Heizölpreise steigen leicht, US-Wahl im Fokus

8. November 2016,

Heizoelpreis steigt 081116

Die Heizölpreise werden heute erstmals in diesem Monat leicht ansteigen. Die zuletzt wieder gestiegene Wahrscheinlichkeit eines Wahlsieges von Hillary Clinton stützt die Aktienmärkte, Ölpreise und den US-Dollar.

Ölpreisentwicklung

Die Finanzmärkte werden durch die gestiegene Wahrscheinlichkeit gestützt, dass sich Hillary Clinton gegen Donald Trump bei der Wahl zum nächsten US-Präsidenten (bzw. Präsidentin) durchsetzen kann.  

Davon profitieren auch die Ölpreise. Zudem deutete Clinton die Kürzung von Subventionen für die Ölindustrie an, während Trump für eine Förderung der Sparte steht, um die Energieunabhängigkeit der USA auszubauen.

Stützend wirkten sich auch Kommentare des OPEC Generalsekretärs aus, wonach sich Russland an einem Abkommen zur Reduzierung des Ölangebotes beteiligen werden. Diese Zusage hätte er von von höchster Stelle aus Moskau erhalten.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Das europäische Nordseeöl Brent kostet heute Morgen 46,19 US-Dollar pro Barrel. Das sind etwa 70 Cent mehr als am Freitag. Das zeigt, dass der steile Abwärtstrend aus der ersten Novemberwoche ein zumindest vorläufiges Ende gefunden hat.

Die Notierung von ICE Gasoil, dem maßgeblichen Indikator für den inländischen Heizölpreis, liegt aktuell bei 422,50 US-Dollar pro Tonne und verzeichnet damit ebenfalls den ersten leichten Anstieg in diesem Monat.

Ende September ließ die OPEC Ankündigung einer Angebotsreduzierung die Ölpreise um bis zu 15 Prozent ansteigen. Dieser Anstieg erwies sich als zu schnell und deutlich, was man am Markt in der zweiten Hälfte des Oktobers mehr und mehr registrierte.

Die Zweifel an der Umsetzbarkeit eines Abkommens wuchsen, da einerseits die Ölproduktion der OPEC und auch Russlands neue Rekordstände erreichte und auf der anderen Seite Kartellmitglieder wie der Iran, Irak, Libyen und Nigeria nicht bereit zu sein scheinen, die eigene Ölproduktion zu kürzen.

Nachdem sich die OPEC Mitglieder bei einem Treffen Ende Oktober nicht auf individuelle Produktionsmengen einigen konnten, wurde der „OPEC Effekt“ wieder vollständig ausgepreist. Ob das wiederum zu voreilig war, wird sich zeigen.

Die OPEC bemüht sich, Erwartung einer Angebotsbegrenzung am Leben zu erhalten. Die Kartellmitglieder würden der Ankündigung weiterhin verpflichtet bleiben. Ein Scheitern des Abkommens würde einen enormen Vertrauensverlust des Kartells nach sich ziehen und die Mitglieder werden daher bestrebt sein, Kompromisse zu finden.

Es ist wahrscheinlich, dass jedes noch so schwache Abkommen dazu beitragen würde, die Marktlage perspektivisch zu verknappen. Das könnte zumindest einen weiteren Preisverfall am Ölmarkt verhindern. Der Kampf um Marktanteile würde sich ohne Abkommen vermutlich intensivieren und die Fördermengen weiter steigen.

Dabei geht man schon jetzt von einer verstärkt überversorgten Marktlage aus. Die Produktion der OPEC und Russlands liegt auf einem Allzeithoch. Auch in den USA und selbst in der Nordsee steigen die Fördermengen. Dort ist die Förderung besonders aufwendig und kostenintensiv, nicht zuletzt wegen strenger Umweltauflagen.

Hinzu kommt eine vergleichsweise schwache Entwicklung der Ölnachfrage. Durch die günstigen Ölpreise in der ersten Jahreshälfte und die hohe Nachfrage im Jahr 2015, ist die Bevorratung allgemein sehr hoch. Dadurch fallen der zusätzliche Bedarf und das sonst übliche saisonale Wachstum der Nachfrage nun geringer aus.

In dieser Woche werden aktuelle Monatsberichte veröffentlicht, die ein genaueres Bild der Lage am Ölmarkt beinhalten. Den Anfang macht heute die Statistikabteilung des amerikanischen Energieministeriums (EIA). Am Donnerstag folgt der Monatsreport der Internationalen Energieagentur (IEA) und am Freitag dann der OPEC-Bericht.

Zudem können morgen auch die amerikanischen Ölbestandsdaten für Bewegung sorgen. In der letzten Woche wurde der höchste Anstieg der Rohölbestände seit über 30 Jahren gemeldet.

Entwicklung Eurokurs

Ein Euro ist weiter rund 1,105 US-Dollar wert. Auch der Devisenmarkt wird durch die anstehende Präsidentschaftswahl in den USA maßgeblich beeinflusst. Andere Themen mit Potenzial den Wechselkurs zu beeinfluss rücken komplett in den Hintergrund.

Als in den letzten Wochen ein künftiger Präsident Trump wahrscheinlicher wurde, verzeichnete der Dollarkurs deutliche Verluste. Steigende Umfragewerte nach der Entlastung Hillary Clintons in der E-Mail-Affäre durch das FBI gaben dem US-Dollar dann wieder Auftrieb.

Clinton wird von der Finanzwelt als berechenbarer eingeschätzt und daher bevorzugt. Trump dagegen gilt als unberechenbar und Unsicherheit wird an den Börsen nicht gerne gesehen. Sollte Trump das Rennen für sich entscheiden, wird mit einem Kapitalabfluss aus den USA gerechnet, was den Dollar belastet. Andersherum könnte ein Sieg Clintons den US-Dollar kurzfristig stärken.

Langfristig wird der Dollarkurs dennoch eher steigend erwartet, wenn die US-Notenbank Fed die in 2015 begonnene Zinswende fortsetzt und den Leitzins im Dezember anhebt. Ein höherer Leitzins macht eine Währung für Anleger attraktiver und stützt damit deren Wechselkurs. Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, verteuert ein steigender Dollarkurs die Importe für die Eurozone.

Heizölpreisentwicklung

Die Heizölpreise steigen erstmals im laufenden Monat leicht an. Im bundesweiten Durchschnitt kostet eine 3.000 Liter Standard Lieferung bei TOTAL 52,5 Cent pro Liter Heizöl. Damit bleibt der Liter Heizöl aber im Wochenvergleich über drei Cent und im Vorjahresvergleich sogar sechs Cent günstiger.

Der deutliche Abwärtstrend der Heizölpreise ist vorerst beendet. Der Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA könnte morgen früh wieder für Bewegung sorgen. Wahrscheinlicher soll jedoch ein Sieg Clintons sein. Dieser würde vermutlich den Dollar und die Ölpreise stärken, also eher zu steigenden Heizölpreisen führen.

Die anstehenden Monatsberichte und auch die US Ölbestandsdaten haben dagegen für die Ölpreise eher belastendes Potenzial. Insgesamt ist damit im Wochenverlauf mit größeren Preisschwankungen zu rechnen.

Aktuell bietet sich weiter ein günstiger Kaufzeitpunkt für Heizöl. Insbesondere wenn sich der Tankinhalt dem Ende nähert. Die Heizöl-Nachfrage zieht angesichts des günstigeren Preisniveaus und den nun kälter werdenden Temperaturen deutlich an. 

Sehr kurzfristige Lieferungen sind in einigen Regionen nur nach telefonischer Abstimmung möglich. Zudem können die in dieser Woche einsetzenden Schneefälle zu witterungsbedingten Verzögerungen bei den Heizöl-Lieferungen sorgen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder ein neues heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie ohnehin mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen.

Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.