Heizölpreise fallen vor dem Wochenende

22. Juli 2016,

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Gestern sorgten die Zahlen des DOE zu den US-Ölbeständen zunächst für einen Anstieg der Ölpreise. Bereits im Verlauf des Tages fielen sie jedoch bereits wieder und sind inzwischen auf dem tiefsten Stand seit über zwei Monaten gelandet. Auch der Heizölpreis ist bis heute Morgen gefallen und liegt damit zum Start des Wochenendes wieder bei knapp 49 Cent pro Liter Heizöl.

Ölpreisentwicklung

Viele Händler empfanden den Anstieg des Ölpreises von Mittwoch auf Donnerstag als nicht eindeutig begründbar. Marktteilnehmer  richten nach dieser Preisrallye ihren Fokus seit gestern Mittag wieder verstärkt auf die Überversorgung mit Produkten.

Die Folge ist der Fall des Ölpreises, der vor diesem Wochenende für einen neuen Tiefststand sorgt.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis-Index Brent wird momentan für rund 45,80 US-Dollar je Barrel gehandelt. Damit ist die Notierung seit gestern Morgen fast zwei US-Dollar gefallen und befindet sich derzeit auf dem niedrigsten Stand seit Anfang Mai.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, wird heute Morgen für rund 400 US-Dollar je Barrel gehandelt.
Der hauptsächliche Grund für den aktuellen Abwärtstrend der Ölpreise ist die zunehmende Überversorgung im Produktbereich.

Viele Länder, wie zum Beispiel die USA und China, hatten in Erwartung einer stärkeren Sommernachfrage ihre Produktion gesteigert. China meldete deshalb nun einen Exportanstieg von über einer Million Barrel Benzin im letzten Monat.

Chinas Benzinproduktion soll derzeit rund neun Prozent schneller wachsen als die Nachfrage. Aber auch andere Länder, wie beispielsweise Südkorea, konnten seit Anfang des Jahres ihre Produktion um bis zu elf Prozent erhöhen.

Wegen dieser Überversorgung mit Produkten und den daraus resultierenden Lagerschwierigkeiten steht der Ölpreis derzeit stark unter Druck.

Desweiteren geht eine zunehmende Anzahl von Marktteilnehmern davon aus, dass die Überversorgung im Produktbereich mittelfristig zu einer Überversorgung mit Rohöl führen wird.

Diese Verlagerung wäre die Folge von rückgängigen Raffinerieauslastungen wegen Wartungsarbeiten zum Jahresende und einem anhaltend hohen Rohöl-Angebot am Markt.

Die Erwartung wird derzeit zusätzlich dadurch bestärkt, dass der Irak einen Anstieg seiner Öl-Exporte berichtet. Laut dem US-Amt für Energiestatistik fördert der zweitgrößte Ölproduzent innerhalb der OPEC aktuell täglich fast viereinhalb Million Barrel Rohöl.

Damit hat der Irak seine Förderung in den letzten zehn Jahren fast verdreifacht, trotz der problematischen Sicherheitslage im Land. Bis 2020 strebt der Irak eine weitere Verdoppelung der Fördermenge an.

Entwicklung Eurokurs

Wie erwartet wird die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Niedrigzins-Politik nicht ändern und so bleibt der Leitzins auf Rekordtief.

Durch die Entscheidung der EZB wurde der Eurokurs erwartungsgemäß nicht gestärkt. Dennoch gelingt es ihm das gestrige Niveau zu halten und so kostet ein Euro weiterhin rund 1,103 US-Dollar.

Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, würde ein steigender Eurokurs bedeuten, dass die Importe für den Euroraum günstiger werden.

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis für eine 3.000 Liter Standard Heizöl-Lieferung liegt heute Morgen im bundesweiten Durchschnitt nur noch knapp über 49 Cent pro Liter Heizöl und damit um mehr als 10 Cent unter dem Vorjahrespreis.

Die Ölpreise scheinen aber durchaus noch etwas Abwärtspotenzial zu haben, signifikantere Abwärtsbewegungen halten wir dagegen für weniger wahrscheinlich.

Wer sicher gehen will, sollte aber jetzt bereits Heizöl kaufen. Auch der Kauf einer kleineren Menge kann sich lohnen, um auf spätere Preisrückgänge zu spekulieren. Etwa 100 Euro spart man im Vergleich zum Vorjahr, beim Kauf einer Menge von 1.000 Liter Heizöl.

Wir empfehlen Ihnen in jedem Fall, unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.