zukünftigen Preisanstiegen ab.

Zur Monatsmitte ging die Heizölpreisentwicklung dann wieder kräftig abwärts. Der durchschnittliche Preis für eine 3.000 Liter Standardlieferung fiel im bundesweiten Durchschnitt erstmals seit Ende August unter 55 Cent pro Liter.

Die Internationale Energieagentur IEA ging im jüngsten Monatsbericht davon aus, dass sich das Ölnachfragewachstum 2016 abschwächen werde. Zwar werde eine sinkende Ölförderung in den USA und anderen nicht OPEC-Ländern erwartet. Jedoch sollte diese mit der zusätzlichen Förderung im Iran vollständig kompensiert werden. Das würde für ein anhaltendes Überangebot auf dem Ölmarkt sprechen.

Aktuell sind Preisanstiege weniger nachhaltig, da viele Marktteilnehmer diese für Gewinnmitnahmen nutzen, wodurch sich das Auf-und-Ab des Ölpreises in letzter Zeit erklären lässt. Sobald das Preisniveau genug steigt um Gewinne zu realisieren, verkaufen Händler ihre Anteile, womit der Preis wieder fällt.

Ähnlich würden sich Produzenten verhalten. Diese nutzen das steigende Preisniveau für Verkäufe und sichern ihre künftige Produktion damit langfristig ab. Zudem werde die Produktion auch bei niedrigen Preisen immer rentabler, da sich viel im Bereich der Effizienz bei den Fördermethoden wie Fracking getan habe. So können für die Produzenten trotz niedrigerem Ölpreis Gewinne möglich werden.

Der Eurokurs konnte zur Monatsmitte ebenfalls zulegen und sprang zeitweise über 1,14 US Dollar. Da Öl in US Dollar gehandelt wird, verbilligt der steigende Eurokurs die Zukäufe in der Eurozone. Dadurch sinkt auch der Heizölpreis. Anderseits kann der schwächere Dollar auch dafür sorgen, dass Händler außerhalb der USA das für sie günstigere Öl verstärkt zukaufen und stützt damit das Niveau der Ölpreise.

Zum Ende des Monats ist der Eurokurs jedoch regelrecht eingebrochen, nachdem die Europäische Zentralbank eine weitere geldpolitische Lockerung ankündigte. Zeitweise fiel der Euro bis an die 1,10 US-Dollar Marke, ein Verlust im Bereich von vier Cent. Mit dem fallenden Euro stiegen die Heizölpreise wieder auf das Niveau vom Monatsanfang.

Heizölpreise Tendenz

Die längerfristige Heizölpreis-Prognose bleibt grundsätzlich günstig. Aktuell spricht wenig für nachhaltig steigende Ölpreise. Das Angebot bleibt durch die sehr wahrscheinlich kommenden iranischen Öllieferungen auf hohem Niveau und ob die Nachfrage so wächst wie bisher angenommen, ist eher fraglich.

Zum einen ist unklar, wie sich das Wirtschaftswachstum und damit verbunden das Wachstum der Ölnachfrage in China entwickelt. Zudem könnte es wegen des Klimaeffekts El Nino in diesem Jahr zu einem milden Winter in Nordamerika und Europa kommen. Damit wäre auch ein geringerer Heizölverbrauch verbunden.

Allerdings sollte man kurzfristig nicht mit deutlicheren Preisnachlässe beim Heizöl rechnen. Aktuell sieht es nicht danach aus, dass der Euro seine kräftigen Verluste wettmachen könnte. Im Gegenteil, im Moment steht der Euro weiter unter Druck.

Die Heizölpreise erreichten das bisherige Jahrestief im August bei einem Wechselkurs von 1,15 US Dollar. Da der Euro jetzt fast acht Cent unter dem Wechselkurs vom August liegt, müssten die Ölpreise um über 15 Prozent sinken, damit wir neue Tiefststände beim Heizölpreis erreichen.

Für den Südwesten Deutschland haben die Heizölpreise dagegen eine eher steigende Tendenz. Hier wird der durchschnittliche Heizölpreis aller Voraussicht nach weiter über 60 Cent pro Liter liegen, während in Hamburg nicht mal 54 Cent pro Liter Heizöl gezahlt werden müssen.

Das liegt an der Versorgung der Tanklager. Die ist im Norden wesentlich günstiger möglich als im Süden. Aufgrund des lang anhaltenden Niedrigwassers des Rheins ist eine Versorgung der Tanklager per Schiff kaum noch möglich. Die Versorgung muss auf kostenintensivere Kesselwagen oder sogar Tankwagen umgestellt werden.

Die Folge der Knappheit ist ein im Vergleich zu anderen Regionen höheres Niveau der Heizölpreise in Verbindung mit deutlich längeren Lieferzeiten. Eine Entspannung der Lage ist aktuell nicht in Sicht. Wenn es ganz schlecht läuft, wird der Wasserstand erst mit der einsetzenden Schneeschmelze wieder steigen.

Glücklicherweise ist das durch die derzeit milden Temperaturen weniger problematisch, als bei Minusgraden und dem damit verbundenen höheren Heizölbedarf. Dennoch kann keiner vorhersagen, wann sich die derzeit kritische Lage entspannt. Wenn sich der Heizöl-Vorrat dem Ende zuneigt, sollten Sie jetzt bereits Heizöl bestellen, um sich einen näheren Liefertermin zu sichern.

Wer noch etwas warten kann, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen. Die Auf- und Abwärtsentwicklungen der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigen, dass sich innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf bieten kann.