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Ölpreise ziehen wieder an - Heizölpreise ziehen mit

30. April 2019, Peter Dudda

Heizölpreis steigt am Dienstag - 30.04.19

Die Versorgungslage an den internationalen Ölmärkten bleibt angespannt. Heute Morgen sorgen beunruhigende Meldungen aus Libyen für anziehende Ölpreise. Die Heizölpreise reagieren ebenfalls deutlich und ziehen wieder stark an.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Gegenbewegung zum Preisrutsch der letzten Woche
  • Iran-Sanktionen, OPEC & Trump dominieren Ölpreisentwicklung weiter
  • Libyen: Bürgerkrieg erreicht Ölanlagen
  • Brent bei 72,27 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 630,00 US-Dollar
  • Euro bei 1,1179 US-Dollar
  • Heizölpreis bei 72,76 Euro / 100L
     

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

 Schärfere US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela
 Offene Kämpfe in Libyen
▲ Sichtbare Aufhellung der Konjunkturstimmung
▲ OPEC+ Kürzungen bis Mitte des Jahres beschlossen
▲ Vorerst keine neuen US-Strafzölle gegen China
▲ China plant erneut Investitionen in die heimische Wirtschaft

▼ US-Präsident fordert höhere OPEC-Produktion
US-Schieferölboom zeichnet sich ab
▼ Russland deutet Produktionssteigerung an
 Kanada und Brasilien fördern wieder mehr Öl

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 72,27 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag lag bei 71,75 US-Dollar, am Freitag stand der Kurs noch bei 74,19 US-Dollar. Der Montags-Schlusspreis wurde bei 72,04 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 630,00 US-Dollar und damit fünf Dollar stärker als noch am VortagDer Schlusspreis wurde am Montag bei 630,50 US-Dollar festgesetzt.

 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 30.04.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Nachdem die Ölpreise in der letzten Woche neue Jahreshöchststände erreicht hatten, ging es kurz vor dem letzten Wochenende wieder bergab mit den Kursen. Das diese Entwicklung nicht nachhaltig zu sein scheint, zeigt ein Blick auf die Kurstafeln von heute Morgen: Die Notierungen haben wieder deutlich zugelegt. Fundamental hat sich schließlich wenig geändert und die Versorgungslage an den internationalen Ölmärkten wird weiter als knapp eingeschätzt. Verantwortlich zeichnen wie immer mehrere Faktoren. Eine Auswahl:  Venezuelas Öl-Wirtschaft liegt am Boden und die Lage – insbesondere für die Bevölkerung – spitzt sich weiter zu, Libyens Ölförderung leidet unter den immer weiter eskalierenden innerpolitischen Konflikten und zu guter Letzt verschärfen die USA abermals ihre Sanktionen gegen den Iran. So verfolgt die US-Administration nahezu mit voller Härte das Ziel, den iranischen Ölhahn nun vollends zuzudrehen. Um diesem Ziel näher zu kommen, haben die USA umfangreiche Ausnahmeregelungen für iranische Ölexporte nicht weiter verlängert.  

Der Iran reagiert seinerseits auf die US-Drohungen und bringt mit der Androhung einer Blockade der wichtigen Seestraße von Hormus im Prinzip das letzte verbliebene Druckmittel ins Spiel. Bereits im letzten Jahr nutzten die Iraner die Blockadeandrohung, um die Auswirkungen der US-Sanktionen zu entschärfen. Die Seestraße von Hormus stellt ein äußerst wichtiges Nadelöhr für Schifftransporte aus dem arabischen und asiatischen Raum in Richtung Europa dar. Davon sind natürlich auch Öltransporte betroffen. Eine Blockade würde die Versorgungslage weiter anspannen lassen, noch weiter steigende Ölpreise wären die Folge.

Genau die gilt es nach Aussagen von US-Präsident Trump eigentlich zu verhindern, schließlich sollen die Kraftstoff- und Wärmekosten für die US-Amerikanische Bevölkerung, vor allem für die eigene Wählerschaft, vor dem Wahljahr nicht zu stark ansteigen. Um die iranischen Lieferausfälle auszugleichen, würde Trump neben Saudi Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), welche beide traditionell nahe Verbündete der USA sind, am liebsten gleich die ganze OPEC in die Pflicht nehmen.

Das Kartell, seit Wochen unter trumpschen Dauerbeschuss via Twitter und Co, zeigt sich jedoch eher verhalten wenn es um außerplanmäßige Produktionsanhebungen geht. Zwar haben die Saudis und die VAE eine Ausweitung ihrer Ölförderung zugesagt, doch diese wird nur sehr vorsichtig umgesetzt. Schließlich will man den Fehler einer zu übereilten Produktionsausweitung vom letzten Jahr vermeiden.

So hatten Saudi Arabien und weitere OPEC-Staaten im Sommer des letzten Jahres die Ölförderung als Reaktion auf die möglichen iranischen Lieferausfälle derart drastisch gesteigert, dass ein Preisverfall von über 20% die Folge war. Fakt ist aber auch, dass auch der OPEC nicht an zu hohen Ölpreisen gelegen sein kann. Denn steigen die Preise zu stark an, verringert das in letzter Konsequenz nur die Nachfrage.

Angesicht der Gemengelage rund um die Iran-Sanktionen und die Situation in Libyen schätzen Analysten und Markteilnehmer die Lage dem Vernehmen nach derzeit eher preissteigernd ein. Heizölverbraucher müssen nach der kurzen Erholungsphase vom Montag wieder mit steigenden Heizölpreisen leben. Selbst der Euro bietet derzeit nur einen kleinen Lichtblick und belastet mit seinem schwachen Kurs neben den steigenden Ölpreisen ebenso die Heizölpreise. In diesem Umfeld eine Kaufempfehlung auszusprechen fällt tatsächlich schwer. Dennoch: Wer sich einem leerenden Heizöltank konfrontiert sieht, sollte jetzt die Heizölbestellung auslösen – schließlich könnten die Preise im aktuellen Umfeld noch weiter anziehen.

 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete die Gemeinschaftswährung 1,1179 US-Dollar, am Montag waren es noch 1,1159 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Montag wurde noch bei 1,1150 US-Dollar festgesetzt.

Nach dem der Euro in der letzten Woche sein 2-Jahrestief erreicht hatte, tritt nun wieder eine Phase der Erholung ein. Nichtdestotrotz ist der Kurs noch immer derart niedrig, dass der Einkauf von Öl am Weltmarkt aus europäischer Sicht weiterhin sehr teuer ist.

Konkrete Impulse für die Kursteigerungen des Euro lassen sich derzeit nur schwer ausmachen. Gestern veröffentlichte Konjunkturdaten bestätigen die abflauende Wirtschaft innerhalb der Eurozone. Zugleich sorgt der Wahlausgang in Spanien für Optimismus, immerhin ist die rechtextreme Vox-Partei angesichts des Erfolges der Sozialisten deutlich ins Hintertreffen geraten.

Angesichts steigender Ölpreise sollten Heizölkäufer den Eurokurs genauestens im Blick behalten, denn er könnte der derzeit den einzigen Lichtblick bei der Heizölpreisentwicklung darstellen.


Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

Es ist die Meldung die die Ölpreise am Dienstagmorgen am stärksten dominiert. Im libyschen Bürgerkrieg gerät nun erstmals das größte und wichtigste Ölfeld, das sogenannte Sharara-Ölfeld unter Beschuss. Nach Angaben einer türkischen Nachrichtenagentur gerieten die Truppen des abtrünnigen Generals Haftar auf dem Ölfeld durch die Truppen der international anerkannten Regierung mit Sitz in Tripolis unter Beschuss. Haftar, der Gerüchten zufolge von Saudi Arabien und den VAE unterstützt wird, setzte die Regierungstruppen in den vergangenen Wochen immer mehr unter Druck. Der Einkesselung in Tripolis folgt nun scheinbar eine Gegenoffensive der Regierung, zu welcher auch die Angriffe auf das Sharara-Ölfeld gehören.

Ob und wie stark die Ölproduktion von den Angriffen betroffen ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Die Märkte reagieren jedenfalls mit kräftigen Preissteigerungen zum Dienstagmorgen.


Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 72,76Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es noch 71,62 Cent.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

Peter Dudda - Autor

Der Ölmarkt und der Euro-Dollar-Kurs bestimmen Ihren Heizölpreis. Die Märkte bieten täglich Überraschungen. Wir liefern Ihnen die Hintergrundinformationen.

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