Heizölpreise Trend und Prognose KW 43

27. Oktober 2015,

Heizoelpreis unverändert KW4315

Die Heizölpreise näherten sich in der vergangenen Woche den Tiefstständen aus dem August an, stiegen dann aber wieder auf das Niveau vom Wochenstart. Zwar zeigt der Trend der Ölpreise weiter abwärts, der Euro verbuchte jedoch kräftige Verluste.

Heizölpreise Trend

Der Heizölpreis bewegt sich seit zwei Wochen um die 55 Cent pro Liter. Im Verlauf der letzten Woche ging es zwar abwärts Richtung 53 Cent, bevor kräftige Verluste beim Eurokurs diesen Trend stoppten.

Der Eurokurs ist regelrecht eingebrochen, nachdem die Europäische Zentralbank eine weiter geldpolitische Lockerung ankündigte. Zeitweise fiel der Euro bis an die 1,10 US-Dollar Marke, konnte sich aber wieder etwas stabilisieren. Dennoch liegen die Verluste im Bereich von drei Cent.

Um die gegen die niedrige Inflation und weitere wirtschaftliche Risiken anzukämpfen, stellte die EZB am Donnerstag eine weitere geldpolitische Lockerung im Dezember in Aussicht. Es ist zwar noch offen welche Instrumente gewählt werden, dass etwas passieren dürfte, ist aber für die meisten Finanzmarktexperten klar.

Da Öl in US Dollar gehandelt wird, verteuert der fallende Eurokurs die Zukäufe in der Eurozone. Dadurch sinkt der Heizölpreis nicht in gleichem Maße wie die Ölpreise. Anderseits sorgt der festere Dollar auch dafür, dass Händler außerhalb der USA das für sie teurere Öl weniger zukaufen und begünstigt so den Fall der Ölpreise.

Die Ölpreise sind im Wochenverlauf gefallen. Der europäische Ölpreis-Index Brent sank um über zwei Dollar auf etwa 48 US-Dollar pro Barrel. Die für den inländischen Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil sank um über 15 US-Dollar auf 443,75 US-Dollar pro Tonne.

Für die den Abwärtstrend der Ölpreise entscheidend ist die Aussicht auf eine anhaltende Überversorgung. Der Iran gab zum Wochenbeginn erstmals bekannt, dass bereits formal bindende Zusagen für zusätzliche Exporte geschlossen wurden.

Allein die Tatsache, dass die iranischen Exporte binnen kürzester Zeit nach Aufhebung der Sanktionen gesteigert werden sollen, ist bereits bekannt gewesen. Der iranische Ölminister betonte jedoch, dass er nicht von Kürzungen der Ölproduktion bei den übrigen OPEC Mitgliedern ausgeht.

Klar ist, dass Ölproduzenten das aktuelle Preisniveau kritisieren, da Investitionen in die künftige Ölförderung nicht rentabel wären. Dem gegenüber steht die Interessenlage einiger OPEC-Mitglieder. Neben dem Kampf um eigene Marktanteile steht auch die amerikanische Ölförderung im Fokus.

Das niedrige Preisniveau trifft die dortigen Produzenten hart, da Fracking eine vergleichsweise teure Fördermethode ist. Ziel der anhaltend hohen OPEC Fördermengen könnte auch eine Marktbereinigung sein. Durch die niedrigen Ölpreise könnten die kleinen US Ölproduzenten aus dem Markt gedrängt werden.

Heizölpreise Prognose

Für die kommende Woche erwarten wenn überhaupt dann nur geringe Preisnachlässe beim Heizöl, da es aktuell nicht danach aussieht, dass der Euro seine kräftigen Verluste wettmachen könnte. Die Heizölpreise erreichten das bisherige Jahrestief im August bei einem Wechselkurs von 1,15 US Dollar. Da der Euro jetzt fünf Cent unter dem Wechselkurs vom August liegt, müssten die Ölpreise um etwa 15 Prozent sinken, damit wir neue Tiefststände bei Heizölpreis erreichen.

Grundsätzlich zeigt eine Analyse des Kaufverhaltens der Händler am Ölmarkt eine Abnahme an spekulativen Long-Positionen. Als Long-Position bezeichnet man Zukäufe, die noch nicht durch Verkäufe gedeckt sind. Diese Art von Position ist typisch im steigenden Markt. Es wird mehr gekauft, um später gewinnbringend verkaufen zu können.

Aktuell wird also weniger auf steigende Preise spekuliert, als in der jüngeren Vergangenheit. Das bedeutet zwar nicht zwangsläufig, dass die Ölpreise fallen werden, jedoch spricht noch weniger für steigende Ölpreise.

Auch die längerfristige Heizölpreis-Prognose bleibt grundsätzlich günstig. Aktuell spricht wenig für nachhaltig steigende Ölpreise. Das Angebot bleibt durch die sehr wahrscheinlich kommenden iranischen Öllieferungen auf hohem Niveau und ob die Nachfrage so wächst wie bisher angenommen, ist eher fraglich.

Zum einen ist unklar, wie sich das Wirtschaftswachstum und damit verbunden das Wachstum der Ölnachfrage in China entwickelt. Zudem könnte es wegen des El Nino Effekts in diesem Jahr zu einem milden Winter in Nordamerika und Europa kommen. Damit wäre auch ein geringerer Heizölverbrauch verbunden.

Auch wenn geringe Nachlässe im weiteren Wochenverlauf gut möglich sind, handelt es sich um einen günstigen Kaufzeitpunkt für Heizöl, vor allem wenn der Heizöltank fast leer ist. Durch die stark zunehmende Nachfrage nach Heizöl kann es bereits jetzt regional zu längeren Lieferzeiten kommen.

Wer noch etwas warten kann, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen. Die Auf- und Abwärtsentwicklungen der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigen, dass sich innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf bieten kann.