Heizölpreise Trend und Prognose KW 38

26. September 2016,

Heizoelpreis gestiegen kw3816

Das Auf- und Ab beim Heizölpreis setzte sich auch in der vergangenen Woche fort. Seit Monatsbeginn schwanken die Tagespreise für eine 3.000 Liter Lieferung um die 50 Cent pro Liter Heizöl. Damit folgen die Heizölpreise der Entwicklung der Ölpreise und des Eurokurses.

Heizölpreise Trend

Seit Mitte September sind die Heizölpreise im Schnitt um anderthalb Cent pro Liter gestiegen. Von einem steigenden Trend zu sprechen wäre aber verfrüht. Aktuell spricht wieder mehr für sinkende als für steigende Heizölpreise.

Schaut man sich die Ölpreisentwicklung der letzten Monate an, sollte man zumindest kurzfristig nicht mit deutlichen Preisnachlässen rechnen. Seite Anfang Mai bewegte sich der Preis für das europäische Nordseeöl Brent zum überwiegenden Teil in einer Preisspanne zwischen 45 und 50 US-Dollar pro Barrel. Lediglich an je 15 Tagen dieses Zeitraums lag der Preis unter oder über diesem vergleichsweise schmalen Korridor.

Damit scheint sich momentan eine Entwicklung aus dem Vorjahr zu wiederholen. Im August 2015 erreichte der Ölpreis Brent mit 42 US-Dollar pro Barrel einen saisonalen Tiefstand, wie auch in diesem Jahr. Zwischen September und November festigte sich der Ölpreis dann zwischen 45 und 50 Dollar.

Was sich zum Vorjahr unterscheidet ist die Produktnotierung ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis. Während Gasoil im Vorjahreszeitraum zwischen 440 und 480 US-Dollar pro Tonne notierte, liegen die Notierungen im September dieses Jahres zwischen 400 und 430 US-Dollar pro Tonne.

Das ist auch der Grund, warum Heizöl rund zehn Prozent günstiger ist als vor einem Jahr. Eine Ursache für die günstigere Preisentwicklung von Gasoil könnte sein, dass sich die Überversorgung zur Jahresmitte vom Rohöl- auf den Produktbereich verschoben hatte.

Nun deutet sich jedoch eine Rückkehr des Angebotsüberhangs beim Rohöl an, was die Ölpreise mittelfristig belasten müsste. Dagegen spricht wiederum die jüngere Entwicklung der Ölpreise. Immer wenn sich Abwärtspotenzial andeutete, führten vermeidlich temporäre Faktoren zu einem Preisanstieg.

In der vergangenen Woche wurde dieser Preisanstieg mit dem Ausfall einer Pipeline und rückläufigen Rohölbeständen in den USA, aber auch durch Aussagen der OPEC über einen möglichen Kompromiss zur  Begrenzung der Ölproduktion begründet.

Heizölpreise Prognose

Vieles spricht dafür, dass Heizöl auf absehbare Zeit günstig bleibt. Die Frage zu beantworten, ob die Heizölpreise kurzfristig sinken werden, ist dagegen nur sehr vage zu beantworten. Wahrscheinlich eher nicht.

Ein Faktor könnte ein steigender Eurokurs sein. Der Euro bewegt sich jedoch seit August in einer engen Handelsspanne zwischen 1,11 und 1,13 US-Dollar. Für einen Ausbruch nach oben spricht wenig. Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, sinken mit einem steigenden Eurokurs die Importpreise für den Euroraum.

Der andere Faktor wären die Ölpreise. Derzeit sieht es wieder danach aus, das das Ölangebot insgesamt eher weiter zu- als abnimmt. Russland fördert im September auf absolutem Rekord-Niveau und mit angestrebten Produktionssteigerungen in Libyen, Iran, Irak und Nigeria könnte auch das OPEC Angebot signifikant steigen.

Auf der anderen Seite beginnt heute in Algerien das International Energy Forum. In dessen Rahmen wollen sich OPEC Mitglieder und Russland treffen, um gemeinsame Maßnahmen zur Begrenzung der Fördermengen zu vereinbaren. Es bestehen zwar erhebliche Zweifel an der Kompromissfähigkeit der einzelenen OPEC Mitglieder, dennoch kann sich das Kartell ein komplettes Scheitern eigentlich nicht leisten, nachdem bereits im April ein Meeting ergebnislos endetet.

Ein Durchbruch bei den Verhandlungen der OPEC in Algerien, erneut rückläufige Ölbestände in den USA oder die anscheinend wieder aufflammenden Kampfhandlungen in Nigeria und damit verbundene Einschränkungen bei den Exporten könnten die Ölpreise schnell wieder in Richtung der 50 Dollar-Marke treiben.

Aktuell halten wir es für wahrscheinlich, dass sich das Auf- und Ab der Heizölpreise auch in der kommenden Woche fortsetzen könnte. Günstige Kaufzeitpunkte ergeben sich immer dann, wenn der Heizöl Tagespreis klar abwärts geht.

Unsere Empfehlung lautet daher, nur dann auf sinkende Heizölpreise zu spekulieren, wenn man noch ausreichend Heizöl im Tank hat. Insbesondere wenn sich der Tankinhalt dem Ende nähert, raten wir eher auf Nummer sicher zu gehen und jetzt bereits Heizöl zu kaufen. Kurzfristige Lieferzeiten sind fast überall machbar, aber mit dem Herbstbeginn zieht die Heizöl-Nachfrage erfahrungsgemäß deutlich an.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder ein heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie ohnehin mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit inkl. Postweg kann bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.